Ein Bild aus einem Beitrag zur Hundertjahrfeier der Bibelgesellschaft
Hundertjahrfeier der Bibelgesellschaft
© National Library of Australia

Global Bible: British and German Bible Societies Translating Colonialism [GloBil]

Projektleitung und Ansprechpartner:

Institution:

Universität Münster: Centrum für Religion und Moderne

Projektlaufzeit und Förderer:

April 2023 bis März 2026 – DFG und Arts and Humanities Research Council, Teil des UK Research and Innovation (UKRI)

Wissenschaftliche Fragestellung:

Was hat die Bewegung zur Übersetzung der Bibel in alle Sprachen der Welt motiviert? Was verbindet die britischen und deutschen Bibelgesellschaften mit der europäischen Unterwanderung von Völkern an den Kolonialgrenzen? Wer schuf die Übersetzungen, wie wurden sie rezipiert und welche langfristigen Auswirkungen hatten sie?

Abstract zum Vorgehen:

Das Projekt „Global Bible“ (GloBil) zielt auf eine kritische Analyse des britischen und deutschen Beitrags bei der Schaffung einer globalen Bibel, d. h. dem Versuch, die christlichen Schriften in alle Sprachen der Welt zu übersetzen. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts war ein Teil der Bibel in etwa 1000 Sprachen übersetzt worden, darunter auch in viele Sprachen, die zuvor keine Schriftsprache kannten. Ein Großteil des heutigen Wissens über die Sprachen der nicht-westlichen Welt beruht auf der beschwerlichen, oftmals jahrzehntelangen Arbeit indigener Übersetzer und missionarischer Sprachwissenschaftler aus der Kolonialzeit. Jedoch ist dieses wichtige Wissen bis heute weitgehend in religiösen Archiven verborgen geblieben. GloBil wird die Archive deutscher und britischer Bibelgesellschaften erschließen und so die Geschichte der globalen Bibelbewegung und ihrer Entdeckung der globalen Sprachen freilegen. Dazu wird GloBil Bibelübersetzungen in drei geografisch unterschiedlichen Regionen untersuchen; in der Arktis, in Ozeanien und Australien sowie in Westafrika. Diese Regionen sind insofern bedeutsam, als dass sie die unterschiedlichen Grenzregionen, in die britische und deutsche Kolonisatoren vordrangen, und die Vielfalt der Begegnungen mit unterschiedlichsten Sprachen und Völkern veranschaulichen. GloBil versucht, die globale Bibelbewegung in diesen drei Regionen nachzuzeichnen und den Beitrag der indigenen Übersetzer und Evangelisten sowie den bedeutenden Beitrag der britischen und deutschen Bibelgesellschaften aufzudecken.

Zum Einsatz kommende digitale Methoden:

  • Visualisierung
  • Databanken
  • Open-source-Code

Rolle des SCDHs in diesem Projekt:

Durch die Unterstüzung des SCDH werden eine globale Bibeldatenbank und Karte erstellt. Die Daten werden von etwa 1.000 Bibelübersetzungen, die im Buch der tausend Sprachen gesammelt wurden, digitalisiert und in ein interaktives, frei zugängliches Online-Tool übertragen.