Exkursionen
Das Institut bietet regelmäßig Exkursionen in islamisch geprägte, aber auch in europäische Länder an. Auf dieser Seite können Sie einen Eindruck von bisherigen und geplanten Exkursionen gewinnen.
Das Institut bietet regelmäßig Exkursionen in islamisch geprägte, aber auch in europäische Länder an. Auf dieser Seite können Sie einen Eindruck von bisherigen und geplanten Exkursionen gewinnen.
Nach dem Ende der Coronapandemie nutzten wir endlich wieder die Gelegenheit, Schauplätze historischer Ereignisse, Landschaften und Architektur der islamisch geprägten Welt vor Ort zu erkunden. Im März 2023 reisten dreizehn BA- und MA-Studierende mit drei Dozentinnen auf den Spuren der Geschichte durch Marokko - von den ersten Spuren arabischer Siedlungen bei den Ruinen der antiken römischen Stadt Volubilis über die Bauten der Almoraviden und Almohaden in Marrakesch, Tinmal und Rabat, bis zu den Palästen der Saadier-Dynastie aus dem 17. Jahrhundert, kolonialer Architektur und zeitgenössischer arabischer Kunst in Rabat.
Einen Eindruck vom Studium in den klassischen islamischen Bildungsstätten und dem Leben der Studierenden früherer Jahrhunderte vermittelten uns die mit elegantem, grün-schwarz-weiß-ockerfarbenem Fliesenmosaik ausgestatteten, mit staunenswert filigranen Stuck- und Holzpaneelen dekorierten Madrasas der Meriniden und Saadier aus dem 15. bis 18. Jahrhundert. Wie sehr der Sufismus und die sufischen Bruderschaften die religiöse Praxis des Landes bis heute prägen, wurde uns durch die zahlreichen Zawiyas vor Augen geführt. Dies sind Grabstätten von Sufis, die von der Bevölkerung als Heilige verehrt werden und Ziel jährlicher Pilgerfahrten sind. Oft liegen sie verborgen in den Gassen der Altstädte von Fes, Marrakesch, Meknès und Rabat. Auf unserer Route lag aber auch der bedeutendste Wallfahrtsort Marokkos, Moulay Idris, der nach dem dort bestatteten mutmaßlichen ersten Begründer einer muslimischen Dynastie auf dem Gebiet des heutigen Marokko benannt und prominent auf einer Bergkuppe nah beim antiken Volubilis angelegt wurde.
Ein Abstecher ins Atlasgebirge führte uns zur berühmten roten Sandsteinmoschee der Almohaden nahe dem kleinen Dorf Tinmal. Dorthin hatte sich Ibn Tumart um 1100 mit seinen Anhängern zurückgezogen. Leider konnten wir das Innere des Gebäudes mit den aus roten Ziegeln gemauerten Hufeisenbögen nur durch ein Tor erspähen, weil die Moschee - so wie derzeit viele historische Bauten in Marokko - gerade restauriert wurde. Ihre majestätische Lage auf einer Anhöhe in der einsamen Berglandschaft ließ jedoch erahnen, welche Anziehungskraft die Moschee mit dem Grab des Gründers der Almohadenbewegung auf die Menschen vergangener Jahrhunderte ausgeübt haben muss.
Die Bilder vermitteln einen kleinen Eindruck von den Etappen unserer Reise.
Im Februar 2020 hatten zwei Gruppen von jeweils 8 Studierenden die Gelegenheit, in Nordindien in die Geschichte der Delhi-Sultanate und des Mogulreichs einzutauchen. Der thematische Schwerpunkt lag auf dem im Westen oft kaum bekannten architektonischen Erbe muslimischer Präsenz in der Region. Beim Besuch der zahlreichen erhaltenen oder restaurierten Bauten, so etwa Moscheen, Madrasas, Mausoleen, Festungen und Palastanlagen, wurden die sowohl muslimisch als auch hinduistisch geprägten Kulturen des vormodernen Indien für die Studierenden lebendig. Der Besuch von Sufischreinen ermöglichte den Blick auf eine spezifische Ausprägung des Islams in Indien. Die Studierendengruppen besuchten unter anderem das Taj Mahal in Agra, das Rote Fort und die Große Moschee in Delhi, das Mausoleum von Akbar in Sikandra, den Qutb Minar-Komplex in Delhi und das während der britischen Kolonialherrschaft erbaute Viertel Lutyens' Delhi, das heute als Regierungsviertel dient.
Für die Studierenden war die Exkursion eine intensive und sehr lehrreiche sowie in jeder Hinsicht lohnenswerte Erfahrung, die den Blick auf einen wichtigen Teil der islamischen Welt lenkte, der im Studium oft zu kurz kommt.
Impressionen von der Indien-Exkursion können Sie in der Bildergalerie unter diesem Kasten einsehen. Einen ausführlichen Bericht über die Exkursion finden Sie hier.
Das Institut veranstaltete im Februar 2018 eine 9-tägige Exkursion nach Kairo. Der thematische Schwerpunkt lag auf der Stadtgeschichte Kairos, die anhand der vielen außerordentlich gut erhaltenen oder restaurierten Moscheen, Madrasas, Mausoleen und Festungsbauten nachvollziehbar ist.
Im Januar 2017 fuhren vierzehn Studierende des Instituts für Arabistik und Islamwissenschaft zu einem Übersetzungsworkshop nach Tunis. Dort trafen sie auf Deutschstudierende der Universität Tunis El Manar. Fünf Tage lang arbeiteten sie gemeinsam an der Übersetzung aktueller literarischer Texte arabisch- und deutschsprachiger AutorInnen in die jeweils andere Sprache. Die Begegnung ermöglichte es den Studierenden beider Institute, die Fremdsprache zu praktizieren, (literarisches) Übersetzen zu üben und sich über verschiedenste Themen auszutauschen. Abgerundet wurde der Workshop durch ein Treffen mit zwei der AutorInnen im lokalen Goethe-Institut. Angestrebt ist eine Verstetigung dieses Austauschs über den DAAD.
Am Ende des Sommersemesters 2015 fand eine 10-tägige Exkursion in die Türkei/Zentralanatolien statt. Ausgehend von Ankara unternahmen wir eine Reise durch Anatolien, die Einblicke in Geschichte und Gegenwart einer sonst wenig bereisten Region gaben. Der thematische Schwerpunkt der Reise wurde auf der Geschichte Anatoliens zur Zeit der Seldschuken und frühen Osmanen gelegt, dazu gehören z.B. der Prozess der Ausbreitung des Islams, die Interaktionen verschiedener Bevölkerungsgruppen über kulturelle und religiöse Grenzen,die Entstehung und gesellschaftliche Rolle der sufischen Gemeinschaften der Mevlevi und Bektaschi und vieles mehr. Aber auch gegenwärtige politische und gesellschaftliche Entwicklungen wurden nicht ausgeklammert. Die geplante Route führte uns ausgehend von Ankara über Hacibektaş und Kayseri entlang zahlreicher architektonischer Zeugnisse (Moscheen, Madrasas, Grabbauten, Karawanseraien) teils durch spektakuläre Landschaften nach Konya , ehemals Zentrum des rumseldschukischen Sultanats, und zum Beyşehir-See mit den Ruinen des Seldschukenpalastes Qubadabad.
Im Wintersemester 2014/15 fand eine 10-tägige Exkursion nach Jordanien statt. In unserem Newsletter vom Dezember 2014 können Sie durch den Bericht von teilnehmenden Studierenden Impressionen von der Reise gewinnen.