Preise und Auszeichnungen für GKM-Mitglieder

Für herausragende Forschungen zum östlichen Mittelmeerraum werden unsere Mitglieder regelmäßig mit hochrangigen Preisen und Auszeichnungen gewürdigt. Wir gratulieren zu diesen Spitzenleistungen und freuen uns, dass diese in unser Netzwerk eingebettet sind.

 

  • Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis

    Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ist der wichtigste Forschungsförderpreis in Deutschland. Die Ausgezeichneten erhalten jeweils ein Preisgeld von 2,5 Millionen Euro, das sie frei für ihre Forschungsarbeiten verwenden können.

    2013 I Prof. Dr. Thomas Bauer (Arabistik Islamwissenschaft)
    Prof. Dr. Thomas Bauer erhielt 2013 den Leibniz-Preis für seine weltweit einmalige Verbindung der philologischen Interpretation und Edition von Texten mit einem ebenso breiten wie innovativen kultur- und mentalitätsgeschichtlichen Ansatz. Als bahnbrechend gelten insbesondere seine Studien zur Literatur der Mamluken- und Osmanenzeit sowie seine (Wieder-)Entdeckung des Islam als einer „Kultur der Ambiguität“.

    Informationen der DFG zum Preisträger Prof. Dr. Thomas Bauer
    Prof. Dr. Thomas Bauers Profil an der Universität Münster


     

  • ERC-Consolidator Grant

    Der Europäische Forschungsrat (ERC: European Research Council) zeichnet SpitzenforscherInnen mit einem Grant aus. Mit dem Consolidator Grant fördert der ERC vielversprechende Early Career Researcher (7–12 Jahre nach der Promotion) darin, ihre wissenschaftliche Unabhängigkeit zu festigen.


    2021 | Prof. Dr. KRISTIN KLEBER | Governance in Babylon: Negotiating the Rule of Three Empires (GoviB)

    Laufzeit an der Universität Münster
    2021–2026

    Abstract
    Babylonien, die älteste Gesellschaft der antiken Welt, durchlief zwei große Regimewechsel und unterlag nacheinander der Herrschaft dreier Imperien: dem Assyrischen Reich, dem Chaldäerreich und dem (ersten) Perserreich. Es ist bisher wenig darüber bekannt, wie die imperiale Herrschaft vor Ort ausgehandelt wurde und wie die Strategien, die Herrschende und Beherrschte bei der Verfolgung ihrer Interessen einsetzten, zusammenwirkten und zu Instabilität oder Stabilität führten. Das EU- finanzierte Projekt GoviB wird die Politik und Macht in der antiken Stadt Babylon untersuchen. Durch die Analyse von neu verfügbarem Text- und archäologischem Material wird das Projekt Aufschluss darüber geben, warum Staaten stabil oder instabil sind und warum Regimewechsel scheitern oder gelingen.

    Projektinformationen des ERC

    Prof. Dr. Kristin Klebers Profil an der Universität Münster

     

  • Alexander von Humboldt-Professur

    Die Alexander von Humboldt-Professur ist der höchstdotierte deutsche Wissenschaftspreis und ermöglicht bislang im Ausland tätigen Wissenschaftler*innen die Durchführung langfristiger zukunftsweisender Forschungen an einer Universität in Deutschland. Die Humboldt-Professuren werden von der Alexander von Humboldt-Stiftung verliehen und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Ziel ist es, langfristig zukunftsweisende Forschungen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland zu ermöglichen und somit zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Forschungsstandortes Deutschland beizutragen.

    2015 | Prof. Dr. Katrin Kogman-Appel (Jüdische Studien)

    Laufzeit an der Universität Münster
    2015-2024

    Abstract
    Was verrät die jüdische Buchmalerei des Mittelalters über das jüdische Gemeindeleben dieser Zeit? In welchem Austausch stand die jüdische Bild- und Buchkultur mit christlichen und islamischen Kulturen? Die Judaistin Katrin Kogman-Appel gilt in der jüdischen Kunstgeschichte des Mittelalters als weltweit führend. Dabei versteht sie die Kunstgeschichte als Kulturgeschichte – und verbindet sie stets mit sozialhistorischen und religionsgeschichtlichen Fragen. Als exemplarisch für diesen Ansatz gelten Kogman-Appels Arbeiten zum sogenannten Leipziger Machsor, eine Sammlung von Gebeten für jüdische Festtage und eines der berühmtesten Beispiele der hebräischen Buchmalerei des Mittelalters. Das Gebetbuch entstand um 1310 in Südwestdeutschland und befand sich nachweislich im 16. Jahrhundert in Worms. Kogman-Appel lenkt den Fokus auf die Rolle des Machsor und der dargestellten Riten für das spätmittelalterliche jüdische Gemeindeleben und den sozialen Zusammenhalt innerhalb der jüdischen Gemeinde im südwestdeutschen Worms, einem damaligen Zentrum des Judentums in Deutschland. Mit dieser Hinwendung zum weiteren kulturellen Kontext wirkt Kogman-Appel über die Judaistik hinaus bis in die Mittelalterforschung allgemein.

    Prof. Dr. Katrin Kogman-Appels Profil an der Universität Münster

    Dossier der Alexander von Humboldt-Stiftung über Prof. Dr. Katrin Kogman-Appel
     

  • Akademie-Mitgliedschaften

    Eine Reihe von Mitgliedern des Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeeraums (GKM) sind an Wissenschaftsakademien weltweit aufgenommen. Dadurch spielen sie eine zentrale Rolle bei der Förderung und Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie bei der Stärkung des Dialogs zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik.

    Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste

    2024 I Prof. Dr. Katrin Kogman-Appel (Jüdische Studien)

    2013 I Prof. Dr. Erhart Graefe (Ägyptologie)

    2013 I Prof. Dr. Christine Schmitz (Klassische Philologie)

    2012 I Prof. Dr. Thomas Bauer (Arabistik)


    Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz

    2023 I Prof. Dr. Michael Grünbart (Byzantinistik)

    2022 I Prof. Dr. Angelika Lohwasser (Ägyptologie)


    Accademia Nazionale dei Lincei, Italien

    2012 I Prof. Dr. Stephen Emmel (Koptologie)

    Royal Society of Canada

    2018 I Prof. Dr. Hans Beck (Alte Geschichte)

     

  • Emmy Noether-Nachwuchsgruppen

    Das Emmy Noether-Programm der DFG eröffnet herausragend qualifizierten Wissenschaftler*innen in einer frühen Karrierephase (in der Regel bis 4 Jahre nach der Promotion) die Möglichkeit, sich durch die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe über einen Zeitraum von sechs Jahren für eine Hochschulprofessur zu qualifizieren.

    2022 | Jun.-Prof. Dr. Philip Bockholt | Innerislamischer Wissenstransfer im Rahmen arabisch-persisch-osmanischer Übersetzungsprozesse im östlichen Mittelmeerraum zwischen 1400–1750

    Laufzeit an der Universität Münster
    2022–2028

    Abstract
    Übersetzungsprozesse spielten eine zentrale Rolle bei der Herausbildung des Osmanischen Reiches in der Frühen Neuzeit. Vor dem Hintergrund einer konfessionell-politischen Polarisierung im östlichen Mittelmeerraum und Nahen Osten wurde eine Vielzahl von Werken verstärkt rezipiert, übersetzt und kommentiert. In einem interdisziplinären Ansatz untersucht die Nachwuchsgruppe diesen transregionalen Wissenstransfer zwischen 1400 und 1750 erstmalig ganzheitlich. Hierbei liegt der Fokus auf Übersetzung als Konzept, Prozess und Produkt in einer Großregion der islamischen Welt. Die Nachwuchsgruppe hat zum Ziel, die zentrale Rolle osmanisch-türkischer Übersetzungen aus dem Arabischen und Persischen als Teil von Auflösungsprozessen kultureller und literarischer Mehrdeutigkeit zwischen sunnitischem und schiitischem Islam offenzulegen, ohne die sich geistesgeschichtliche Entwicklungen der Region nicht verstehen lassen. Durch die Zusammenführung von Forschungsansätzen der Nahostwissenschaften, Übersetzungswissenschaft und material philology soll die Gruppe nicht nur signifikante Lücken des bisherigen Forschungsstandes schließen, sondern zusätzlich auch bislang zu eng gefasste Übersetzungskonzepte durch ein neues, kulturgeschichtlich reflektiertes Übersetzungsverständnis ersetzen. Insbesondere gilt dies für die Funktion von Übersetzung im Rahmen ideologischer Selbstverortung, konfessioneller Abgrenzung und Fortentwicklung literarischer Normen durch Übersetzer, Auftraggeber und Rezipienten. Vier Teilprojekte behandeln unterschiedliche Literaturgattungen, wobei Übertragungen historiografischer, biografischer, enzyklopädischer und exegetischer Texte im Vordergrund stehen. Durch den Fokus auf Handschriften als materiellen Objekten beleuchtet die Nachwuchsgruppe nicht nur den Inhalt von Werken, sondern auch die Leserschaft anhand von paratextuellen Elementen wie Besitzvermerken und Stempeln sowie Layout und Illustrationen. Hierdurch lassen sich Texte sowohl zueinander in Beziehung setzen als auch zu Übersetzern (als autoritativ eingreifenden Akteuren) und zu literarischen Praktiken. Die systematische Auswertung von Vor- und Nachworten, Besitzangaben und visuellen Merkmalen gibt anhand von Übersetzern, Auftraggebern und Leserschaft Einblicke in Netzwerke und Knotenpunkte nahöstlich- islamischer Wissensproduktion in der frühen Neuzeit. Individuelle Mechanismen des Wissenstransfers werden so als Adaption von Normen im Kontext breiter (religions-)politischer und literarischer Tendenzen deutlich. Die geografische und soziokulturelle Verortung von Übersetzung sowie ihre Einordnung in langfristige Entwicklungen der Frühen Neuzeit stellen einen genuinen Forschungsbeitrag zur Geistesgeschichte der untersuchten Region und Periode dar. Um auch für zukünftige Forschungsprojekte anschlussfähig zu sein, werden die Forschungsdaten in Kooperation mit dem Leipziger Akademieprojekt Bibliotheca Arabica innerhalb eines bio-bibliografischen Referenzwerks bereitgestellt.

    Jun.-Prof. Dr. Philip Bockholts Profil an der Universität Münster
     

  • Fellowships und Ehrendoktorwürde

    Eve Marie Becker
    2024-2025 I Senior Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg, Greifswald
    2017–2018 I Fellow am Israel Institute for Advanced Studies der Hebrew University in Jerusalem/Israel
    2016 bis 2017 I Distinguished Visiting Professor of the New Testament an der Candler School of Theology, Emory University in Atlanta, Georgia/USA
    2014 I Research Fellow am Max-Weber-Kolleg in Erfurt

    Lutz Doering
    2014 I Honorary Fellow I Department of Theology and Religion (Durham University)
    2014 I Fellowship des Institute for Advanced Studies (Jerusalem)
    2011 I AHRC Research Fellowship, Arts and Humanities Research Council (UK)
    2011 I Memorial Foundation for Jewish Culture Fellowship Program
    2010 I Woods-Gumbel Fellow, Tantur Institute (Jerusalem)

    Michael Grünbart
    2021 I Senior Fellow am Historischen Kolleg München im Kollegjahr 2022/2023
    2020 I Fellow am IKGF "Faith and Prognostication" an der FAU Erlangen-Nürnberg
    2018 I Petra Kappert Fellow am SFB 950 "Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa"
    2017 I Fellow am IKGF "Faith and Prognostication" an der FAU Erlangen-Nürnberg

    Johannes Hahn
    2021 I Verleihung der Ehrendoktorwürde der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest

    Gesa Schenke
    2014 I Honorary Senior Research Associate (University of Oxford)

     

  • Weitere Preise und Auszeichnungen

    Förderung im Heisenberg-Programm
    PD Dr. Christoph Michels (Alte Geschichte)
    Förderzeitraum: 2020-2025
    Projekt: "Die Performanz von Wissen in der politischen Kommunikation des demokratischen Athen. Aristokratische Interaktionsfelder in den Briefen Frontos. Zwischen Übernahme und Abgrenzung. „Ideologietransfer“ im hellenistischen Königtum"

    Anneliese Maier-Forschungspreis
    2015 I Prof. Dr. Hans Beck (Ancient History)

    Ausonius-Preis
    2019 I Prof. Dr. Peter Funke (Alte Geschichte)

    Heinz Maier-Leibnitz-Preis
    2009 I Prof. Dr. Angelika Lohwasser (Ägyptologie)

    Ernennung zum ordentlichen Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts
    Prof. Dr. Peter Funke (1989)
    Prof. Dr. Florian Janoscha Kreppner (2023)
    Prof. Dr. Achim Lichtenberger (2022)
    Prof. Dr. Angelika Lohwasser (2020)

    Forschungspreis der Universität Münster
    2016 I Prof. Dr. Angelika Lohwasser

    Tractatus-Preis
    2018 I Prof. Dr. Thomas Bauer




     

  • Dissertationspreise

    2024
    Bruno Biermann I Helga-Weippert-Preis
    Bruno Biermann I Marcia & Oded Borowski/Barton Research Fellowship 2024
    Manon Schutz I Philippika Preis 

    2021
    Nikita Artemov I Dissertationspreis des Fachbereichs Philologie der Universtität Münster
    Matthias Geigenfeind I Armin Schmitt Preis für biblische Textforschung
    Monnica Klöckener I Armin Schmitt Preis für biblische Textforschung

    2013
    Wolfgang Grünstäudl I Armin Schmitt Preis für biblische Textforschung