Suchstrategien
Die Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz hängt immer auch mit Fragen nach Ihren beruflichen Vorstellungen zusammen: In welchen Berufsfeldern möchten Sie später einmal arbeiten, welche alltäglichen Aufgaben möchten Sie übernehmen, welche Herausforderungen meistern, wollen Sie alleine im Büro arbeiten oder mit Kolleg*innen…? Diese Liste lässt sich mühelos erweitern.
Je mehr Sie im Vorfeld Ihres Praktikums über Ihre berufliche Zukunft nachdenken, desto konkreter arbeiten Sie schon an Ihrem eigenen beruflichen Profil. Und je besser Sie für sich ein Praktikums-/Berufsprofil formulieren können, desto einfacher wird nicht nur die Suche, sondern desto höher sind auch die Chancen, dass Ihre studienbegleitende Praxiserfahrung Sie ein Stück weiter bringt – in Ihrem Studium, in Ihrer Schwerpunktsetzung und in Ihrem Übergang in das Berufsleben.
Und so stellt sich automatisch ein Lerneffekt bei Ihrer Praktikumsvorbereitung ein: Ihre Suche nach einem Praktikum wird zum zentralen Bestandteil Ihres Praktikums. Sie eignen sich Qualifikationen und Fähigkeiten an, die Sie auch nach Abschluss des Studiums brauchen werden: Sie verschaffen sich einen Überblick über den Arbeitsmarkt, verfolgen Entwicklungen, üben sich im Lesen und Auswerten von Stellenausschreibungen, im Verfassen von Bewerbungen etc. Das alles sind Qualifikationen, die Sie nach Abschluss Ihres Studiums brauchen und daher im besten Fall schon während des Studiums üben und erlernen.
In unseren Seminaren und Workshops können Sie Unterstützung und Begleitung bei diesen Fragestellungen bekommen. Und auch in unseren Sprechstunden können Sie im Einzelgespräch gemeinsam mit uns Strategien zur erfolgreichen Praktikumsplatzsuche planen und festlegen.
Unsere Ideen für die Entwicklung Ihrer Suchstrategien für ein Praktikum
1. Nutzen Sie Ihre persönlichen Kontakte und die Strukturen um Sie herum
Networking spielt gerade bei der Stellen- und Praktikumssuche eine wichtige Rolle. Schon deshalb sollten Sie bereits im Studium persönliche Kontakte aufbauen, pflegen und nutzen:
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Fragen Sie im Bekannten- und Freundes-/Verwandtenkreis, wenn diese in für Sie interessanten Unternehmen, Organisationen o.ä. arbeiten.
- Erkundigen Sie sich bei Ihren Kommiliton*innen, die vielleicht schon ein Praktikum im In- oder Ausland absolviert haben.
- Darüber hinaus können Sie auch Hochschulllehrer*innen nach Kontakten und Tipps für mögliche Praktikumsgeber fragen. Viele Lehrende verfügen gerade im Ausland über Kontakte.
- Haben Sie vielleicht schon ein Praktikum absolviert? Wenn Sie gute Erfahrungen in diesem Praktikum gemacht haben, fragen Sie doch bei den ehemaligen Kolleg*innen nach, ob diese weitere Ideen für interessante Praktikumsstellen haben.
- Greifen Sie auch auf die Städtepartnerschaften Ihrer Heimatstadt zurück: Auf der Homepage der Stadt Münster finden Sie beispielsweise Informationen zu Münsters Partnerstädten, zu ggf. vorhandenen Partnerschaftsvereinen oder beispielsweise zur Deutsch-Britischen- Gesellschaft.
- Nutzen Sie die Ressourcen an der Universität Münster: Besuchen Sie Vorträge von Praktiker*innen, Diskussionsrunden oder Stammtische, die Sie zum Beispiel im Bereich „Leben“ auf der Homepage der Universität Münster finden.
2. Suchmaschinen sind gut, gezielte Recherchestrategien aber sinnvoller
Es ist mittlerweile längst kein Problem mehr, die gängigen Job- und Praktikumsbörsen online zu finden, auch Metasuchmaschinen, die verschiedene Stellenbörsen durchsuchen, sind inzwischen leicht im Internet zu recherchieren. Durch die Bekanntheit und leichte Erreichbarkeit sucht hier eine große Anzahl von Studierenden und arbeitsuchenden Absolvent*innen nach Praktika und Stellen und die Konkurrenz ist mitunter groß. Wie findet man also Stellen, gezielt und speziell für den gewünschten Arbeitsbereich und eventuell auch bei Arbeitgebern, die nicht zu den 25 gängigen Namen der jeweiligen Branche gehören?
Zielgerichtet nach Stellen zu suchen setzt voraus, dass man nicht nur weiß, wo man (möglichst konkret) hin will, sondern dass einem die (Arbeitsmarkt-) Strukturen der Zielbranche bekannt sind. Wenn man z.B. weiß, dass es einen Berufs- oder Interessenverband für den eigenen Arbeitsbereich gibt, ist dessen Online-Plattform oftmals eine hilfreiche Anlaufstelle, um entweder ausgeschriebene Stellen zu finden oder mögliche Arbeitgeber in der gewünschten Branche. Arbeitgeber veröffentlichen ihre Ausschreibungen nicht unbedingt immer auf möglichst vielen und allen Kanälen, sondern wählen bewusst ganz bestimmte, berufsbezogene aus, um an einen Bewerber*innenkreis zu kommen, der besonders am Thema interessiert ist. Hier heißt es also gezielt und mit etwas Know-how zu recherchieren.
Einige Beispiele:
So bietet unter anderem der Deutsche Museumsbund, der Interessenverband aller Museen in Deutschland, eine Jobbörse an. Oder man nimmt Online-Plattformen ins Visier, die Informationen, Neuigkeiten und eben auch Jobangebote in bestimmten Bereichen publizieren. H-Soz-u-Kult ist eine Plattform, die Historiker*innen die Gelegenheit zum (moderierten) Informationsaustausch gibt, zudem aber auch Stellenangebote veröffentlicht, die man nach eigenen Schwerpunkten (z.B. Epoche, Thema, Region) eingrenzen kann . Oder man findet über die Webseite Pro-Physik neben Neuigkeiten und Links aus dem Bereich Forschung(sförderung) auch eine Stellenbörse, in der man nicht nur nach unterschiedlichen Positionen für Physiker*innen, sondern auch in verschiedenen Ländern suchen kann. Und diese Seite ist wiederrum leichter zu finden, wenn man weiß, dass es eine Deutsche Physikalische Gesellschaft gibt. Denn die Seite ist eine Initiative eben dieser Gesellschaft und der Wiley-VCH Verlag GmbH.
Als weiteres Printmedium kann man aber auch Arbeitgeberübersichten nach geeigneten Arbeitsbereichen durchsuchen – bevor man sich als erstes auf der Homepage über mögliche Praktika und über den Bewerbungsweg informiert. In Ratgebern wie z.B. „Top Job – Die 100 besten Arbeitgeber im Mittelstand“, „Heimliche Weltmeister in Nordrhein-Westfalen – 74 Unternehmen und ihr Weg an die Weltspitze“ oder „Deutschlands 100 Top-Arbeitgeber“ sind nicht nur die Unternehmen, Kontaktdaten, Ansprechpersonen genannt. Sondern man erfährt viel über die Firmenphilosophie, Unternehmensstrukturen und geplante zukünftige Bereiche – und dass oftmals mehr und ausführlicher als über die Homepage.
Dies ist nur eine kleine Auswahl an Möglichkeiten, zu recherchieren. Jeder kennt eigene gute Seiten, die man für die zielgerichtete Suche nutzen kann. Daher sollte man auch sein (gesamtes) Umfeld wissen lassen, dass man auf der Suche ist. So entsteht ein kleines Netzwerk, das für die eigene Suche neue Quellen auftun kann.
3. Um die Ecke gesucht…
Welche Institutionen, Einrichtungen und Angebote können Ihnen noch bei der Suche nach einem Praktikumsplatz helfen? Hier hilft es oft, ein wenig um die Ecke zu denken und Zwischenstationen bei der Suche einzuplanen:
Angenommen, Sie suchen eine Schule im Ausland. Wie würden Sie Schulen in Münster finden? Beispielsweise über die Homepage der Stadt Münster im Bereich „Bildung und Wissenschaft“. So könnte eine erste Recherchestation weltweit aussehen, indem Sie auf die Homepage Ihrer Zielstadt schauen.
Oder Sie suchen Vereine, die sich mit deutsch-ausländischen Beziehungen beschäftigen? Im OECKL, dem Taschenbuch des öffentlichen Lebens für Deutschland und Europa, finden Sie alle Einrichtungen und Institutionen aufgelistet, die es in Deutschland dazu gibt. Den OECKL finden Sie im Info- und Gruppearbeitsraum des Career Service.
Sie haben schon eine ungefähre Idee, in welcher Branche Sie Ihr Praktikum absolvieren möchten? Dann schauen Sie doch mal in das jeweilige Branchenverzeichnis der Gelben Seiten in Ihrer Wunschstadt.
Branchendaten, Zahlen und Fakten zu bestimmten Regionen finden Sie auf den Seiten der Industrie- und Handelskammern. Die Außenhandelskammern sind ebenfalls Anlaufstellen, um Unternehmen im Ausland zu finden. Gleichzeitig können auch die Handelskammern selbst Praktikumsgeber sein.
Wenn Sie weitere Unterstützung bei der Suche nach einem Praktikum brauchen, kommen Sie in die Sprechstunden des Career Service.