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ApoFunk entwickelt einen digitalen Verkaufs- und Beratungsraum für Apotheken und neue Wege der Kundenbindung

„Wie kommt die App aufs Handy?“

Selbstverständlich ist dieser Weg nicht: Von der Physik in die Existenzgründung. Und von der Bandprobe zur Gründungsidee. Aber vielleicht steckt ja in der Kombination das Geheimnis des Erfolgs von ApoFunk. Die drei Gründer Moritz Meinecke, Manuel Wiese und Peter Kettmann kennen sich seit vielen Jahren, sie machen zusammen Musik, sie sind theoretisch hervorragend qualifizierte Physiker und sie wollten alle drei gern unabhängig und selbstständig sein. Die Idee dazu kam aus der Apothekerfamilie von Moritz Meinecke.

„Das Apotheken-Geschäft wird immer digitaler, junge Leute sind zunehmend mit Apps unterwegs und gleichzeitig hatten die stationären Apotheken noch kein gutes Tool, um ihre Kunden auch digital zu erreichen“, sagt Moritz Meinecke. Apotheken Apps gebe es bereits seit 2010, allerdings nicht in der Qualität, die Apotheken bräuchten. „Wir wollten eine bessere App mit höherer Qualität und Lösungen anbieten, wie die Endkunden erreicht werden und die App aufs Handy der Nutzer kommt.“ ApoFunk bietet den Apotheken einen Login-Bereich, über den sie ihren Auftritt individualisieren, eine App für die Nutzer, mit der sie mit der Apotheke kommunizieren, Rezepte senden, Vorbestellungen aufgeben und per Chat Fragen stellen und um eine Beratung bitten können. Wichtig ist den Entwicklern dabei die Datensicherheit. Ein Datenschutzpaket und die Garantie, dass alle Daten sicher auf einem Server in Deutschland und alle Funktionen datenschutzkonform sind, werden den Kunden mitgeliefert. Und eine Werbestrategie über soziale Medien.

Eine besondere technische Entwicklung im Rahmen von ApoFunk stellt die Digitalisierung von Rezeptdaten aus einfachen Smartphone-Fotos der Rezepte dar. Basierend auf modernen Algorithmen zur Bilderkennung und Bildverarbeitung ist es dem Team gelungen, dieses Feature zu realisieren. Dabei kann sich das Team auf aktuelle Forschung aus der Informatik stützen. Diese Technik ermöglicht, dass ein Rezept nicht nur gescannt, sondern die enthaltenen Informationen direkt vom System verarbeitet und für weitere Anwendungen digital bereitgestellt werden können.

2018 wurde die erste Entwicklungsphase abgeschlossen, mit dem EXIST-Stipendium konnte das Team weiter verstärkt werden, auch um neue Leute mit betriebswirtschaftlichem Know-how. Denn die entscheidende Frage fürs Marketing bleibt: Wie kommt die App auf das Handy der Apothekenkunden? „Das hängt ganz zentral von der Einstellung der Apotheker selbst ab“, lautet die Einschätzung von Moritz Meinecke nach der Pilotphase. „Wenn der Apotheker Lust auf diese Form der Kommunikation mit seinen Kunden hat, dann kann er die App voller Überzeugung empfehlen.“ Und dann sei die digitale Plattform ein ideales Instrument zur Kundenbindung.

Der Markt, den das Team von ApoFunk vor Augen hat, ist groß. 20.000 Apotheken gibt es in Deutschland. Um deren Inhaberinnen und Inhaber zu erreichen, bieten sich Knotenpunkte wie Pharmaziemessen oder die Dachverbände an. Sonja Esch ist im ApoFunk-Team für Marketing und Kommunikation zuständig, sie ist sicher, dass die Fähigkeiten aus der theoretischen Physik auch beim Vertrieb helfen: „Wir haben gelernt zu analysieren und Schlüsse zu ziehen, uns flexibel auf neue Situationen einzustellen und Strategien anzupassen.“  Dass das alles seit Anfang 2019 in der Gründergarage am Technologiehof möglich ist, sorgt zusätzlich für Produktivität und neue Ideen. „Das Umfeld motiviert, wir können viel von den etablierten Startups lernen. Die Atmosphäre ist gut, die Spannung auch.“

Drei Fragen an ApoFunk

Welche Unterstützung war bzw. ist in der Gründungsphase wichtig?

Wir haben in der Gründergarage eine super Infrastruktur und eine tolle Begleitung. Der Austausch mit anderen Startups ist sehr wichtig, wir bekommen Zugänge zu Netzwerken, zum Beispiel über startconnect. Für die EXIST-Bewerbung haben wir uns Beratung bei der Wirtschaftsförderung, bei der AFO, im Technologiehof und beim Digital Hub geholt. Es wird eine Menge geboten.

Was hilft, damit ein Team gut funktioniert?

Hilfreich ist, dass man sich lange und gut kennt, viel diskutiert und die Dinge offen anspricht. Es ist wichtig, Vertrauen zu haben, die jeweiligen Stärken und auch die Schwächen zu kennen und darauf Rücksicht zu nehmen. Das Gute an der Arbeit im Team ist, dass man sich gegenseitig Mut machen kann. Wir haben gedacht: Wir probieren das jetzt einfach mal, es geht ja auch wieder was anderes. Denn was wir hier lernen, das sind Fähigkeiten, die auch in der Industrie gebraucht werden.

Wie wichtig ist für euch die Nähe zur Universität?

Der Theorie-Praxis-Austausch ist spannend und in diesem Umfeld viel leichter möglich. Es ist einfacher für uns, Mentoren aus dem Forschungsbereich zu erreichen und gut, Berater mit Erfahrung zu haben.

Informationen zum Gründerteam

Info

ApoFunk
Moritz Meinecke, Manuel Wiese und Peter Kettmann GbR
Raesfeldstraße 14
48149 Münster

Standort:
Gründergarage Münster
Mendelstrasse 11
48149 Münster
info@apofunk.de
www.apofunk.de

Gründer

  • Manuel Wiese
  • Dr. Moritz Meinecke
  • Dr. Peter Kettmann

Förderungen und Preise

  • EXIST Stipendium 2019