Sammlung des Instituts für Arabistik und Islamwissenschaft
Das Institut für Arabistik und Islamwissenschaft beherbergt eine Sammlung von derzeit (August 2024) etwa fünfzig historischen Objekten aus der islamisch geprägten Welt. Sie umfasst unter anderem Koranfragmente und vollständige Korane aus einem Zeitraum von 1000 Jahren, einige Handschriften zu Theologie, Philosophie und Rhetorik, ägyptische Grabsteine aus dem neunten und zehnten Jahrhundert sowie Metallobjekte, die auf unterschiedlichen Wegen in das Institut gelangt sind.
Einige Handschriften wurden vermutlich 1905 von Professor Hubert Grimme (1864-1942) in Marokko erworben, der 1910 das Orientalische Seminar in Münster gründete und bis 1929 hier tätig war. Den Hauptbestandteil der Sammlung bildet derzeit eine großzügige Stiftung aus der Privatsammlung von Dr. Norbert Heinrich Holl, ehemals deutscher Botschafter in Malaysia und Leiter der UN-Sondermission in Afghanistan. Im Laufe seiner langjährigen Diplomatenkarriere, in der er sich intensiv dem Studium der arabischen Sprache und Schrift widmete, erwarb Holl u.a. in Kairo, Paris, Indien und Pakistan einen umfangreichen Bestand an Koranblättern und Korankodizes. Durch eine Schenkung des emeritierten Münsteraner Historikers Prof. Dieter Metzler kamen weitere Handschriften aus Indien, Zentralasien und Äthiopien hinzu. Fünf verzinnte und aufwändig dekorierte Kupferteller, die um 1500 im mamlukischen Syrien oder Ägypten hergestellt wurden, erhielt das Institut als Zuwendung eines Münsteraner Sammlers. Dazu kamen weitere einzelne Zustiftungen von Handschriften und Metallobjekten aus Privatsammlungen in Nordrhein-Westfalen.
Die Exponate decken zahlreiche Regionen der islamisch geprägten Welt vom Maghreb über Ägypten und Zentralasien bis nach Indien und eine beachtliche Zeitspanne ab: Drei Pergamentfragmente aus einem Koran im Kufi-Duktus sind wahrscheinlich zwischen 700 und 750 entstanden, die jüngsten Handschriften lassen sich anhand ihres Kolophons ins 19. Jahrhundert datieren.
Ein Team von studentischen Hilfskräften widmet sich unter der Leitung von Dr. Monika Springberg der wissenschaftlichen Erschließung der Sammlung. In Seminaren, die regelmäßig im Sommersemester angeboten werden, haben alle interessierten Studierenden die Möglichkeit, an den Originalobjekten erste Forschungserfahrungen zu machen.
Führungen durch die Sammlung sind nach Absprache für Interessierte möglich. Kontakt: springberg@uni-muenster.de .