

Historische Verflechtungen
Die Geschichte des Mittelmeerraums ist durch wirtschaftliche, politische, kulturelle, religiöse und soziale Wechselwirkungen geprägt. Menschen sind dabei immer wieder mit neuen Identitäten, sozialen Gruppen oder Staaten konfrontiert. Eine Reihe von Forschungsprojekten am GKM nehmen Herausforderungen und Chancen historischer Verflechtungen in den Blick.
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Forschungsgruppe "Xenokratie vor Ort. Administration und kulturelle Verflechtungen in der Vormoderne"
Die Forschungsgruppe „Xenokratie vor Ort. Administration und kulturelle Verflechtung in der Vormoderne“ ist ein Kooperation der Universitäten Münster, Köln sowie Freiburg und wird seit 2023 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Ziel der Forschungsgruppe ist es, eine auf die Vormoderne zugeschnittene Perspektive auf das Phänomen fremder Herrschaft zu entwickeln.
Folgende Teilprojekte werden von GKM-Mitgliedern geleitet:
- Xenokratie und kulturelle Verflechtung im hellenistischen Griechenland und Ägypten (Prof. Dr. Patrick Sänger)
- Spätrömische Administration und kulturelle Verflechtung in der ägyptischen Dachla Oase (Prof. Dr. Gesa Schenke)
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Die Mozaraber von Toledo als Akteure zwischen imperialem Königtum, römischer Kirche und autochthoner christlicher Tradition (11.–14. Jahrhundert) (Prof. Dr. Wolfram Drews)
Entangled Africa: Innerafrikanische Beziehungen zwischen Regenwald und Mittelmeer, ca. 6.000 – 500 Jahre vor heute
Das Schwerpunktprogramm „Entangled Africa: Innerafrikanische Beziehungen zwischen Regenwald und Mittelmeer, ca. 6.000 – 500 Jahre vor heute“ (SPP 2143) wurde im April 2017 von der DFG für eine Laufzeit von 6 Jahren eingerichtet.
Das Institut für Ägyptologie (Prof. Dr. Angelika Lohwasser, Jana Richter, Tim Karberg) nimmt mit dem Projekt "InterLINK. Interregional Linkage Investigations in Northern Kordofan" daran teil. Sie untersuchen die Beziehungen zwischen den antiken und mittelalterlichen Kulturen des nubischen Niltals und den zeitgleichen, vor allem eisenverarbeitenden Kulturen des Tschadbeckens und der übrigen Sahel-Region durch die Untersuchung einer in bislang wenig erforschten Ost-West-Kontaktzone. Es wird insbesondere die Rolle Nord-Kordofans als kulturhistorische Kontaktzone geklärt - sowohl in kleinräumiger Hinsicht als auch bezüglicher größerer Räume.
Die Netzwerke der babylonischen Elite in hellenistischer Zeit: Zwischen Kontinuität und Wandel
Nach dem Aufstand gegen Xerxes in 484 v. Chr. wird die Macht und der Einfluss dieser priesterlichen Elite zumindest in Nordbabylonien jedoch stark beschnitten. Nach einer Lücke in der Überlieferung sehen wir in der spätachämenidischen und hellenistischen Zeit wieder Eliten, u.a. auch priesterliche Eliten. Die Forschungsfrage dieses Projektes ist, wie sich diese Eliten voneinander unterschieden und wie sie sich verhielten: Strebten sie ebenfalls eine soziale Abgrenzung an, oder waren sie offener gegenüber anderen Bevölkerungsschichten und neuen kulturellen Einflüssen? Die Methode der Sozialen Netzwerkanalyse soll verwendet werden, um die zahlreichen Einzelinformationen aus den Texten zu kartieren und zu visualisieren, um anschließend eine sozial-historische Auswertung zu geben.
Belonging in/to Laconia
Das am Exzellenzcluster "Religion und Politik" angesiedelte Projekt zielt darauf ab, die Rolle des Amyklaion als zentraler Knotenpunkt in Lakonien auf zwei verschiedenen, aber miteinander verknüpften Ebenen zu erörtern: Einerseits die Beziehung des Amyklaion zu seiner unmittelbaren Umgebung zu verstehen und andererseits Amyklai als Knotenpunkt der Kommunikation zwischen dem Eurotas-Tal und dem Argolischen Golf zu erkennen.
Beteiligte WissenschaftlerInnen aus dem GKM: Prof. Dr. Hans Beck, Dr. Sophia Nomicos, Dr. Marian Helm
Research Hub: Debating Early Rome
The Early Roman Republic has experienced a flurry of activity and lively debates in the last decade. Organized by Hans Beck and Marian Helm in collaboration with Jeremy Armstrong (University of Auckland) and Simon Lentzsch (Université de Fribourg), “Debating Early Rome” engages in these debates and aims to bring together different perspectives, approaches, and academic cultures in a joint group to broaden the discussion and mutual exchange on this fascinating period.
Exegesegeschichte
Wissenschaftliche Interpretationen von neutestamentlichen Texten ereignen sich immer in bestimmten historischen Kontexten. Der Einfluss dieser Kontexte – seien sie positiv wie die Entwicklung neuer methodischer Zugänge oder die Entdeckung neuer Quellenmaterialien, seien sie negativ wie wissenschaftspolitische Repressionen oder zeitspezifische Perspektivverengungen – muss im Rahmen exegetischer Forschung stets mitbedacht werden.
Abgeschlossene Projekte
Rezeptionsgeschichte der Hebräischen Bibel
Ein erster Schwerpunkt im Projekt liegt auf dem Problem des christlichen Antijudaismus im Umgang mit dem Alten Testament, ein weiterer Schwerpunkt bei der Rezeption der hebräischen Bibel durch ausgewählte Philosophen und Philosophinnen der Gegenwart, eine dritte Linie verfolgt die Auslegung der hebräischen Bibel im „Handgemenge" sozialer oder politischer Bewegungen.
Geschlechterverhältnisse in der Literatur des hellenistischen Judentums
Für eine gender-bzw. geschlechterbezogenen Forschung ist die hellenistische Epoche von besonderem Interesse, scheint sich hier erstmals ein expliziter Geschlechterdiskurs entwickelt zu haben.
Im Forschungsprojekt „Geschlechterverhältnisse im hellenistischen Judentum" geht es um das Spektrum der Fragestellungen, die sich aus feministischen bzw. gender/geschlechterbezogenen Ansätzen ergeben.
Die Rhetorik des Monotheismus im Römischen Reich
Das Ziel des Projekts besteht darin, durch Infragestellung der Dichotomie Poly-/Monotheismus, die ein sprachliches Konstrukt in je bestimmten Zusammenhängen mit jeweils bestimmten Absichten ist, Einteilungen, Abgrenzungen und Zuordnungen verschiedener Gottesvorstellungen (und zugehöriger Trägergruppen) zu erschließen, die den komplexen Konstellationen der kontroversen spätantiken Debatten in den diversen Situationen angemessener sind als simplifizierende Antithesen, ohne damit ein neues System von Kategorien zu schaffen