Laufende Dissertationsprojekte

  • Tobias Sick

    Innerislamischer Wissenstransfer im Osmanischen Reich: Zu Übersetzungen islamischer Mystik im Rahmen transregionaler Sufinetzwerke in den anatolischen und arabischen Provinzen

    © Ankara Milli Kütüphane, Yz A 4276, f. 1b

     

    Das Projekt untersucht anhand von Werken der islamischen Mystik persisch-arabisch-türkische Übersetzungs- bzw. Adaptionsprozesse in verschiedenen Teilen und Grenzregionen des Osmanischen Reiches vom 16. bis 18. Jahrhundert. Im Mittelpunkt steht dabei die soziokulturelle Verortung von Übersetzungs- bzw. Übertragungsvorgängen – d.h. die Umstände von Auswahl, Imitation und Adaption sowie Transmission und Rezeption von Texten – im Rahmen einer überlieferungsgeschichtlichen Untersuchung auf Basis von Handschriften und Methoden der materiellen Philologie (material philology) sowie aktueller Ansätze der Übersetzungswissenschaft.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Philip Bockholt

     

    Das Dissertationsprojekt war bis Ende 2023 Teil des DFG-SPP 1981: „Transottomanica: Osteuropäisch-osmanisch-persische Mobilitätsdynamiken“.

    Es ist überdies Teil der Forschungsarbeit der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe TRANSLAPT.

  • Jens G. Fischer

    Poesie und Politik. Arabische Herrscherlobdichtung als Medium politischer Kommunikation im postseldschukischen Nahen Osten

    Betreuung: Prof. Dr. Thomas Bauer

    Das Dissertationsvorhaben ist Teil des Forschungsprojektes „Schiitisch-sunnitische Religionskonflikte im 12. Jh. zwischen Religion und Politik“ am Exzellenzcluster „Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation“ der Universität Münster

  • Natalie Kraneiß

    The Production and Verification of Genealogical Knowledge: A Case Study on ʿAbd al-Qādir al-Jīlānī (d. 561/1166), His Lineage, and His Descendants

    Genealogical table of the descendants of ʿAbd al-Qādir al-Jīlānī in the Western Maghrib by ʿAbd al-Salām al-Qādirī (d. 1110/1698)
    © Bibliothèque Nationale du Royaume du Maroc, D2618/2

    This dissertation project examines the production of genealogical knowledge in Islamic societies between the 13th and 18th centuries using a longue durée approach and a transregional and diachronic comparison. It takes as its case study the production of knowledge about the contested prophetic descent of the Iraqi scholar, preacher, and Sufi saint ʿAbd al-Qādir al-Jīlānī (d. 561/1166) and his descendants in Syria, al-Andalus, and the Western Maghrib. The aim of the project is to show how early modern authors dealt with prophetic descent and the problems of truth, certainty, and verifiability of genealogical knowledge, as well as their limits. 

    Specifically, the project examines who was involved in the production of genealogical knowledge about ʿAbd al-Qādir al-Jīlānī and his descendants, on what sources and evidence this knowledge was based, how these sources and evidence were evaluated, prioritized, and hierarchized, and how this knowledge was documented, presented, and disseminated. Finally, it examines by whom and with what methods attempts were made to verify and control this knowledge.

    The project contributes to a deeper understanding of genealogy as a discipline in premodern and early modern Islamic societies. By examining the case of ʿAbd al-Qādir al-Jīlānī and his descendants, this study reveals how different groups interact in the production of genealogical knowledge. It demonstrates that genealogical methods became increasingly refined over the centuries, as genealogists not only reflected on their own practices but also adopted techniques from related disciplines. Furthermore, the study highlights the substantive and methodological links between genealogy and other fields, such as history, Ḥadīth criticism, and Islamic law, showing how developments in these areas have shaped genealogical practices.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Syrinx von Hees (Münster), Prof. Dr. Catherine Mayeur-Jaouen (Paris)

    Poster about the dissertation project.

  • Andreas Knöll

    Stilfiguren literarischer Argumentation – Arabische Rhetorik zwischen Recht, Theologie und Literatur

    © British Library, London, Or 5302 fol. 115r

    Das Dissertationsprojekt untersucht die historische Genese und Entwicklung sogenannter „Stilfiguren der Argumentation“. Anhand ausgewählter Beispiele soll dabei aufgezeigt werden, wie Techniken und Methoden des arabisch-islamischen Disputationswesens (ǧadal, munāẓara) – sowohl aus der Theologie als auch aus dem islamischen Recht – Eingang in den Diskurs der Poetik und der wissenschaftliche Stilmittelkunde (ʿilm al-badīʿ) fanden und dort in Gestalt von literarischen Stilfiguren fortentwickelt wurden. 

    Damit beabsichtigt das Projekt einerseits einen Beitrag zur Erforschung der interdisziplinären Verankerung der arabischen Rhetoriktheorie (ʿilm al-balāġa) zu leisten. Zum anderen dient es der Grundlagenforschung im Bereich einer historisch-diachronen Untersuchung des Stilmitteldiskurses insbesondere für die Zeit der späteren Jahrhunderte (13–19. Jhd.).

     

    Betreuung: Prof. Dr. Syrinx von Hees

  • Johannes Ruhstorfer

    Fiktionalität in der arabischen Literatur am Beispiel des Rangstreits zwischen Schreibrohr und Schwert

    © Johannes Ruhstorfer

    Die Ausgangsthese der Arbeit ist, dass Fiktionalität in der arabischen Literatur genutzt werden konnte, um die Grenzen des Sagbaren auf Themen und Sprechweisen auszuweiten, die sonst nicht möglich gewesen wären. Diese These soll am Korpus ausgewählter literarischer Rangstreite (mufāḫarātmunāẓarāt, etc.) überprüft werden, die größtenteils unter der Herrschaft der Mamluken entstanden sind (1250-1517): Die „Rangstreite zwischen Schwert und Schreibrohr“ von Ibn Burd al-Aṣġar (starb 418/1027), Ibn al-Wardī (st. 749/1349), Ibn Nubāta al-Miṣrī (st. 1366) und al-Qalqašandī (st. 821/1418). Diese dem Genre der Makamen (arabisch: maqāma) nahestehenden Texte sind ca. 10-20 Seiten lang. In ihnen liefern sich zwei Seiten, in der Regel Personifikationen von Gegenständen aus Natur oder Kultur, einen Streit darum, wer am besten ist. 

    Das Genre der mufāḫara ist eines der wenigen innerhalb der arabischen Literatur, dem ein fiktionaler Charakter zukommt. Ungewöhnlicherweise bezeichnen sich die Texte selbst als fiktiv. Es kommen verschiedene Wendungen und Schlagwörter vor, die darauf verweisen, darunter: „maṯṯalahumā“ („er stellte sie [in seinem Geist] dar“), „ḫayāl“ („Fantasie“) und „taḫayyul“ („Imagination“). Inwiefern sich hier ein historischer Konflikt widerspiegelt, ist zu prüfen. Die Kontrahenten des Rangstreits, Schwert (sayf) und Schreibrohr (qalam), könnten auf ihre Benutzer verweisen, also die politische Elite (ahl as-sayf) der mamlukischen Militärs und die intellektuelle Elite (ahl al-qalam). Einige literarische Rangstreite sind in einem recht groben Umgangston geführt worden und enthalten Beleidigungen und Angriffe auf die Persönlichkeit der Gegenseite. Beim Thema zwischen Schwert und Schreibrohr, das stark mit gesellschaftlichen Gruppen assoziiert ist, betraten die Autoren sicher politisch heikles Terrain. Die zu prüfende These ist, dass Fiktionalität hier sonst fehlende Spielräume für die literarische Bearbeitung des Themas schafft.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Syrinx von Hees

    Das Dissertationsprojekt ist Teil des DFG-Langfristvorhabens zur Gesamtedition des Werkes von Ibn Nubātah al-Miṣrī (1287-1366).

  • Ahmet Aytep

    Arabisch-osmanische Übersetzungen von Werken der Koranexegese (tafsīr) als Ausdruck des innerislamischen Wissenstransfers im östlichen Mittelmeerraum zwischen 1400–1750

    © Enfesüʾl-cevāhir, translation of Tafsīr al-Samarqandī by Mūsā İzniḳī, Süleymaniye Library, Yozgat, 15-001, fol. 35r-36v.

    Das Projekt untersucht arabisch-osmanische Übersetzungen von Werken der Koranexegese (arab. tafsīr). Als eine der wichtigsten religiösen Gattungen in der islamischen Kultur wurden arabische und persische Tafsīr-Werke mehrfach ins osmanische Türkisch übersetzt und fanden weite Verbreitung in der islamischen Welt. Ziel des Forschungsprojekts ist es, herauszufinden, wie Tafsīr-Übersetzungen als Vehikel der Vernakularisierung bei der Vermittlung religiösen Wissens fungierten und welche Rolle sie bei der Herausbildung und Festigung der osmanischen Mentalität und Identität spielten.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Philip Bockholt

    Das Dissertationsvorhaben ist zugleich ein Teilprojekt des Exzellenzclusters „Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation“ der Universität Münster

  • Muhammed Sofu

    Innerislamischer Wissenstransfer im Rahmen arabisch-osmanischer Übersetzungen von Werken der Hadithwissenschaft (1400–1750)

    © Süleymaniye Kütüphanesi, Reşid Efendi, 1465, 1r–2v

    Das Projekt setzt sich mit Übersetzungen von Werken der Hadithwissenschaft, d.h. mit Taten, Aussprüchen und Billigungen des Propheten sowie Informationen zu seiner Biografie, physischen Merkmalen und Charakterzügen auseinander. Es zielt darauf ab, zu ergründen, in welcher Funktion Hadith-Übersetzungen als Mittel zur Verbreitung von religiösem Wissen genutzt wurden und welchen Beitrag sie bei der Entstehung religiöser Überzeugungen im Osmanischen Reich geleistet haben. Da Hadithe nach dem Koran allgemein als die zweite Quelle der islamischen Normenlehre angesehen werden, ist ihren Übersetzungen besondere Bedeutung beizumessen.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Philip Bockholt

    Das Dissertationsprojekt ist Teil der Forschungsarbeit im Rahmen der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe TRANSLAPT

  • Hicham Bouhadi

    Innerislamischer Wissenstransfer im östlichen Mittelmeerraum: Zu arabisch-osmanischen Übersetzungen biografischer und hagiografischer Wörterbücher zwischen 1400 und 1750

    © Rodosīzāde, Tercüme-i Vefeyātü’l-A‘yān, Süleymaniye Kütüphanesi, MS Hamidiye, 927, fol. 1r.

    Das Projekt untersucht Übersetzungen von biografischen Sammelwerken und Hagiografien aus dem Arabischen ins Osmanisch-Türkische im Osmanischen Reich während der Frühen Neuzeit (ca. 1400 bis 1750). In dieser Zeit gab es verschiedene politische, religiöse und intellektuelle Veränderungen in der Selbstverortung gesellschaftlicher Gruppen, die zu einer bemerkenswerten Übersetzungsaktivität führten. Angesichts der Bedeutung biografischer und hagiografischer Schriften in der islamischen Geistesgeschichte wurden zahlreiche Werke aus beiden Gattungen ins Türkische übersetzt und fanden eine vielfältige Leserschaft in verschiedenen regionalen und soziokulturellen Netzwerken.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Philip Bockholt

    Das Dissertationsprojekt ist Teil der Forschungsarbeit im Rahmen der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe TRANSLAPT

  • Samir Mubayd

    Šihāb ad-Dīn Ibn Faḍlallāh und seine literarischen Briefe

    Betreuung: Prof. Dr. Thomas Bauer

    Das Dissertationsvorhaben ist Teil der Forschungsarbeit des ALEA-Projekts.

  • Stephan Tölke

    Ibn Nubāta's Fürstenspiegel Sulūk duwal al-mulūk: How secular could political thought be in the Mamluk period

    Toelke Handschrift

    Ibn Nubāta al-Miṣrī's (1287-1366) Fürstenspiegel Sulūk duwal al-mulūk bears witness to an aspect of his literary legacy which to this day has been largely neglected by scholars studying political thought in the Islamic world. This comes as a surprise, since he was one of the first Islamic political theorists who, in his conceptions of 'ideal rule', shifted from a theocentric to an anthropocentric model. Ibn Nubāta's treatise is part of a long tradition of mirrors for princes, but breaks with the basic motif of the moral and pious ruler. This is done so overtly that one would expect his contemporaries and later generations to have refuted, or at least criticised, his political views, but nothing of the sort is known. This leads us to the central question of this paper: How secular could political thought be in the Mamluk period?

    By exploring the treatise's general conception of 'ideal rule', I will attempt to answer the following questions: How is an 'ideal ruler' described and legitimized? What role does religion play in this conception? Is it appropriate to speak of a secular approach towards politics in the case of Ibn Nubāta?

     

    Betreuung: Prof. Dr. Thomas Bauer, Prof. Dr. Marco Schöller

    Das Dissertationsvorhaben war bis 2018 Teil des Forschungsprojektes "Am Schnittpunkt der Diskurse. Ibn Nubāta al-Miṣrī (1287-1366) und die Kultur der Ambiguität" am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster.

    Es ist überdies Teil der Forschungsarbeit des ALEA-Projekts.

  • Kevser Erol

  • Lamis Fayed

    Endzeitfiguren: Der Zusammenhang der apokalyptischen Texte der abbrahamitischen Religionen

    Betreuer: Prof. Dr. Marco Schöller, Co-Tutelle mit Prof. Giuseppe Veltri, Maimonides Centre for Advanced Studies, Uni Hamburg 

  • Falk Griemert

    Kohäsion und Macht. Herrschaftsverständnis und politische Praxis in der islamischen Geschichte.

    Betreuer: Prof. Dr. Marco Schöller

  • Rokhshana Khorosh

    Deobandi-Schulen in Indien 

    Betreuer: Prof. Dr. Marco Schöller

  • Fatmas Altuntas-Ates

    Verstehenstheorie im islamischen geistigen Erbe. Eine usulitische Studie im Lichte der allgemeinen Hermeneutik

    Betreuer: Prof. Dr. Marco Schöller

     

  • Camilla Zeidan

    Deutsche Zugänge zum Islam. Textuelle Rezeption und Islamverständnis von Konvertitinnen

    Betreuer: Prof. Dr. Marco Schöller

Abgeschlossene Dissertationsprojekte

  • Sehra El-Khodary (2024)

    Rhetorische Strategien zur Autoritätsgenerierung in den Printfatwas von Ḥasanayn Muḥammad Maḫlūf (1890-1990) und Muḥammad Rašīd Riḍā (1865-1935) im Lichte des iǧtihād und taqlīd-Diskurses

    © Verlag J.B. Metzler

    Die Studie befasst sich mit dem Zusammenspiel von Inhalt, Form und Wirkung von Fatwas, den Gutachten islamischer Rechtsgelehrter zu islamrechtlichen und ritualgesetzlichen Angelegenheiten aus dem 20. Jahrhundert. Anhand ausgewählter Beispiele zeigt die Arbeit, wie sich der innerislamische Diskurs um Autorität und Legitimität im Lichte traditioneller normativer Rechtsschul- und Gelehrtenhierarchien sowie umfassender moderner Entwicklungen in den Fatwa-Texten eines Reformers im Vergleich zu denen eines strikt traditionsgebundenen Muftis niederschlägt. Auf diese Weise konnte gezeigt werden, wie Muftis der Moderne ihre Fatwas strukturieren, wie sie argumentieren und mit welchen rhetorischen Strategien sie ihre Positionen stärken, um ihre Fatwas zu legitimieren und ihnen Autorität zu verleihen.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Norbert Oberauer, Prof. Dr. Syrinx von Hees

    Publiziert in der Reihe „Literatur und Recht“ im Verlag J.B. Metzler.

    Für ihre Arbeit wurde Sehra El-Khodary 2024 mit dem Dissertationspreis der Universität Münster ausgezeichnet.

  • Kaouther Karoui (2023)

    Theorizing Justice in Contemporary Arabo-Islamic Philosophy. A Transcultural Approach with Fatima Mernissi and Mohammed Arkoun

    Betreuung: Prof. Dr. Franziska Dübgen,  Prof. Dr. Syrinx von Hees

    Publiziert in der Reihe "Edition Moderne Postmoderne" im transcript Verlag.

  • Kamil Öktem (2023)

    Diskurs und Diskursanalyse in der sunnitischen Koranexegese: Faḫr ad-Dīn ar-Rāzī (gest. 1210) im Spannungsfeld exegetischer Polemiken – Ar-Rāzīs Texthermeneutik zwischen Sprache (luġa), Theologie (uṣūl) und arabischer Rhetorik (balāġa)

    © De Gruyter

    Die Dissertation untersucht die interdisziplinären Dynamiken in der vormodernen muslimischen Schriftauslegung mit einem theologisch-skripturalen Schwerpunkt, der sich auf die Sprache und Sprachphilosophie konzentriert, wie sie in den Schriften des Theologen Faḫr ad-Dīn ar-Rāzī (gest. 1210) in der postformativen Periode dargestellt sind. Insgesamt versucht sie dabei vier Forschungsdesiderata zu erfüllen:

    1. Die Darlegung der Interdisziplinarität und der Wechselwirkung der einzelnen islamischen Wissenschaften in der vormodernen Koranexegese.

    2. Die Frage nach den Dynamiken einer authentischen Textkritik in den islamischen Wissenschaften, basierend auf den Anforderungen, die ar-Rāzī an die Sprache und die Erkenntniswege der sprachlichen Überlieferung stellte.

    3. Die Untersuchung der epistemologischen Gewissheit (yaqīn) und des apodiktischen Wissens (ʿilm al-qaṭʿī) in der Mentalitätsgeschichte.

    4. Eine ausführliche deutschsprachige Studie über den Theologen ar-Rāzī und seine bis dato wenig beachtete Textauslegung am Beispiel seines Korankommentars at-Tafsīr al-kabīr.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Thomas Bauer, Prof. Dr. Syrinx von Hees

    Angenommen zur Publikation unter dem Titel "Faḫr ad-Dīn ar-Rāzīs Texthermeneutik. Sprache, Sprachphilosophie und Transzendenz in der sunnitischen Koranexegese" in der Reihe "Kalām Studies" im De Gruyter Verlag .

    Kamil Öktem ist derzeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter (post doc) am Institut für Islamische-Theologische Studien in Wien tätig.

  • Thomas Thiemann (2023)

    Gebrauch und Missbrauch: Betäubungsmittel in der arabisch-islamischen Kultur 1100-1800

    © Bayerische Staatsbibliothek München, Cod.arab. 464, fol.133v

    Opium, Bilsenkraut und Haschisch: Was berichten die vormodernen, arabisch-islamischen Quellen darüber? In dieser Arbeit werden sämtlich Aspekte von Gebrach und Missbrauch untersucht: Die Verwendung in der klassisch-arabischen Medizin, die Verwendung als Gifte, der juristische Diskurs um ihren Gebrauch und ihr Missbrauch als Rauschmittel. Außerdem werden die ab dem 13. Jh. entstehenden Monografien über Betäubungsmittel betrachtet und es wird der Frage nach einem vormodernen Verständnis von Abhängigkeit nachgegangen. Durch den Betrachtungszeitraum von 1100 bis 1800 werden Trends im Rauschmittelkonsum erkennbar, zahlreiche, sich verändernde juristische Positionen können nebeneinander gestellt werden und es entsteht ein facettenreiches Bild der Rauschmittelkonsumenten in ihren jeweiligen Lebensumfeldern

     

    Betreuung: Prof. Dr. Syrinx von Hees, Prof. Dr. Hans Hinrich Biesterfeldt

    Publiziert in der Reihe "Islamic History and Civilization" im Brill-Verlag.

    Thomas Thiemann arbeitet als Koordinator für internationale Fachkräfte am St. Franziskus-Hospital in Münster. In diesem Beitrag erhalten Sie Einblicke in seine Arbeit.

  • Dani Nassif (2022)

    The Undead and Postwar Trauma in Rabee Jaber’s Fiction: Traumatic aṭlāl, Disappeared Survivors and Fictional Testimonies in Beirut

    © Palgrave Macmillan

    This work takes the case of the civil war disappeared in Lebanon to draw on fiction’s potential to inform peacebuilding processes by allowing the exploration of invisible histories in postwar Beirut. In its close reading of three Lebanese novels by Rabee Jaber, it follows a multidisciplinary approach that puts trauma theory in dialogue with the Lebanese context and Arabic language, producing new concepts, models, and questions related to trauma, loss, and history, while also reflecting on the role fiction, as a cultural production, can play.

     

     

    Betreuung: AOR Dr. Barbara Winckler

    Publiziert unter dem Titel "Trauma, Memory, and the Lebanese Post-War Novel: Beirut’s Invisible Histories in Rabee Jaber’s Fiction“ im Verlag Palgrave Macmillan.

    Dani Nassif ist derzeit Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Transregionale Wissenskulturen der Universität Regensburg.

  • Nevine Fayek (2022)

    Arabic Prose Poetry – A Path of its Own: al-shiʿr al-manthūr in Egypt: Traces from Overlooked Literary Journals of the 1930s

    Betreuung: AOR Dr. Barbara Winckler

  • Simon Rousselot (2022)

    Les emblèmes mamelouks (648/1250–923/1517) – Étude d’un système emblématique proche-oriental medieval

    Ḥammām des Emirs Baštak in Kairo
    © Simon Rousselot

    L'objet de ma thèse était d'appréhender dans sa globalité le système emblématique utilisé par les sultans et émirs mamelouks entre la seconde moitié du XIIIe siècle et le début du XVIe siècle, ses origines, ses représentations et ses fonctions. On peut succinctement décrire ces emblèmes comme une composition graphique en couleur inscrite dans une forme circulaire divisée d'un à trois champs au sein desquels sont représentées des figures issues d'un vaste répertoire symbolisant autant les mondes palatiaux, végétaux qu'animaux. L'innovation des emblèmes mamelouks tient au fait qu'ils ont formé un système de signes stable et dynamique tout au long du sultanat. Si au début de la période ils fonctionnent comme des marqueurs d'identité individuelle, ils deviennent petit à petit des marqueurs collectifs indiquant la maisonnée l'émir appartient. La conquête ottomane met fin à leur utilisation.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Laurent Hablot, Prof. Dr. Syrinx von Hees

    Zugänglich unter theses.fr

  • Iyad Shraim (2021)

    Der Klon-Mensch in der deutschen und arabischen Literatur. Interdiskurs – Symbolik – Wissenstransfer

    Betreuung: Prof. Dr. Moritz Baßler (Germanistik), AOR Dr. Barbara Winckler

    Iyad Shraim ist derzeit als  Lektor für Arabisch an der Universität Hamburg tätig.

  • Lars Marcus Petrisson (2021)

    Writing as Re-enchantment: The Arabic and Turkish Novel’s Neo-Sufi Response to Secular Modernity

    Against the backdrop of the political unrest and rapid societal cataclysm that currently occur in the Arab world and Turkey, the multifaceted regional discourses on Identity gain contemporary relevance. Ever since the outbreak of Arab Spring in 2011 the oppressive, authoritarian political models, omnipresent in Near Eastern societies, are increasingly suffering difficulties to legitimate their power. Violation of democracy and human rights in the name of political stability appears to be a no longer valid argument. Furthermore, cultural, societal and even religious dogmas are being questioned at a progressive rate. For a more profound understanding of the mechanisms fostering present-day developments, a closer look at the vivid literary debates on Identity in the Arab world and Turkey are beneficial and eligible. A recurring theme in these debates has been the contrasting juxtaposition between European modernity and local cultural tradition. Is total rejection of the own past necessary to become true modernists? If not, how can one relate to tradition, avoiding taking a forfeited, reactionary position?

    This thesis will examine the revival of Islamic mysticism, a significant cornerstone to both cultural traditions, in the contemporary Arabic and Turkish novel. To what extend could the turn to Islamic mysticism in both Near Eastern literatures be seen as a process of critical Self-examination? Is the appropriation of mystical language, tropes and philosophy by contemporary Arabic and Turkish literati an attempt to reconcile with the past and overcome cultural paradoxes? Or is this phenomenon rather to be seen as a regional manifestation of a postmodern “Re-enchantment” that, aligned with critics of modernity such as Weber, Heidegger and T.S Eliot, seek to heal a disenchanted world and provide endowment with meaning to the present?

    These questions will be examined on the basis of a selected number of contemporary Arabic and Turkish novels. Departing from the chosen examples, a picture is drawn where mysticism forms a main source of literary inspiration and becomes a mode to establish continuity with the past. Islamic mysticism is in this context not solely a passively transmitted cultural artifact; it quite the contrary becomes a mayor instrument to construct Identity and meaning to a post-industrial society. In this respect the act of writing becomes prayer of a sort; storytelling enables the Self to rest from the dreary political realities of authoritarian modernist ideologies. Thus, writing, in contrast to reason-driven, materialist, modernity becomes meaningful, enables the Self to connect with something beyond immanent reality; in one word, writing becomes “re-enchantment”. In this context, the turn to mysticism paradoxically enables the contemporary Arabic and Turkish novel to merge with universalism and world literature.

     

    Betreuung: AOR Dr. Barbara Winckler

    Publiziert in der Reihe "Literaturen im Kontext" im Reichert Verlag.

  • Rosy Azar (2021)

    Abū al-Ḥasan Muḥammad Ibn al-Ḥasan Ibn aṭ-Ṭaḥḥān al-Mūsīqī – A critical edition, translation and analysis of Ḥāwī al-funūn wa-salwat al-maḥzūn

    Fatimid musician playing lute
    © Richard Mortel

    Ḥāwī al-funūn wa-salwat al-maḥzūn is a unique musical treatise written from the perspective of a practitioner of music, Muḥammad ibn al-Ḥusayn, known as Ibn aṭ-Ṭaḥḥān al-Mūsīqī. Ibn aṭ-Ṭaḥḥān's advice on the ethics and know-how of singing, combined with his wisdom and experience, make Ḥāwī al-funūn a valuable collection of information for the Fatimid period, mostly in Cairo. Perhaps, two of the most important chapters are the list of the hundred selected songs to ar-Rašīd, in which Ibn aṭ-Ṭaḥḥān gives many titles different from those known from Kitāb al-Aġānī, and the manufacture of the instrument ʿūd, in which measurements and material details are specified for the first time. The treatise is rich in meticulous details that reflect the musical preferences of the society of the time.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Ralf Martin Jäger (Musikwissenschaft), Prof. Dr. Syrinx von Hees

    ORCID ID: 0009-0000-0729-4732

  • Luca Rizzo (2020)

    New Perspectives on Tawriya: Theory and Practice of Ambiguity

    © Ergon Verlag

    Eines der Kennzeichen der arabischen Literatur der Mamlukenzeit ist die sehr häufige Verwendung der semantischen Mehrdeutigkeit, eines rhetorischen Werkzeugs, das in dieser Zeit seine endgültige Theoretisierung und Entstehung in einer kanonischen Form erlebte, wie sie noch heute in rhetorischen Abhandlungen erscheint: Die Tawriya. Nach der Veröffentlichung von Bonebakkers Studie über tawriya im Jahr 1966 wurden nur wenige Schritte unternommen, um unser Verständnis der Verwendung dieses Stilmittels in der literarischen Praxis zu erweitern. Dieses Buch hat sich zum Ziel gesetzt, zwei Aspekte der Kunst der Mehrdeutigkeit tiefergehend zu untersuchen. Zunächst werden die Quellen untersucht, die zur Theoretisierung semantischer Ambiguität beigetragen haben. Sodann wird die Theorie mit einem philologischen und semiotischen Ansatz auf die Probe gestellt. So zeigt sich die Rolle des Lesers im Hinblick auf den ästhetischen Erfolg literarischer Werke mittels der Tawriya.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Syrinx von Hees, Co-Tutelle mit Prof. Dr. Antonella Ghersetti (Universität Venedig)

    Publiziert in der ALEA-Reihe im Ergon-Verlag.

  • Rana Siblini (2020)

    Aspects of Estrangement and Nostalgia in Classical Arabic Poetry

    Betreuung: Prof. Dr. Thomas Bauer, Prof. Dr. Syrinx von Hees

    Rana Siblini ist derzeit als Arabischdozentin am Doha Institute for Graduate Studies tätig.

  • Cüneyd Yıldırım (2018)

    Sufismus und Modernität - Muḥammad Nūr al-ʿArabī in seiner Zeit

    Betreuung: Prof. Dr. Marco Schöller

    Publiziert in der Reihe „Kultur, Recht und Politik in muslimischen Gesellschaften“ im Ergon Verlag.

  • Katharina Müller (2017)

    Die jungen Kosmopoliten. Prozesse von Aneignung und Abgrenzung in der zeitgenössischen türkischen Literatur

    © Reichert Verlag

    "Identity politics is made of solid bricks. Fiction is flowing water." – Die Worte der Autorin Elif Şafak verweisen auf einen Anspruch, der die türkische Literaturszene seit einigen Jahren prägt. Junge AutorInnen sind zunehmend bemüht, eine Literatur mit kosmopolitischem Anspruch zu schaffen, die sich den thematisch wie sprachlich engen Grenzen einer nationalistisch beziehungsweise idealistisch aufgeladenen Literatur verweigert. Der Roman soll nicht länger im Dienste einer Nation, einer Idee stehen, soll nicht Grenzen ziehen, sondern diese überschreiten, wenn nicht gar auflösen und so auch einem neuen, von globalen Vernetzungen geprägtem Lebensgefühl Ausdruck verleihen. Vor dem Hintergrund türkischer Literaturgeschichte ist diese Entwicklung beachtenswert, hatten Romane doch seit Gründung der Republik stets auch einen ideologischen Auftrag, sollten den kemalistischen Diskurs unterstützen oder, wie in den 70er geschehen, politische Ideologien abbilden. Erst nach dem letzten Militärputsch 1980, mit dem eine umfassende Entpolitisierung der Bevölkerung einherging, wandten sich SchriftstellerInnen zunehmend individualistischen Themen zu.

    Mittlerweile steht die türkische Gesellschaft vor neuen Herausforderungen: Spannungen zwischen Religion und Säkularismus, zwischen städtischen und ländlichen Lebensformen, zwischen Ost und West, ethnischen wie religiösen Minderheiten und der türkischen Mehrheitsgesellschaft treten auch im Zuge globalisierter Strukturen und eines zunehmenden Einfluss’ von außen immer deutlicher zutage. Die Zukunft wird zeigen, ob die türkische Gesellschaft zu einer Akzeptanz der eigenen Gegensätze und so zu einer von Pluralismus geprägten Identität finden wird. Konzepte und Theorien um kulturelle Globalisierung sind an dieser Stelle vor allem deshalb relevant, weil sie sich intensiv mit der Frage auseinandersetzen, inwieweit die Konfrontation mit dem Anderen das Eigene beeinflusst. Die Theorien um mögliche Folgen reichen von einer vollständigen Homogenisierung, über den vielzitierten Kampf der Kulturen als Abwehrreaktion auf selbige, bis hin zu einer Hybridisierung. Letztere würde durch die Entstehung flexibler Identitäten im Konzept des Kosmopolitismus münden. Vor diesem Hintergrund bietet sich die Analyse ausgewählter Werke von Elif Şafak (geb. 1971), Esmahan Aykol (geb. 1970), Aslı Erdoǧan (geb. 1967) und Hakan Günday (geb. 1976) an. Sie gehören zur jüngeren Generation türkischer Schriftsteller, deren Biografien und Werke durch eine gewisse Interkulturalität geprägt sind. Thematisch spielen die Auseinandersetzung mit fremden Kulturen oder dem Anderem im Allgemeinen eine tragende Rolle, oft bewegen sich die Protagonisten im internationalen Milieu, sind Grenzgänger zwischen den Welten. Diese Erfahrung, verbunden mit der Suche nach dem Eigenen, mündet nicht selten in der Kreation eines ambivalenten Raumes: Das Dazwischen, die Schwelle wird zum eigentlichen Ort der Handlung erhoben. Auf sprachlicher Ebene findet dies seinen Ausdruck in einer Hinwendung zu innovativen Formen, zum Stilpluralismus.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Thomas Bauer, Prof. Dr. Moritz Baßler

    Publiziert in der Reihe "Literaturen im Kontext" im Reichert Verlag.

    Katharina Müller ist derzeit  Assistant Professor an der Marmara-Universität, Istanbul.

  • Raid Al-Daghistani (2017)

    Die Epistemologie des Herzens. Erkenntnisaspekte der islamischen Mystik

    Betreuung: Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Prof. Dr. Marco Schöller

    Publiziert in der Reihe „Edition Islamstudien“ im Ditibverlag.

    Raid al-Daghistani ist Privatdozent und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Islamische Theologie der Universität Münster.

  • Sami Al-Daghistani (2017)

    The Making of Islamic Economics – An Epistemological Inquiry into Islam’s Moral Economic Teachings, Legal Discourse, and Islamization Process

    © Cambridge University Press

    The dissertation investigates both genealogy and epistemology of contemporary Islamic economics, analysing and comparing the two with classical Islamic economic thought and its moral philosophy. Contemporary Islamic economics is the result of a series of processes that were set in motion by the colonization of the Muslim nations in Africa, Middle East and South (east) Asia, followed by the creation of the modern nation state. Islamic economics emerged as a distinct field of study only in the second half of the 20th century, and it has been conceptualized also within the framework of the Islamization process in the 1970s. However, by studying classical economic philosophy in Islam, the premodern economic thought in Islamic tradition treated economic activities primarily as a moral
    endeavour and hence as part of the overall metaphysical qualities of Shari'a.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Marco Schöller, Co-Tutelle mit Prof. Dr. Maurits Berger (Leiden University) und Prof. Dr. Wael Hallaq (Columbia University)

    Publiziert unter dem Titel „The Making of Islamic Economic Thought – Islamization, Law, and Moral Discourses“ im Verlag Cambridge University Press. Das Buch wurde 2024 ausgezeichnet mit dem World Book Award der Islamischen Republik Iran sowie dem Islamic Economics Research Award des ILKE Foundation’s Research Center for Islamic Economics (IKAM) Istanbul.

    Sami al-Daghistani ist derzeit Associate Senior Lecturer in Contemporary Islamic Studies am Center for Religion and Theology (CRT) & Center for Advanced Middle Eastern Studies (CMES) der Lund Universität (Schweden).

  • Şuayip Seven (2017)

    Die traditionelle Hadith-Hermeneutik im Angesicht der modernen Ansätze der Ankaraner Schule

    © Klaus Schwarz Verlag

    Der Hadith ist nach dem Koran die zweitwichtigste schriftliche Quelle der islamischen Religion. Seine authentische Überlieferung und angemessene Interpretation bilden die Hauptthemen der Hadithwissenschaft. In der traditionellen Hadithwissenschaft sind hierzu zwei unterschiedliche Herangehensweisen zu konstatieren. Die traditionalistische Schule legte grundsätzlichen Wert darauf, die Authentizität der Hadithe an die Glaubwürdigkeit der Überlieferer und die richtige Interpretation an die arabische Grammatik zu binden. Die teleologische Schule setzte überdies die Textkritik und Kontextualisierung voraus. Die Arbeit analysiert die Gedankenstruktur der beiden Ausrichtungen anhand zahlreicher Textbelege aus den Primärquellen und setzt sie mit modernen Ansätzen der Ankaraner Schule in Beziehung. Sie plädiert dafür, die moderne Hadith-Hermeneutik an diese bis heute wenig beachtete sinn- und zweckorientierte Gelehrsamkeit in der traditionellen Hadithwissenschaft anzuknüpfen und sieht dabei die Ansätze der Ankaraner Schule als ein gelungenes Beispiel an.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Prof. Dr. Marco Schöller

    Publiziert in der Reihe „Islamkundliche Untersuchungen“ im Klaus Schwarz Verlag.

    Şuayip Seven ist derzeit Associate Professor an der Theologischen Fakultät der Sozialwissenschaftlichen Universität Ankara.

  • Swantje Bartschat (2017)

    Vierzig Hadithe. Entstehung und Entwicklung kleiner Hadithanthologien unter besonderer Berücksichtigung von kutub al-arbaʿin fī l-ğihād

    Betreuung: Prof. Dr. Marco Schöller, Prof. Dr. Thomas Bauer

    Das Dissertationsvorhaben war Teil des Forschungsprojekts „Islamische Dschihâd-Konzeptionen in Vergangenheit und Gegenwart“ am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster.

    Publiziert in 2 Werken in der Reihe „Kultur, Recht und Politik in muslimischen Gesellschaften“ im Ergon Verlag:

    "Dschihad der Zunge, des Stifts und des Schwertes? Vierzig Dschihad Hadithe im Vergleich"

    "‘Wer meiner Gemeinde vierzig Hadithe bewahrt...’ Entstehung und Entwicklung eines Sammlungstyps"

  • Ursula Paszehr (2017)

    Die Totenklage in Jordanien. Dimensionen und Funktionen

    Betreuung: Prof. Dr. Thomas Bauer

    Publiziert in der Reihe „Kultur, Recht und Politik in muslimischen Gesellschaften“ im Ergon Verlag.

  • Mohammed Al-Hroot (2016)

    Die Bedeutung der populären isomorphen Vokabeln für den Arabischunterricht als Fremdsprache 

    Betreuung: Prof. Dr. Thomas Bauer, Prof. Dr. Syrinx von Hees

  • Amir Dziri (2015)

    Die Ars Disputationis in der islamischen Scholastik. Grundzüge der muslimischen Argumentations- und Beweislehre

    © Kalam Verlag

    Die Dissertation behandelt einen bisher durchaus zu wenig beachteten Bereich der islamischen Wissenschaftslehre, nämlich die Wissenschaft von der Kunst der disputatio oder die Analyse der Techniken des Streitgesprächs. Die hier geschilderte muslimische Dialektik befasst sich insofern mit den theoretischen Konzepten und praktischen Strukturen des wissenschaftlichen Argumentierens in den klassischen (und womöglich bis heute geltenden) islamischen Wissensdiskursen. Das Werk vermittelt damit nicht nur einen wertvollen Einblick in die historischen muslimischen Wissensdiskurse, sondern bedeutet auch einen unverzichtbaren Beitrag für die gegenwärtigen methodologischen Fragen der islamischen Theologie.

     

     

    Betreuung: Prof. Dr. Mouhanad Khorchide,  Prof. Dr. Marco Schöller

    Publiziert im Kalam-Verlag

    Amir Dziri ist seit 2021 Professor für Islamische Studien und Direktor des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft der Universität Freiburg i.Ü.

  • Husam Kadhim Jawad (2015)

    Aṭ-Ṭalab (Einforderung) in as-Sakkākīs Tradition und der neuen Rechtsmethodologie : eine vergleichende Studie zwischen as-Sakkākīs Schule der arabischen Rhetorik und ʾAyat ʾAllāh al-ʾĀḫūnds Schule der modernen Methodenlehre des islamischen Rechts

    © Verlag Dr. Kovač

     

    Diese Doktorarbeit ist eine vergleichende Studie zwischen der Schule von as-Sakkākī, dem berühmtesten arabischen Rhetoriker, und der Schule von Āyat Allāh al-Āḫūnd, dem berühmtesten modernen Rechtsmethodologen. Die „Einforderung“ (aṭ-Ṭalab) war das wichtigste gemeinsame Forschungsthema in der Rechtsmethodologie und in der Rhetorik. Einerseits zeigt die Forschung inwieweit die Rhetorik von den Theorien der Rechtsmethodologie beeinflusst wurde und andererseits die Entwicklung der sprachlich-rhetorischen Forschung bei der modernen Schule der Rechtsmethodologie.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Thomas Bauer, Prof. Dr. Marco Schöller

    Publiziert in einer überarbeiteten und erweiterten Fassung unter dem Titel „Der rhetorische Diskurs bei der Methodenlehre des islamischen Rechts“ in der Reihe „Nur al-hikma“ im Verlag Dr. Kovač. Das Buch übersetzt außerdem zahlreiche wissenschaftliche Begriffe aus dem islamischen Recht und den arabischen Wissenschaften ins Deutsche und korrigiert viele davon.

    Husam Kadhim Jawad ist Vorsitzender des Imam Sadiq Zentrums in Dortmund.

  • Muhammet Sait Duran (2013)

    Zur Theorie einer teleologischen Methode in der islamischen Normenlehre

    © EB-Verlag

     

    Im Zentrum der vorliegenden Untersuchung steht das Konzept des Gelehrten aš-Šāṭibī (gest. 790/1388), das einen Meilenstein für die Systematisierung der Absichten der Scharia darstellt. Innerhalb des deontologisch geprägten Normensystems des Islams werden die Bedingungen der Möglichkeit einer teleologischen Betrachtung auf methodologischer und ethischer Ebene untersucht. Das Verhältnis von Moral und Recht wird dabei als eine der zentralen Fragen behandelt.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Thomas Bauer

    Publiziert in der Reihe „Frankfurter Schriften zum Islam. Islam im Diskurs“ im EB-Verlag.

    Muhammet Sait Duran ist derzeit Assistent Professor für Kultur und Kommunikationswissenschaften an der Türkisch- Deutschen Universität in Istanbul.

  • Abeldrim Lardi (2012)

    Der Westen im Spiegel des arabischen Romans Marokkos: ein Beitrag zur literarischen Imagologie

    © Südwestdeutscher Verlag für Hochschulschriften

    Die vorliegende Studie vermittelt anhand von neun ausgewählten arabischsprachigen marokkanischen Romanen einen differenzierten und breiten Überblick über das Bild vom Westen in einem islamisch geprägten Land. Sie betritt somit Neuland und beschäftigt sich mit einem Thema, das in den Orientwissenschaften bislang stark vernachlässigt worden ist. Die vielfältigen Erscheinungsformen des Westens in den Romanen geben eine klare Ambivalenz der Weltsicht der marokkanischen Schriftsteller zu erkennen. Chronologisch wird das Thema unter den Aspekten Assimilation, Zerrissenheit, antiwestliche sowie selbstkritische Besinnung und Rekonziliation analysiert.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Thomas Bauer, Prof. Dr. Hans Hinrich Biesterfeldt

    Publiziert im Südwestdeutschen Verlag für Hochschulschriften.

    Abelkrim Lardi ist Lektor für Arabisch am Institut für Arabistik und Islamwissenschaft in Münster.

  • Dina El Omari (2012)

    Das arabische Element in der spanischen Dichtung vom 15. bis 17. Jahrhundert. Eine vergleichende Studie am Beispiel der Schönheitsbeschreibung

    © Ergon Verlag

    Die arabische Kultur hinterließ auch nach dem schrittweisen Verlust der muslimischen Gebiete bis zu dem endgültigen Ende von al-Andalus ihre Spuren in der spanischen Kultur. Einer der wichtigsten Bereiche ist hier die spanische Literatur, in der sich zahlreiche Einflussbelege finden lassen. Angesichts der Tatsache, dass die arabische Dichtung der wichtigste Pfeiler der arabischen Literatur war, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch hier ein Einfluss auf mehreren Ebenen stattgefunden hat. Schaut man sich die Entwicklung der spanischen Liebesdichtung an, wird diese Annahme besonders hinsichtlich der metaphorischen Beschreibung der Geliebten bestärkt, in der Ende des 15. Jahrhunderts ein plötzliches Aufblühen der Metaphorik stattgefunden hat, was im 16. Jahrhundert in einer wahren Metaphernexplosion gipfelte. Die Bilder sind denen der arabischen Dichtung sehr ähnlich und so stellt sich die Frage, ob 800 Jahre arabisch-islamische Herrschaft vielleicht doch einen intensiveren Einfluss auf die spanische Liebesdichtung des siglo de oro gehabt haben könnten, als bisher angenommen.

    Die vorliegende Dissertation setzt sich mit dieser Problematik auseinander, indem sie zunächst auf der Grundlage soziokultureller, geschichtlicher und literaturwissenschaftlicher Gesichtspunkte die verschiedenen Faktoren, die für einen möglichen Transmissionsprozess von Bedeutung sind, aufschlüsselt und anschließend eine komparative Analyse entsprechender Textstellen aus der spanischen und arabischen Literatur vornimmt.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Thomas Bauer

    Publiziert in der Reihe „Kultur, Recht und Politik in muslimischen Gesellschaften“ im Ergon Verlag.  

    Dina El Omari ist Professorin für Interkulturelle Religionspädagogik am Zentrum für Islamische Theologie der Universität Münster.

  • Alev Masarwa (2009)

    Die Gelehrtenwelt Bagdads im Lichte der Schriften von und über Abū ṯ-Ṯanāʾ al-Alūsī (1802-1854)

    © Ergon Verlag

    Wie kaum ein anderer Raum weist der Irak im 19. Jahrhundert eine gelehrte und literarische Dichte auf, die der bisherigen kolonialistisch geprägten Auffassung vom Niedergang der Gelehrtenkultur diametral gegenübersteht. Das kulturelle Feld Abū ṯ-Ṯanā’ al-Ālūsīs (1802-1854), als Mufti, Literat und Exeget einer der bedeutsamsten und einflussreichsten Gelehrten seiner Zeit, repräsentiert sich als ein weit ausdifferenzierter, heiß umkämpfter Raum: Mächtige Gelehrtenfamilien konkurrieren in enger Verzahnung mit Politik und administrativer Elite um Macht und Einfluss. Das Gelehrtentum fungiert hierbei als Umschlagplatz für die Generalisierung der Machtethik und für die Kanonisierung von Bildung. In dieser Studie wird systematisch der geschichtliche, biographische, kulturelle und politische Hintergrund beleuchtet, vor dem Person und Wirken Abū ṯ-Ṯanā’s verständlich werden, vor dem ebenso das Verständnis der osmanenzeitlichen Gelehrtenkultur erhellt wird. Hierfür wird nicht nur das verklärte Bild einer selektiven Rezeption Ālūsīs als Vorbote der Nahḍa und der Salafiyya aufgebrochen, sondern auch der Selbstentwurf über das gelehrte Selbst in den eigenen Texten. Das Prisma, das auf ihn und sein Umfeld gerichtet ist, lenkt das Augenmerk auf die Dynamik einer feingegliederten Elitenkultur, die Bedingungen für die Verfahren textlicher Produktion und die Rolle Ālūsīs in ihr. Zutage tritt, entgegen seiner bisherigen Rezeption, ein äußerst vielseitiger Gelehrter sowie ein exzellenter Stratege, der in allen seinen Texten seiner mühsam durchgefochtenen Reputation nachhaltig Geltung zu verschaffen versuchte.

     

    Betreuung: Prof. Dr. Thomas Bauer

    Publiziert unter dem Titel „Bildung – Macht – Kultur. Das Feld des Gelehrten Abū ṯ-Ṯanāʾ al-Alūsī (1802-1854) im spätosmanischen Bagdad“ in der Reihe „Kultur, Recht und Politik in muslimischen Gesellschaften“ im Ergon Verlag.   

    Alev Masarwa ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungsgruppe ALEA im Rahmen des DFG-Langfristvorhabens „Edition des Gesamtwerkes von Ibn Nubātah al-Miṣrī (1287-1366)“.