Welche beruflichen Perspektiven haben Absolvent*innen?
Als stärker forschungsorientierter Studiengang qualifiziert der Master Islamwissenschaft und Arabistik in erster Linie für ein aufbauendes Promotionsstudium und eine wissenschaftliche Laufbahn an Universitäten oder anderen Forschungseinrichtungen. Aufgrund des Stellenwerts, den der Islam in der politischen und gesellschaftlichen Landschaft Europas eingenommen hat, stehen den Absolvent*innen nach Abschluss des Master-Studiengangs Islamwissenschaft und Arabistik darüber hinaus vielfältige andere Berufsfelder offen.
Im politischen Bereich gehören hierzu Tätigkeiten für die Stiftungen der Parteien, Fraktionen oder Abgeordnetenbüros auf Bundes- oder Landesebene, für Ministerien, Verbände und internationale Organisationen, zunächst als Referent*in oder Stabsmitarbeiter*in. Im Bereich der Wirtschaft qualifizieren die interkulturelle Kompetenz, das kulturspezifische Wissen und die Sprachkenntnisse Islamwissenschaftler*innen für Beratertätigkeiten in Verbänden, Außenhandelskammern und Unternehmen. Auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene sind Islamwissenschaftler*innen in den Bereichen Integration und Migrationsarbeit gefragt. Überaus gesucht sind Islamwissenschaftler*innen im Bereich Informationsbeschaffung und –auswertung bei Bundes- und Landeskriminalämtern und Geheimdiensten.
Master-Studierende, die sich durch extracurriculare Aktivitäten und Praktika in Richtung Medienbranche orientiert haben, sind besonders qualifiziert für Tätigkeiten im traditionellen Journalismus, insbesondere als Korrespondent*in in Ländern des islamischen Kulturkreises, aber auch z.B. in Online-Redaktionen, international tätigen PR- und Kommunikationsagenturen sowie im Media Monitoring.
Ein traditionell wichtiges Berufsfeld für Islamwissenschaftler*innen ist die Kulturwirtschaft im weitesten Sinn: Im Bereich Kulturaustausch kommen z.B. der DAAD und das Goethe-Institut als Arbeit gebende Institutionen in Frage. Eine Reihe von Absolvent*innen beginnen ihre berufliche Tätigkeit beim DAAD als Gastdozent*innen an arabischen Universitäten. Kulturvermittelnd sind Islamwissenschaftler*innen als Sprachlehrer*innen, Reiseleiter*innen und Kurator*innen in Museen tätig. Angesichts der in den letzten Jahren großen Anzahl von Ausstellungen, Theater-, Literatur- und Musikfestivals mit Fokus auf der islamischen Welt, die das gewachsene öffentliche Interesse an dem Thema bezeugen, hat das Kulturmanagement als mögliches Berufsfeld für Islamwissenschaftler*innen zunehmende Bedeutung erlangt. Auch literarisches Übersetzen und das Lektorat in Verlagen sind bei entsprechender Ausrichtung des Studiums eine mögliche Berufsperspektive.
Zahlreiche Stiftungen und Begabtenförderungswerke widmen in jüngster Zeit der Förderung von Kindern, Jugendlichen und Studierenden mit Migrationshintergrund vermehrte Aufmerksamkeit und entwickeln hierzu spezielle Programme – Islamwissenschaftler*innen bringen mit ihrem kulturspezifischen Wissen und ihren interkulturellen Kompetenzen ausgezeichnete Voraussetzungen für Tätigkeiten in diesem Rahmen mit. Erfahrungsgemäß arbeiten viele Islamwissenschaftler*innen in nicht fachspezifischen Berufsfeldern, z.B. im Wissenschaftsmanagement im Hochschulbereich, in denen sie aufgrund ihrer ausgeprägten analytischen Fähigkeiten und ihrer Adaptionsfähigkeit reüssieren.