Ringvorlesung "Geschichte und Kultur der Region Palästina"

Nachfolgend finden Sie Informationen zu den bisherigen Vorträgen im Rahmen der Ringvorlesung

Eine Programmübersicht zur gesamten Vorlesungsreihe finden Sie hier.

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| Prof. Dr. Alexander Flores
Prof. Dr. Alexander Flores

Palästina verstehen

Fast 200 Besucher im Hörsaal 2 der Universität Münster gemeinsam mit fast 100 weiteren Zuhörern über den Live-Stream zeigten zum Auftakt der Ringvorlesung „Geschichte und Kultur der Region Palästina“ deutlich, wie groß die Nachfrage auch in Münster und Umgebung nach wissenschaftlich fundierter Einordnung des Nahostkonflikts ist.

© Natalie Kraneiß

Zum Auftakt beleuchtete Prof. Dr. Alexander Flores am 17.10.2024 unter der Überschrift „Palästina verstehen“ maßgebliche historische Ereignisse und Entwicklungen, die zur gegenwärtigen Gewalteskalation des Israel-Palästina Konfliktes geführt haben.

Prof. Flores verwies mit vielen wörtlichen Zitaten auf den nationalistischen wie auch kolonialistischen Entstehungskontext des Zionismus in Europa um 1900, der dort eine defensive Reaktion auf reale Diskriminierung gegenüber Juden war. Diese Idee, einen jüdischen Staat in Palästina zu gründen, musste am Ort ihrer Realisierung, in Palästina, aber notwendig offensiv werden. Die Vertreibung und Unterdrückung der ansässigen arabischen Bevölkerung wurde zum Ziel erklärt, das nur mit Hilfe aus dem Westen gelingen konnte.

© Amina Catic

Er hob die wiederkehrenden „Kreuzwege“ hervor, wie etwa den Oslo-Prozess, an denen der Weg zu einer friedlichen Lösung des Konfliktes durchaus möglich gewesen wäre, und betonte dabei auch die Verantwortung Israels als der eindeutig stärkeren und proaktiveren Konfliktpartei.

Wenig optimistisch zeigte er sich in Bezug auf einen möglich Ausweg aus der gegenwärtig „hoffnungslos verfahrenen Situation.“ In jedem Fall betonte er jedoch, dass die Anerkennung und vollkommene rechtliche Gleichstellung der beiden nationalen Gruppen vor Ort hierfür ein unabdingbares Desiderat darstellen.

Die Diskussion im Anschluss bot Möglichkeiten eines offenen akademischen Austauschs zu diesem Thema und wurde von den Anwesenden durchweg positiv honoriert.