Für mich ist die Teilhabe von Bürger*innen am wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnungsrozess ein zentraler Aspekt in meinem Verständnis von Forschung. Citizen Science kann dabei alles sein: von der Idee / Fragestellung, die aus der Bürgerschaft kommt, über Datenerfassung bis zur Publikation und Wissenschaftskommunikation und alles dazwischen. Es macht für mich einen großen Reiz aus, Schnittstellen und Konzepte zu entwickeln, um möglichst viele Menschen mitzunehmen!
Seit 2012 arbeite ich im Kontext Citizen Science am senseBox Projekt und in vielen anderen Projekten. Meine Expertise ist an der Schnittstelle Citizen Science und Bildung und bei den Technik- / Datenorientierten Projekten.
Als Historiker und stellvertretender Leiter des Stadtarchivs forsche, lehre und veröffentliche ich zusammen mit Studierenden, Schulgruppen und Geschichtsinteressierten jeden Alters. Der Austausch zwischen Bürger*innen und Fachwissenschaft fördert Verständnis, Erkenntnis und neue Ideen auf beiden Seiten. Mit der Geschichte Münsters und Westfalens im 20. Jahrhundert habe ich mich in verschiedenen Citizen-Science-Projekten beschäftigt.
Der Wissensaustausch mit der breiten Öffentlichkeit ist schon immer eine Herzensangelegenheit von mir. Seit 2011 engagiere ich mich für den Citizen-Science-Ansatz zunächst als Mitdenkerin und (Mit-)Organisatorin von Veranstaltungen im Rahmen der Expedition Münsterland, seit 2018 als Mitglied der Citizen-Science-AG und seit 2019 als Mitglied in der Jury des Citizen-Science-Wettbewerbs. Mit meinen Erfahrungen aus dem Quellenprojekt stehe ich gerne beratend zur Seite.“
Auf der Plattform „Zooniverse“ habe ich vom heimischen Rechner aus schon viele Fotos von Galaxien klassifiziert. In der Expedition Münsterland durfte ich Citizen Science später auch live erleben, u.a. als Verantwortliche des Projekts „Fremde Nachbarn – der Kalte Krieg im Münsterland“. Ich kann nach Rücksprache Beratung für die Wissenschaftskommunikation anbieten.
Citizen Science vertieft das Verständnis zwischen Universität und Gesellschaft, indem beide Seiten von- und miteinander lernen und gemeinsam neues Wissen produzieren. Diese Erfahrung habe ich während selbst durchgeführter Citizen-Science-Projekte zu Themen der Universitäts- und Regionalgeschichte mit älteren Studierenden und verschiedenen Kooperationspartnern gemacht. Und so war es auch bei Citizen-Science-Projekten unterschiedlicher Fachrichtungen, an die ich ältere Menschen vermittelt habe.
Ich bin zweiter stellvertretender Leiter der Villa ten Hompel. Münsters Geschichtsort hat positive Erfahrungen mit Citizen-Science-Projekten. So haben wir im Rahmen der Expedition Münsterland die Geschichte des Tunnels Lengerich als KZ-Außenlager sowie bombensicherem Zufluchtsort im Zweiten Weltkrieg untersucht. Aktuell beziehen wir aktiv Bürger*innen in unser Projekt „Erzähl mal…“ über Familiennarrationen zum Nationalsozialismus ein. Zu Fragen rund um bürger*innenwissenschaftliche Ideen zu NS-Geschichte und Geschichtskultur nach 1945 sind wir ansprechbar.
Ich finde an Citizen Science besonders spannend, dass Wissenschaftler*innen und Bürger*innen dabei interagieren, also dass Wissenschaftstransfer hier nicht als „Einbahnstraße“ funktioniert. Ich arbeite seit vielen Jahren in der Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit und kann bei Bedarf zu Zielgruppenansprache, Kommunikationskanälen und Webauftritt beraten.
Ich bin davon überzeugt, dass die großen Herausforderungen unserer Zeit nur gelöst werden können, wenn sich alle gemeinsam darum bemühen. Citizen Science ist eine Möglichkeit, alle mitzunehmen.
Außerdem macht es mir einfach unglaublich viel Spaß, meine Neugier zu befriedigen, dazuzulernen und in viele neue und fremde Wissensgebiete und Themen reinzuschauen und andere Menschen, egal welchen Alters und welchen Hintergrunds zu begeistern.
An der Universität Münster stehe ich für alle Fragen rund um Citizen Science von der Planung und Initiierung von Projekten, Workshops, Unterreichtseinheiten etc. über Umsetzung und Weiterentwicklung bis zur Kommunikation mit meinen Erfahrungen und meinen Netzwerken zur Verfügung.
Ich bin Erik Tolen aus den Niederlanden und arbeite derzeit im Wissenschaftsbüro der Stadt Münster, wo ich das Bindeglied zwischen Wissenschaft und Stadtgesellschaft bin. Ich habe einen breit gefächerten wissenschaftlichen Hintergrund und habe mit Viren und Zellabwehr, Lebensmittelsicherheit und Qualität von Baumaterialien gearbeitet. Ich habe in Stammzellbiologie promoviert und untersucht, wie Gene reguliert werden. Citizen Science hat für mich seit meinem Start in der Stadtverwaltung einen besonderen Stellenwert, da ich glaube, dass die Beteiligung der Öffentlichkeit an wissenschaftlichen Prozessen für alle Beteiligten von Vorteil ist.
Ressourcen & Tools für Citizen Science (Auswahl)
Citizen-Science-Arbeitsgruppen mit AFO-Beteiligung
International DACH-AG (Zusammenschluss der deutschsprachigen CS-Netzwerke
in Deutschland, Österreich und der Schweiz) AG CS an/mit Schulen Österreich TIME4CS ECSA – European Citizen Science Association
Plattformen für Citizen Science und partizipativen Wissenstransfer