Vorträge
Regelmäßig halten Gäste aus dem In- und Ausland Vorträge am Institut und geben Einblick in ihre Forschungsgebiete, aber auch in Berufsfelder und chinabezogene Themen anderer Institute und Einrichtungen der Universität Münster.
WiSe 2024/25 -
Wintersemester 2024/25
Mittwoch, 30. Oktober 2024, 18 Uhr c.t.
Prof. Dr. Abe Yukinobu 阿部幸信 (Faculty of Letters, Chuo University 中央大学, Tokyo)
Usage of local governor's seals andstate structure of the Han dynastyMontag, 21. Oktober 2024, 18 Uhr c.t.
Prof. Dr. Griet Vankeerberghen (Department of History and Classical Studies, McGill University, Kanada)
Local Officials and the Making of Empire in Western Han (202 BCE–8 CE)
The Western Han empire impresses observers by its uniformity, able as it was to impose administration via commanderies and counties even on its remote territories. To accomplish such rule, the court relied on a cadre of loyal officials who staffed the bureaucracy and applied court-issued legal regulations throughout the realm.
This paper will look behind this apparent uniformity and reevaluate the role played by low- and mid-level local officials in governance. They will be presented not as instruments of the will of the central government, but as agents. Attracted by the possibility of upward career and social mobility, these local officials wanted to serve; but they also brought to the official corps of complex identities rooted in local configurations of power. As such they helped the court to bridge the divide between the political-cultural world of the capital and the diverse cultures of the regions.WiSe 2021/22 - SoSe 2024
Sommersemester 2024
Donnerstag, 18. Juli 2024, 12 Uhr c.t.
Yu Hsiao-wen 于曉雯 (National Chin-Yi University of Technology, Taiwan)
唐代判文中的鄰里糾告 Reports on neighbor behaviors in literal judgments in Tang Dynasty
[Vortrag in chinesischer Sprache]Mittwoch, 10. Juli 2024, 15-18 Uhr
Wissenschaftlich Kooperieren mit China
Weitere Informationen zur VeranstaltungDr. des. Sabine Weber (Verbundprojekt KoWinChi – Kompetent wissenschaftlich interagieren mit China, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Zwischen Wissenschaftsfreiheit und Exportkontrolle – Die Rolle der China-Kompetenz im Kontext der gewandelten Rahmenbedingungen in der wissenschaftlichen Kooperation mit der VR China
Spätestens seit Xi Jinpings Amtsantritt 2012/13 ist das Aufstreben Chinas reguläres Thema internationaler Diskurse, und seit 2019 im Strategiepapier der Europäischen Kommission in seiner Tragweite auch Seitens der deutschen Regierung anerkannt. Die Volksrepublik sei "Partner", "Wettbewerber" und "Rivale" auf der Weltbühne und daher verlange es in "Politik, Wirtschaft, Bildung und Wissenschaft" nach mehr "China-Kompetenz". Die Frage, worum es sich bei dieser "China-Kompetenz" im Einzelnen nun genau handeln solle, wurde seither bereits vielfach beantwortet, aber letztlich immer noch nicht geklärt.
Auch für die deutsche Wissenschaft hat sich dieser Diskurs als folgenschwer erwiesen – so ist der Bereich der Bildung und Forschung direkt benannt (s. o.), und die akademische Welt damit Teil des immanenten politischen Adressatenkreises. Dass die wissenschaftliche Kooperation mit China erstrebenswert ist, steht außer Frage. Dabei wirkt es jedoch zunehmend blauäugig, anzunehmen, die eigene Forschung habe in der Ära Xi Jinping keinerlei politische Dimension – gleich wie theoretisch oder humanitär sie erscheinen mag. Umgekehrt stellt sich die Frage, ab wann risikobewusste Vorsichtsmaßnahmen Gefahr laufen, die freie Wissenschaft einzuschränken oder gar drohen, in Generalverdacht auszuarten. Genau an diesem Angelpunkt ist die geforderte China-Kompetenz gefragt – und zwar eine nicht traditionell interkulturell ausgelegte, sondern eine praxis- und sachorientierte Kompetenz bürokratischer, politischer und juristischer Natur.
Im Vortrag wird sich genau diesem Balanceakt und seinen Zusammenhängen gewidmet. Es werden die Diskurse hinter und der Aufbau von "China-Kompetenz" in der deutschen Hochschullandschaft beleuchtet und ein differenzierter Blick auf die Konsequenzen für die Gestaltung wissenschaftlicher Kooperationen mit der VR China geworfen.Dr. Daniel Sprick (Lehrstuhl für chinesische Rechtskultur, Universität zu Köln)
Chinas Verständnis von Rechtsstaatlichkeit als Herausforderung für die Wissenschaftskooperation
Wissenschaftliche Kooperationen mit Partnern aus der Volksrepublik China geraten in letzter Zeit leicht in den Verdacht, zu naiv mit sicherheitsrelevanten, politischen oder ethischen Problemen umzugehen. Es steht dabei sogar die Frage im Raum, ob eine wertegebundene, verlässliche und verantwortungsvolle Zusammenarbeit mit China im Bereich der Wissenschaft überhaupt noch möglich ist. Hierbei ist es nicht zuletzt das chinesische Recht, welches Strukturbedingungen schafft, in denen etliche Risiken für eine rechtssichere, produktive und partnerschaftliche Kooperation mit China begründet liegen.
Anhand von einigen praxisrelevanten Beispielen soll dieser Vortrag einen Einblick in die Komplexitäten des chinesischen Rechts geben, um eine weitere Perspektive für ein differenziertes Bild der Risiken und Herausforderungen in der Wissenschaftskooperation zu liefern. Hierbei sollen Fragen der Rechtskultur und des chinesischen Verständnisses von Rechtsstaatlichkeit genauso erörtert werden wie die Rolle der Kommunistischen Partei Chinas im chinesischen Rechtssystem. Konzeptionelle Entwicklungen wie die "auslandsbezogene Rechtsherrschaft (涉外法治)" und Probleme der konkreten Rechtsanwendung werden im Spiegel konkreter Rechtsprobleme aus dem Patentrecht, dem Datensicherheitsrecht oder dem Anti-Spionagerecht dargestellt und analysiert.Mittwoch, 12. Juni 2024, 18 Uhr
Prof. Dr. Thomas Fröhlich (Asien-Afrika-Institut, Universität Hamburg)
Das moderne China und der "Westen": Begriffsgeschichtliche Aspekte eines Spannungsfelds
Seit einigen Jahren mehren sich in China die Anzeichen dafür, dass der "Westen" in erster Linie als ein Antagonist wahrgenommen wird. Diese Entwicklung markiert einen Bruch im Verhältnis zur chinesischen Wahrnehmung des Westens, wie sie sich für die Zeit seit der Wende zum 20. Jahrhundert und der ersten Jahrzehnte nach 1949 nachzeichnen lässt. Im Vortrag wird die historische Dimension dieses Bruchs erörtert und zugleich die Bedeutung des Begriffs des "Westens" für das moderne China beleuchtet.
Wintersemester 2023/24
Freitag, 12. Januar 2024, und Freitag, 19. Januar 2024, 10-18 Uhr
Prof. Anh Q. Tran, SJ (Visiting Fellow am Institut für Missionswissenschaft und außereuropäische Theologien bei Prof. Dr. Norbert Hintersteiner; SCU, Berkeley)
Vietnam. Etappen seiner katholischen Kirchengeschichte
[Workshop, im Kontext des Seminars "China und Vietnam: Kirchengeschichten im Vergleich"]Mittwoch, 10. Januar 2024, 16-18 Uhr (Raum: KTh I)
Prof. Anh Q. Tran, SJ (Visiting Fellow am Institut für Missionswissenschaft und außereuropäische Theologien bei Prof. Dr. Norbert Hintersteiner; SCU, Berkeley)
Vietnam und der Heilige Stuhl: Neue Korrelation in den Beziehungen? Ein besonderer Staat und Kirche Dialog im historischen Kontext
[Vortrag auf Englisch; im Kontext des Seminars "China und Vietnam: Kirchengeschichten im Vergleich"]Donnerstag, 16. November 2023, 18 Uhr
Prof. Dr. Tian Xiaofei (Trägerin des Humboldt-Forschungspreises; Department of East Asian Languages and Civilizations, Harvard University)
The Penumbra of the Great Tang: Poetry from the Margins of the Empire at the Turn of the Eighth Century
Sommersemester 2023
Montag, 17. Juli 2023, 12:15 Uhr
Leander Béla Rottmann (Institut für Sinologie und Ostasienkunde, Universität Münster)
Für geistige Arbeit ungeeignet? Der Rosenhof und seine Geschichte
Wer vom Schloss aus die Rosenstraße hinunterläuft, dem wird gegenüber der Diözese womöglich ein großes Gebäude auffallen, das die Schlaunstraße mit der Rosenstraße verbindet und wie ein Eingang zur Innenstadt wirkt. Was auf den ersten Blick ein einzelnes Gebäude zu sein scheint, ist tatsächlich ein Gebäudekomplex, der aus drei Gebäuden besteht und den Namen Rosenhof trägt. Dieser wurde Mitte der 1920er Jahre erbaut und ist bereits wenige Jahre später in den Besitz der Universität gekommen. Die Gebäude haben eine reiche Geschichte und sind tief mit der Universität verbunden. So dienten sie zeitweise unter anderem dem Rektor, dem Kurator und dem Studierendensekretariat der Universität als Sitz. Trotz seiner großen Bedeutung für die Universität ist der Rosenhof in der Literatur zur Stadtgeschichte Münsters und zur Geschichte der Universität kaum behandelt worden. Aus institutsinternem Interesse ist ein kleines Projekt zur Rekonstruktion der Geschichte des Gebäudes entstanden, dessen Resultate in diesem Vortrag geteilt werden sollen.Donnerstag, 25. Mai 2023, 16 Uhr
Thomas Grosser, Lu An 陸岸 (Institut für Sinologie und Ostasienkunde, Universität Münster)
Tipps und Tricks zum wissenschaftlichen Arbeiten in Deutschland 德國課堂的論與文
Unter Federführung des sich in Gründung befindenden AsienzentrumsMittwoch, 24. Mai 2023, 18 Uhr
Dr. Clara Luhn (Institut für Sinologie, Ludwig-Maximilians-Universität München)
Der "Tuscheteich" und der "beschriebene Himmel" - Umwelt als Text in der mittelalterlichen chinesischen Dichtung
"Dreifach vollendet" sollte ein gebildeter Mensch im chinesischen Mittelalter sein: in Poesie, Malerei und Kalligraphie. Zwischen den drei Künsten gibt es zahlreiche Berührungspunkte: Sie teilen sich nicht nur Materialien und Werkzeuge, einige Gattungen der Malerei enthalten geschriebenen Text, die Kalligraphie wird wegen ihres (oft literarischen) Inhalts ebenso geschätzt wie wegen ihrer Form, und die Poesie macht Produkte und Prozess der Malerei und der Kalligraphie zum Thema. Alle drei Künste nehmen außerdem gerne auf die natürliche Umwelt Bezug, ob als Gegenstand der Darstellung oder als Metaphernschatz in poetischen oder kunsttheoretischen Texten. Der ecocriticism, das Studium der Beziehung zwischen der Literatur und der physischen Umwelt, hat das literaturwissenschaftliche Interesse an den Beziehungen zwischen Natur und Kunst in den letzten Jahren neu belebt.
Ausgehend von Gedichten von Tang- und Song-zeitlichen Meistern wie Meng Jiao 孟郊 (751-814) und Li Zhi 李廌 (1059-1109) über die Kalligraphie wird der Vortrag sich mit Fragen der Mensch-Umwelt-Beziehungen in der Lyrik befassen: Was bedeutet es, wenn Schriftsteller ihre Umwelt als einen geschriebenen "Text" verstehen, der sich zur Lektüre und damit zur Interpretation eignet? Zwei Bilder, der "Tuscheteich" und der "beschriebene Himmel", verschränken zwei separate, aber komplementäre Bedeutungsebenen in den Texten miteinander: Die Umweltbeschreibung und die Schilderung des kreativen Prozesses und der daraus resultierenden Texte. Mit ihrer Hilfe erörtern die Dichter zwei Fragen: Wo liegen die Quellen und Grenzen der schöpferischen Kraft eines Künstlers? Und welche Auswirkungen kann menschliches Wirken jenseits der Textoberfläche zeigen? Damit adressieren die Dichter Fragen der Subjekt-Objekt-Dichotomie sowie das Problem der Vermittlung menschlicher Erfahrung durch Kommunikationsmedien.Dienstag, 25. April 2023, 16:30 Uhr
Zhao Feixue 趙霏雪 (Germanistisches Institut, Universität Münster)
Frisch angekommen,und nu? Chancen und Herausforderungen im Alltag und Studium in Münster
Unter Federführung des sich in Gründung befindenden Asienzentrums
Wintersemester 2022/23
Donnerstag, 26. Januar 2023, 14 Uhr
Dr. Roland Rohde (Germany Trade & Invest (GTAI), Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing)
Deutsche Institutionen und Unternehmen in China / Hongkong / Taiwan / Singapur - Berufschancen für Studierende der Sinologie
Sommersemester 2022
Donnerstag, 14. Juli 2022, 14 Uhr
Dr. Annette Kieser (Leiterin DFG-Projekt "Untersuchungen zu Gräbern der Sechs Dynastien (220-589) am Yangzi-Mittellauf (Provinzen Hubei, Hunan, Jiangxi)", 2016-2022)
Sekundäre Zentren der Macht - Archäologischer Befund des 3.-6. Jh. in SüdchinaDienstag, 28. Juni 2022, 18 Uhr
Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest (ifo Institut –Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.)
China zwischen ökonomischem Aufstieg und Zero Covid-Strategie: Folgen für die Weltwirtschaft
(Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung "Asian Community and the World")
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Wintersemester 2021/22
Ringvorlesung "Asia and Europe: Universities - Students - Scholars" (in Kooperation mit der Eurasia Foundation (from Asia))
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Sommersemester 2021
Montag, 21. Juni 2021, 14 Uhr
Dr. Patrick Wertmann (Asien-Orient-Institut, Universität Zürich)
Luoyang und der Wiederaufbau des östlichsten Startpunkts der Seidenstraßen
Vor rund 2000 Jahren markierte die Stadt Luoyang in der zentralchinesischen Provinz Henan einen der östlichsten Startpunkte des transkontinentalen Seidenstraßennetzwerks. Vier archäologische Fundplätze innerhalb und im Umkreis der Stadt, die für das Funktionieren dieses Handelsnetzwerks von Bedeutung waren, sind seit 2004 Teil der Weltkulturerbeliste der UNESCO. Alle vier Fundplätze wurden im Rahmen großangelegter Kampagnen freigelegt und mit Hilfe öffentlicher Finanzierungsprogramme in archäologische Fundplatzmuseen und -Parks umgebaut. Ziel ist es, ihre Geschichte auf nationaler und internationaler Ebene zu erzählen, an die historische Blütezeit Luoyangs zu erinnern und den Ruf der Stadt als Zentrum internationaler Beziehungen und des Austauschs wieder auferstehen zu lassen.
Eine Analyse der offiziellen Narrative zu den archäologischen Fundplätzen Luoyangs und des Brandings des alten Luoyang zeigt exemplarisch, wie China heute sein archäologisches Erbe als Teil seiner Soft-Power-Strategie nutzt, in diesem Fall im Rahmen der Belt and Road-Initiative.
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Wintersemester 2020/21
Ringvorlesung "Controll and Security in Modern and Premodern Asia" (in Kooperation mit der Eurasia Foundation (from Asia))
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Wintersemester 2019/20
Ringseminar "Asian Community and the World" (in Kooperation mit der One Asia Foundation)
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Sommersemester 2019
Montag, 01. Juli 2019, 16 Uhr
Prof. Dr. Robin D.S. Yates (History and Classical Studies/East Asian Studies, McGill University)
An Exploration of Slavery in the Early Chinese Empire with Some Comparisons with the Roman World
The topic of slavery has been and continues to be of major significance in studies of the civilizations and empires of the ancient Mediterranean World. Scholars have examined the many sources in different genres deploying a range of methodologies, theoretical approaches, and comparative perspectives to reach new insights. In contrast, far fewer scholars have studied ancient Chinese slavery and the sources are much more limited. However, in recent years a great number of new sources have been recovered by archaeologists that enable research on the institution and practice of slavery in the early Chinese empires. This paper will initiate an exploration of this new data in the light of some of the questions that have been raised by scholars of classical antiquity.
Montag, 29. April 2019, 17 Uhr
Dr. Carsten Schäfer (Ostasiatisches Seminar, Universität zu Köln)
Außenpolitik chinesischer Prägung? China und die chinesische Diaspora
Weltweit gibt es geschätzte 60 Millionen Auslandschinesen. Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum, dass sich China heute intensiv bemüht, die eigene Präsenz in auslandschinesischen Communities weltweit auf- und auszubauen. Die Politik der Nutzbarmachung der potentiellen ökonomischen und politischen Ressourcen, die China in der „eigenen“ Diaspora sieht, ist längst ein integraler Bestandteil der Modernisierungsstrategie des Landes geworden.
Der Vortrag rückt diese gegenwärtige chinesische Diasporapolitik und ihre Implikationen in den Fokus. Im ersten Teil stehen dabei Diskurse, Motive, Behörden und Maßnahmen dieser Politik im Zentrum: Peking begreift alle ethnischen Chinesen weltweit – unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft – als Teil Chinas und nimmt sie in die „patriotische Pflicht“, auch im Ausland Chinas Interessen „zu dienen“. Ein gewaltiger politischer Apparat zielt daher darauf, auslandschinesische Organisationen und Medien eng an den chinesischen Staat anzubinden.
Während Auslandschinesen in den vergangenen 40 Jahren in der Tat massive finanzielle, intellektuelle und politische Beiträge zu Chinas Modernisierungsprojekt geleistet haben, entpuppt sich die Diaspora bei genauerem Hinsehen jedoch immer wieder als zweischneidiges Schwert: Längst haben Auslandschinesen gelernt, offizielle Diskurse und Politiken des chinesischen Staates für eigene Interessen nutzbar zu machen, die nicht selten gegen diesen Staat gerichtet sind. Anhand von Fallbeispielen wird diese ambivalente Rolle der Auslandschinesen im zweiten Teil des Vortrags ins Zentrum gerückt. Sie zeigen, dass sich die Kommunistische Partei mit der Hinwendung zur Diaspora immer auch Kräften aussetzt, die sie kaum kontrollieren kann – und die letztlich sogar die Legitimation der Partei selbst in Frage stellen können.
Wintersemester 2018/19
Dienstag, 18. Dezember 2018, 18 Uhr
Zhu Ya 朱娅, Ph.D. (College of Political Sciences, Nanjing Agricultural University)
中国乡村选举的行动策略 — 以江苏省第十一届村委会选举为例 (Action Strategy for Rural Elections in China — Taking the Eleventh Village Committee Election in Jiangsu Province as an Example)
中国乡村自发的村委会选举萌生于1980年代初,1998年, 《中华人民共和国村民委员会组织法 》确立了村委会的法律地位 ,由此制度化的村委会选举在全国范围内得到了普及。 2016年9月~2017年5月,江苏省14477个村委会按期完成了第11届村委会换届选举工作。政府是如何组织动员村民参加选举的?村民的选举态度和行动策略是什么?按现代民主程序和要求设计的乡村选举能真正体现民意吗?抑或只是国家树立的一个“政治样板”?村委会选举为农村的基层治理带来了哪些变化?朱娅博士通过对江苏1967份农户的问卷调查数据展现当今中国的乡村选举状况。
The village committee elections in rural China were born in the early 1980s. The village committee system was legally carried out since the establishment of The Organization Law of the Villager Committee in the People's Republic of China(PRC) in 1998. The institutionalized village committee elections were popularized nationwide. From September 2016 to May 2017, 14,477 village committees in Jiangsu Province completed the 11th Village Committee Election on schedule. How does the government mobilize villagers to participate in the election? What are the villagers’ attitudes and action strategies? Can rural elections designed under modern democratic procedures and requirements truly reflect public opinions? Or is it just a "political model" established by our country? What changes have the village committee elections brought to the grassroots governance in rural areas? Dr. Zhu Ya will give you a speech on Chinese current situation of rural elections based on questionnaire surveys of 1967 rural households in Jiangsu.
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Mittwoch, 28. November 2018, 18 Uhr
Zhu Ya 朱娅, Ph.D. (College of Political Sciences, Nanjing Agricultural University)
中国农村改革40年: 1978-2018 (China’s Rural Reform over the Past Four Decades from 1978 to 2018)
“周虽旧邦, 其命维新”。中国农村正在经历着数千年来前所未有之巨变。如果以1978年作为历史节点,中国农村改革已经走过了40年。在这40年当中,以家庭联产承包责任制为基点,中国农村改革经由村民自治、乡镇企业、税费改革、城乡统筹等不同领域的经验积累后已然走向农村综合改革和实施乡村振兴的新阶段。
As the reform and opening-up policy was initiated in Dec. 1978, China’s rural areas has witnessed unprecedented changes for thousands of years, as is evidenced by the prosperous development of Xiaogang Village, Huaxi Village and Lujia Village. The transformation of China’s rural reform through the past four decades can be analyzed from the dimensions of its reform in economic and social regimes that include rural people’s relationship with farmland, with the government, and with the rural community. Buzzwords also include family-contract responsibility system, self-governance among villages, rural township enterprises, agricultural tax-fee reform, and urban-rural integrated development. Since the central government launched the rural vitalization strategy in 2017, China’s 600 million rural people would benefit substantially from a new round of rural reform and upgrading. By summing up the development of Xiaogang, Huaxi and Lujia, this lecture expounds the achievements and transformations of Chinese rural reform as well as the rural vitalization strategy China is experiencing at the present stage.
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Sommersemester 2018
Dienstag, 03. Juli 2018, 18:15 Uhr
Prof. Dr. Edward L. Shaughnessy (Department of East Asian Languages and Civilizations, University of Chicago)
Looking Back and Across Western Sinologists' Study of Ancient Chinese Bronze Inscriptions
The talk will be structured around six early scholars of bronze inscriptions (Karlgren, Creel, Loehr, Chen, Barnard, Unger), balanced against six more recent scholars (Nivison, von Falkenhausen, Li, Behr, Cook, Khayutina), the latter of which will provide an opportunity to address the students' interests in current topics.
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Montag, 25. Juni 2018, 16 Uhr
Prof. Dr. Yuan Yansheng 袁延胜 (School of History, Zhengzhou University 郑州大学历史院)
里耶秦代 "户版" 研究 (On the "Household Register" of the Qin Dynasty from the Liye bamboo strips)
Montag, 28. Mai 2018, 16 Uhr
Prof. Dr. Yuan Yansheng 袁延胜 (School of History, Zhengzhou University 郑州大学历史院)
《二年律令·户律》中的户籍问题 (On the household registers of the Western Han Dynasty from "The laws of Year 2 during the reign of Queen Lü - The Household Law")
Montag, 23. April 2018, 16 Uhr
Prof. Dr. Yuan Yansheng 袁延胜 (School of History, Zhengzhou University 郑州大学历史院)
中国简帛出土与研究 (2000-2017) (Introduction to Chinese unearthed bamboo slips and silks, 2000-2017)
Sommersemester 2017
Mittwoch, 20. September 2017
Prof. Giovanni Borriello (Dipartimento di Studi linguistico-letterari, storico-filosofici e giuridici, Università degli Studi della Tuscia)
China and the Mediterranean Area: Men and Goods in Transit from the Ancient Times
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Donnerstag, 20. Juli 2017, 18 Uhr
Prof. Dr. William G. Boltz (Department of Asian Languages and Literature, University of Washington)
Notes on reading early Chinese manuscripts
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Donnerstag, 22. Juni 2017, 18 Uhr
Prof. Dr. em. Erhard Rosner (Ostasiatisches Seminar, Georg-August-Universität Göttingen)
Die Malaria in der Geschichte Südchinas
Sommersemester 2016
Dienstag, 05. Juli 2016, 16 Uhr
Dr. Soon-Chim Jung (Ehrenbotschafterin für das Jikji in Deutschland)
Jikji - Das älteste mit beweglichen Metalllettern gedruckte Buch im Kontext asiatischer Buchdrucke vor Gutenberg
Um die Jahrhundertwende bezeichneten international renommierte Presseorgane wie die BBC, das Wall Street Journal und die Washington Post den Metalldruck als eine der wichtigsten Erfindungen in der gesamten Geschichte der Menschheit. Besonders das Times Magazine identifizierte 1998 in seiner Publikation The 100 most important events & people of the past 1,000 years Gutenbergs Druck der 42-zeiligen Bibel mit beweglichen Metalltypen als wichtigste unter 100 Erfindungen, die in der Kulturgeschichte der letzten 1.000 Jahre großen Einfluss hatten.
Allerdings waren im Fernen Osten schon 400 Jahre vor Gutenbergs 42-zeiliger Bibel (1453-1455) mit beweglichen Lettern gedruckte Bücher bekannt. In China wurden die Prinzipien des Druckens mit Lettern aus Keramik gegen 1040 von Pi Sheng entdeckt. In Korea wurde seit dem Anfang des 13. Jahrhunderts das Drucken mit beweglichen Metalllettern praktiziert. In diesem Zusammenhang entstand das älteste erhaltene derartige Buch Baegun hwasang chorok buljo jikji simche yojeol 白雲和尙抄錄佛祖直指心體要節 (kurz Jikji 直指 genannt), das in 1377 in Korea mit gegossenen Lettern gedruckt wurde.
Im Vortrag wird hauptsächlich das Buch Jikji bezüglich seines Verfassers, Aufbaus und Inhalts vorgestellt. Dabei werden auch Hinweise auf das Drucken mit beweglichen Lettern im Allgemeinen gegeben, um das Jikji als wichtiges Beispiel im Rahmen der beweglichen Drucktechniken in Asien zu verorten. Nicht zuletzt wird die Entdeckungsgeschichte dieses Buches thematisiert.
Dienstag, 07. Juni 2016, 16:15 Uhr
Prof. Dr. Gregor Paul (Präsident der Deutschen China-Gesellschaft e.V.; Institut für Philosophie, KIT Karlsruher Institut für Technologie)
Grundlegende logische Prinzipien in ausgewählten chinesischen Texten
Mit dem Begriff „logisch“ beziehe ich mich auf Relationen wie die Gesetze der Identität, Widerspruchsfreiheit und Transitivität, die sich, einfach gesagt, als ‚A = A‘, ‚A = nicht Nicht-A‘ und ‚Wenn A → B und B → C, dann A → C‘ symbolisieren lassen. Dabei ist die Gültigkeit logischer Prinzipien davon unabhängig, ob die Symbole A, B und C für Pfannkuchen, Lederhosen oder einen Traktat des chinesischen buddhistischen Scholastikers Xuanzang 玄奘 (600-664) stehen. Ausgeschlossen von der gewählten Bestimmung sind weitere Bedeutungen wie „gültiges Argument“, „Quantenlogik“ oder gar „Logik eines Fußballspiels“; denn gültige Argumente können empirisch-materialer Art sein; die Quantenlogik ist eine (material-) physikalische Teilchen-Theorie der Wirklichkeit oder von Modellen der Wirklichkeit und die „Logik des Fußballspiels“ ein Konzept, das sich auf eine Art der Übereinstimmung mit Wahrscheinlichkeitsregeln der Erfahrung bezieht. Notwendige Merkmale des verwendeten Begriffs sind Notwendigkeit und normative Gültigkeit. Selbstverständlich kann man (Begriffs-) Wörter wie „Logik“ und „logisch“ anders verwenden. Das beeinträchtigt die Folgerungen, die sich aus der gekennzeichneten Verwendung ergeben, jedoch in keiner Weise.
Ziel des Vortrags ist es zu zeigen, dass es im Verständnis, der Anwendung und der Bewertung grundlegender logischer Gesetze keine signifikanten Unterschiede zwischen vergleichbaren „westlichen“ und „chinesischen“ Texten gibt, ja geben kann und dass die Respektierung dieses Sachverhalts ein unerlässlicher Faktor erfolgreicher interkultureller argumentativer Auseinandersetzung ist.
Wintersemester 2015/16
Donnerstag, 28. Januar 2016, 16:15 Uhr
Dr. Maria Khayutina (Institut für Sinologie, Ludwig-Maximilians-Universität München)
Kolonisierung und Kolonialismus im frühen China: Das politische System der Zhou-Dynastie im ca. 11.-8. Jh. v. u. Z.
Die Zhou-Dynastie (1046-256 v. u. Z.) genießt in der chinesischen Erinnerungskultur einen besonderen Status. Seit der Zeit des Konfuzius wurden ihre ersten Jahrhunderte sowohl von traditionellen Gelehrten als auch von modernen Historikern als das goldene Zeitalter der zentralisierten Herrschaft über „alles unter dem Himmel“ idealisiert. Tatsächlich gelang es den Herrschern von Zhou, aus ihrem Stammgebiet in der heutigen Provinz Shaanxi heraus mehrere Ziele, teils in großer Entfernung, zu erobern. Sie gründeten ein Netzwerk von Kolonien, von welchen einige sich später zu mächtigen Reichen entwickelten. Traditionelle Historiographie und moderne Geschichtsschreibung bemühten sich, den Zweck der Kolonisierung und die in deren Folge entstandene politische Struktur zu erklären. Archäologische und epigraphische Funde der letzten Jahrzehnte werfen ein neues Licht auf die alte Geschichte Chinas und stellen neue Fragen. Neue Erkenntnisse machen es erforderlich, das historische Bild der sog. „Westlichen Zhou-Periode“ (1046-771 v. u. Z.) kritisch unter die Lupe zu nehmen und mehrere etablierte Annahmen zu revidieren.
Dieser Vortrag wird den Fokus insbesondere auf neue archäologische Funde aus der heutigen Provinz Shanxi richten und an diesem Fallbeispiel Kolonisierungsgründe sowie Verhältnisse zwischen Zhou-Kolonisten und ihren Nachbarn in dieser Region diskutieren.WiSe 2012/13 - SoSe 2015
Sommersemester 2015
Dienstag, 12. Mai 2015, 16:15 Uhr
Uta Golze, M.A. (Universität Duisburg-Essen, Institut für Ostasienwissenschaften / Institut für Politikwissenschaft)
Wenn nicht Softbalancing, was dann? Chinas Foren für wirtschaftliche Zusammenarbeit
Chinas rasanter Aufstieg im wirtschaftlichen Bereich sowie die seit Jahren zweistelligen Wachstumsraten im Rüstungsbereich haben viele Wissenschaftler angeregt, sich mit der Frage nach den möglichen Absichten der chinesischen Regierung zu beschäftigen. Strebt China „nur“ die Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse im Landesinneren (fuqiang) an oder ist dies Mittel zum Zweck, nämlich die USA in ihrer unipolaren Machtstellung herauszufordern? Neorealistische Theoretiker gehen davon aus, dass Letzteres langfristig der Fall sein muss. Das Fehlen einer neuen militärischen Allianz gegen die USA wird seit Beginn des 21. Jahrhunderts unter anderem mit der Konzeptionierung von Softbalancing erklärt. Ein Bestandteil des Softbalancing ist „die Nutzung internationaler Institutionen [und] wirtschaftlicher Hebel“ (Pape 2003). Seit Beginn des neuen Jahrtausends engagiert sich China verstärkt multilateral (Shambaugh 2004) und ist auch in die Gründung verschiedener Foren der Zusammenarbeit involviert. Diese Foren, wie zum Beispiel das Forum für China Afrika Kooperation (FOCAC), das China-Pazifische Inseln Forum (CPIF) oder das China-Portugiesisch-sprachige-Länder Forum für Handels- und Wirtschaftskooperation (Macau-Forum) dienen in ihren Rahmenvereinbarungen grundsätzlich der wirtschaftlichen Kooperation. Analysen haben gezeigt, dass China in diesen einzelnen Foren auf die Sicherung von Handelswegen, Rohstoffsicherheit, Handelspartner, diplomatische Isolation Taiwans usw. abzielt, d.h. politische Ziele verfolgt (u.a. Alves 2008, Meideros 2009, Chung 2010). Eine umfassende Betrachtung der verschiedenen Foren unter dem Konzept von Softbalancing blieb bisher aus. Dieser Vortrag versucht, diese Lücke zu schließen, und stellt erste Forschungsergebnisse vor.
Wintersemester 2014/15
Donnerstag, 05. Februar 2015, 16:15 Uhr
Prof. Dr. Christian Schmidkonz (Munich Business School, Asian-Pacific Business Studies, Managerial Economics)
Happiness Economics: Das Streben nach Glück in Wirtschaft und Gesellschaft
Den allermeisten Menschen weltweit ist gemein, dass sie in ihrem Leben letztendlich nach dem persönlichen, individuellen Glück streben. Die interdisziplinäre Glücksforschung konnte in jüngster Zeit eine Reihe wichtiger Erkenntnisse über die Rolle des Glücks in Wirtschaft und Gesellschaft gewinnen. Der Vortrag gibt zunächst eine allgemeine Einführung in das Thema individuelles Glück und gelungenes Leben. Er beantwortet dabei auch die Frage, was zum Glück der Menschen beiträgt. Der gesamtwirtschaftliche Teil des Vortrag beschäftigt sich am Beispiel von Bhutan mit der Analyse von Glück auf staatlicher Ebene und schließt mit einer Diskussion zur Bedeutung des Themas im heutigen China ab.
Donnerstag, 29. Januar 2015, 14:15 Uhr
Prof. Dr. Christian Schwermann (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Abteilung für Sinologie / Vertretungsprofessur im WS 2014/15)
Politischer Protest im frühen China. Neue Quellen zur antiken Remonstrationskultur
(Antrittsvorlesung)
Zum Bericht im Newsletter
Dienstag, 27. Januar 2015, 14:15 Uhr
Stephan Mayer (Social Media Consultant, Shanghai / VR China)
Verrückt nach WeChat und Weibo? Chinas soziale Netzwerke im Wandel
Wenn es um Internetnutzung in China geht, sind die Zahlen beeindruckend: 632 Millionen Chinesen sind mittlerweile online, 527 Millionen verwenden hierfür ihr Smartphone (Stand: Juni 2014). Der Gebrauch mobiler Endgeräte beschränkt sich nicht mehr nur auf die großen Küstenstädte, sondern ist jetzt auch in ländlichen Gegenden zunehmend Standard. Während sich viele Deutsche bei der Smartphone-Nutzung zurückhalten, ist es für die Mehrheit der Chinesen heutzutage eine Selbstverständlichkeit, Einkäufe oder Bankgeschäfte per Smartphone abzuwickeln. Mobile Apps, wie WeChat, Momo, oder Dianping sind im Westen praktisch unbekannt, in China verfügen sie aber inzwischen über Millionen, wenn nicht gar hunderte Millionen Nutzer. Stephan Mayer, Blogger und Social Media Trainer bei adkunden SEM, geht in seinem Vortrag auf Vor- und Nachteile der verschiedenen Mobile Apps ein und beschäftigt sich dabei auch mit Problemen wie mangelnder Privatsphäre und Verfügbarkeit.
Donnerstag, 20. November 2014, 16:15 Uhr
Vortrag in der Reihe "Deutsch-chinesischer Dialog"
Reinhard Feldmann (ULB Münster, Leiter des Dezernats Historische Bestände)
"Bis an die Grenzen der Erde" - Quellen zur kapuzinischen Mission (nicht nur) in Gansu
Die Kapuziner waren bereits im 18. Jahrhundert in einer Mission in Tibet präsent. Der italienische Kapuziner Franzesco Orazio DellaPenna die Billi berichtet darüber in seiner „Missio Apostolica Thibetano-seraphica“ (1740). Im 20. Jahrhundert sind vor allem die Missionsgebiete „Deutsche Südsee“ und „China“, speziell die Provinz Gansu zu nennen. Aus diesen Missionen sind zahlreiche Hinterlassenschaften erhalten, welche die Missionsprokur der ULB Münster zur Aufbewahrung und Erschließung übergeben hat. Besondere Hervorhebung verdienen Glasdias, die in excellenter Brillianz überliefert sind und das Alltagsleben dokumentieren.
In dem Vortrag stellt Reinhard Feldmann, Leiter des Dezernats Historische Bestände der ULB Münster und Visiting professor an der Sun Yat Sen University in Guangzhou, dieses einzigartige Quellenmaterial vor.
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Sammlung Kapuzinermission in der ULB Münster
Sommersemester 2014
Mittwoch, 21. Mai 2014, 18 Uhr
Prof. Dr. Peter Kupfer (Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Arbeitsbereich Chinesische Sprache und Kultur)
Die Chinesische Seidenstraße - Missionen, Monumente, Minoritäten, Mumien
Der reichlich bebilderte Vortrag behandelt Höhepunkte des zweiten und abschließenden Teils eines Seidenstraßen-Projekts, das 2012 mit zahlreichen Exkursionen durch 14 chinesische Provinzen und Autonome Regionen und 17.000 km über Land von Süd- und Zentralchina aus bis nach Gansu, Qinghai und Xinjiang führte. Eingegangen wird auf die unterschiedlichen Völker, Kulturen, Religionen sowie Zeugnisse vergangener Zivilisationen entlang dieses eurasischen Wegenetzes mit Beleuchtung der jeweiligen historischen Hintergründe, wechselseitigen Einflüsse und aktuellen Bezüge. Unter anderem werden rund um die Wüste Taklamakan auf den Spuren von Entdeckern und Pilgern Siedlungen, Gräber, Grottenanlagen, Tempel und Klöster längst vergangener Epochen besucht.
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Sommersemester 2013
Donnerstag, 11. Juli 2013, 14 Uhr
Dr. Shing Müller (Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Sinologie)
Seidene Alltagskleidung als Devotionsgaben: Textilfunde aus dem Famen-Tempel bei Xi'an
1987 stießen Archäologen unter der Pagode des Famen-Tempels (Fufeng, Shaanxi) auf eine Krypta. Das mit deponierte Inventarverzeichnis gibt 874 als das letzte Datum für das Verschließen der Krypta und die Kaiser Yizong und Xizong als prominenteste Stifter an. Seitdem wurde die Krypta nicht mehr berührt, bis 1987. Neben kostbaren Gefäßen aus Edelmetallen und Glas wurden auch Seiden unterschiedlicher Erhaltungszustände geborgen. Es ist den Textilrestauratorinnen des Römisch-Germanischen Zentralmuseums nach jahrelanger Forschung und Restaurierung gelungen, aus dem größten Stoffballen mehrere Damenkleidungsstücke aus feinster Seide zu entfalten.
Diese Stoffballen und entfalteten Bekleidungsstücke dienen als Basismaterial für eine kultur-historische Untersuchung der Famensi-Seide. Ein Teil des Forschungsprojekts gilt der Untersuchung der entfalteten Gewänder. Ihre Formen, Nähweise und Funktionen wurden durch eine Rekonstruktion ermittelt.
Die Kleidungstücke gewähren zum ersten Mal einen Einblick in die Alltagskleidung der ranghöchsten Frauen während der späten Tang-Zeit. Bei den entfalteten Kleidungsstücken handelt es sich um eine Bluse, zwei Röcke, zwei Hosen und eine knöchellange Robe. Die Kombination von Blusen und Röcken lässt sich durch die Tang-Malereien gut belegen. Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten legten vor allem nach der An Lushan-Revolte eine ähnliche Kombination von Kleidungsstücken an. Durch den Fund lernen wir auch zum ersten Mal (Zu)Schnitte aus dieser Zeit kennen. Eine besondere Seltenheit ist die Unterbekleidung. Die Hosen hatten einen offenen Schritt und wurden offensichtlich als Unterwäsche unter Röcken verwendet. Die Frage, ob die Robe auch zum festen Ensemble der Alltagskleidung ranghöchster Damen am Hof gehörte, muss noch offen bleiben. Fest steht, dass diese Robe als eine der frühesten ihrer Art gilt. Die Frage nach der Identität eines Stifters bzw. einer Stifterin kann anhand der verfügbaren Quellen zurzeit noch nicht beantwortet werden.
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Projekte des RGZM in Xi'an
Wintersemester 2012/13
Donnerstag, 18. April 2013, 14 Uhr
Prof. Dr. Susanne Günthner (Universität Münster, Germanistisches Institut, Abteilung Sprachwissenschaft)
Deutsch-chinesische Begegnungen - Kommunikative Gattungen in der Interkulturellen Kommunikation
In diesem Vortrag werde ich einen in der Sprachwissenschaft und Kulturanthropologie zentralen Bereich zur Erforschung interkultureller Begegnungen vorstellen – kulturspezifische Handhabungen von Alltagsgenres. Wie empirische Studien verdeutlichen, findet die Verschiedenheit von Sprachen nicht nur im Lexikon und der Grammatik Niederschlag, sondern vor allem auch in alltäglichen Kommunikationspraktiken (z.B. den kulturspezifischen Konventionen, wie man wen begrüßt, wie man einen wissenschaftlichen Vortrag aufbaut, wie man Geschäftsverhandlungen führt etc.).
Nach einer Einleitung in aktuelle Fragen und Problemstellungen der Interkulturellen Kommunikation (aus sprachwissenschaftlicher Perspektive) werde ich das Konzept der kommunikativen Gattungen und dessen Relevanz für die Erforschung interkultureller Kommunikation – anhand deutsch-chinesischer Interaktionssituationen – aufzeigen.
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Mittwoch, 27. Februar 2013, 16 Uhr
Dr. Ataru Sotomura (Julius Maximilians-Universität Würzburg)
Art Historical Analysis of the Buddhist Universe Described in Early Chinese Translations of the Indian Scriptures
Nach der buddhistischen Weltvorstellung steht der heilige Berg Sumeru im Zentrum des Universums. In der Kunst Ostasiens sind zahlreiche Darstellungen des Sumeru überliefert, die sich nicht nur durch das Medium (Malerei, Drucke, Textilien, Metall) unterscheiden, sondern auch durch sehr charakteristische Abweichungen im Umriß dieses Berges. Diese Unterschiede gehen auf Beschreibungen des Sumeru in verschiedenen aus Indien überlieferten buddhistischen Schriften zurück, die heute fast nur noch über ihre chinesische Übersetzung zugänglich sind. Hinzu kommen in chinesischer Sprache verfaßte neue Schriften.
Es existiert keine einzelne, allgemein gültige Beschreibung des buddhistischen Universums. Die Informationen über Aufbau und Aussehen der buddhistischen Welt unterscheiden sich nach Schulen und sind über zahlreiche Schriften verstreut.
Im Vortrag werden vor allem fünf von ihnen (Dàzhìdù lùn 大智度論, Shìjì jīng 世記經, Āpídámó jùshè lùn 阿毘達磨倶舍論, Dàfāngguǎngfó huáyán jīng 大方廣佛華嚴經 and Huáyán jīng tànxuán jì 華嚴經探玄記) einander gegenübergestellt und analysiert. An Bildbeispielen wird aufgezeigt, wie die jeweiligen Textvorlagen sich auf die Darstellungen auswirkten.
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Dienstag, 29. Januar 2013, 16 Uhr
Dr. Michi Shigeta
Woodblock Printing in Medieval Japan
Vortrag im Rahmen der Veranstaltung "Manuscripts of Chinese Texts Stored in Japan" von Prof. Dr. Ryuichi Kogachi.
Donnerstag, 17. Januar 2013, 16 Uhr
PD Dr. Ulrich Lau (Universität Hamburg, Asien-Afrika-Institut)
Die Rechtsprechung der Qin im Licht der neu erworbenen Kriminalfallsammlung der Yuelu-Akademie Changsha
In dem Vortrag wird eines der beiden Korpora juristischer Manuskripte vorgestellt, die die Yuelu-Akademie Changsha 2007 auf dem Antiquitätenmarkt erwerben konnte. Es handelt sich dabei um eine Sammlung von 17 Kriminalfällen aus dem präimperialen Qin (zwischen 232 und 222 v. Chr.). Anhand von Beispielen soll gezeigt werden, welche Erkenntnisse sich aus der Untersuchung dieser Fälle für die Rechtsprechung der Qin-Dynastie gewinnen lassen.
Der Referent geht außerdem der Frage nach, in welchem Maße die von den Qin geschaffenen Rechtsinstitutionen von der nachfolgenden Han-Dynastie übernommen bzw. verändert worden sind. Den Abschluss bilden Ausführungen zur Funktion der analysierten juristischen Manuskripte und zu den Kriminalfallsammlungen der frühen Kaiserzeit als Textgattung.
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Donnerstag, 06. Dezember 2012, 16 Uhr
Dr. Susanne Greiff (Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz)
Des Kaisers alte Kleider und andere Geschichten aus der deutsch-chinesischen Kulturgüterforschung
Seit den 90er Jahren ist das Römisch-Germanische Zentralmuseum Mainz mit einer Außenstelle in Xi`an (V.R. China) vertreten. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt verfolgt eine interdisziplinäre Strategie zur Erhaltung und Erforschung hochrangiger Kulturgüter aus der Provinz Shaanxi.
Die hier vorgestellte Bandbreite der Aktivitäten umfasst vermessungstechnische Dokumentationen, Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten, naturwissenschaftliche Untersuchungen sowie kulturhistorisch-archäologische Forschungen. Der Fokus liegt dabei auf Grabanlagen der Qin-, Han- und Tangzeit. Lebensgroße Bronzevögel aus dem Grab des Ersten Kaisers werden ebenso präsentiert wie die Vermessungs- und Prospektionsarbeiten an den großen tangzeitlichen Kaisergräbern. Unter Beteiligung von FachkollegInnen aus München und Münster werden zurzeit Seidentextilien aus dem buddhistischen Kloster von Famen ausgewertet sowie die unberaubte Grabanlage der Adeligen Li Chui. Erste Ergebnisse dieser Forschungen werden ebenfalls vorgestellt.
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Projekte des RGZM in Xi'an
Donnerstag, 29. November 2012, 18 Uhr
Vortrag in der Reihe "Deutsch-chinesischer Dialog"
Prof. Dr. Weiqi Zhang (UKM Münster, Labor für molekulare Psychiatrie der Klinik für Psychiatrie)
Warum ist China plötzlich "uncool"? Einige sehr persönliche Erfahrungen aus den letzten 30 JahrenWiSe 2009/10 - SoSe 2012
Sommersemester 2012
Dienstag, 26. Juni 2012, 16 Uhr
Dirk Kuhlmann (Institut Monumenta Serica)
Historiographie des Christentums in China vom Ende des Kaiserreichs bis heute
Der Vortrag wird die Diskursmuster im Spannungsfeld von „Staat“, „Religion“, „Selbstbehauptung“, „Westlichem Lernen“ und „Modernisierung“ in der Entwicklung der chinesischen Geschichtswissenschaft im 20. und 21. Jh. beleuchten: Welche Konzeptionen von Staat und Religion lassen sich, insbesondere in der Betrachtung der christlichen Mission, feststellen? Inwiefern werden Religionsgemeinschaften als Konkurrentinnen, Ergänzungen zu Staat/ Nation oder völlig andersartige Gebilde angesehen? Dabei wird deutlich, dass Staatsorientierung in den letzten hundert Jahren zwar eine bestimmende Perspektive der Geschichtswissenschaft in China bildete, sich aber auch alternative Perspektiven entwickelten. Um dies zu zeigen, werden die argumentativen Kontinuitäten von Liang Qichao 梁啟超 (1873–1929), Hu Shi 胡適 (1891–1962) und Chen Yuan 陳垣 (1880–1971) bis zu den Diskursen ab den 1980er Jahren vorgestellt.
Donnerstag, 21. Juni 2012, 18 Uhr
Lisa Jentsch (BASF Coatings GmbH)
Sinologie im Beruf
Lisa Jentsch ist im Personalbereich der BASF Coatings GmbH im Projekt Coatings Competence Development for Asia/Pacific tätig. Dort ist sie unter anderem für die Rekrutierung und Betreuung von chinesischen Mitarbeitern verantwortlich. Zuvor hat sie in Deutschland und China studiert, als Delegationsbetreuerin Erfahrungen gesammelt und auf der EXPO 2010 in Shanghai gearbeitet.
Im Vortrag spricht Frau Jentsch über ihren Werdegang und ihre Erfahrungen mit interkultureller Kommunikation in der beruflichen Praxis.
Donnerstag, 24. Mai 2012, 18 Uhr
Prof. Dr. Ralph Kauz (Universität Bonn, Abteilung Sinologie)
Iranica non leguntur? Zu einer vernachlässigten persischen Quelle aus der Ming-Zeit
Mit dem "Chinabuch" (Khītāynāmeh) des ‘Alī Akbar Khītā’ī liegt ein einzigartiges Werk über China aus der Rohrfeder eines Kaufmanns aus Zentralasien vor, das etwa zu der Zeit verfaßt wurde, als auch in Europa das Interesse an anderen Kulturen und Reichen auf höchster Stufe stand. Khītā’ī schrieb sein "China-Handbuch" im Osmanischen Reich unter Selīm I. (r. 1512-20). widmete seine Schrift dann aber dessen Nachfolger, Sulaymān Qānūnī (der Prächtige). Obwohl eine chinesische und französische Übersetzung des Werkes sowie eine kritische persische Edition vorliegen, wurde das Khītāynāmeh wenig rezipiert. In diesem Vortrag soll deshalb der Frage nachgegangen werden, was uns ‘Alī Akbar über das Ming-zeitliche China zu sagen hat.
Wintersemester 2011/12
Donnerstag, 08. Dezember 2011, 16 Uhr
Prof. Dr. Curtis Dean Smith (Grand Valley State University, USA)
Su Shi's External Alchemy
Su Shi (1037-1101) was a great scholar-literatus of the Northern Song dynasty, and an influential individual in Chinese history. Known for his beautiful poetry and prose writings, Su was also a central figure in the factional struggle which eventual caused the fall of the Northern Song dynasty (960-1127). Su Shi often described his fascination with the quietude of Buddhist temples in beautiful poems. These writings, along with a rich lore about his friendships with the literate “poetry-monks” of his time, have contributed to his reputation of being a Buddhist. Although Su Shih does frequently engage in exchanges with Buddhist monks, and Buddhist topics are common in his writings, an examination of his daily life reveals a strong, personal interest in topics of religious Daoism, including visualization and meditation techniques, inner alchemy, and even external alchemy. He even reveals serious considerations of immortality. This lecture will focus on Su Shi’s interest and practice of religious Daoism.
Sommersemester 2011
Mittwoch, 13. Juli 2011, 18 Uhr
Dr. Christian Schwermann (Bonn)
Anekdotisches Erzählen und exemplarisches Argumentieren in der klassischen chinesischen Literatur
Die Literatur der Zhanguo-Periode und frühen Kaiserzeit (5.-1. Jh. v.u.Z.) zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Kurzprosa aus. Hierbei handelt es sich häufig um Anekdoten und Exempla, die in der Regel nicht für sich genommen als Erzählliteratur überliefert worden sind, sondern in größere argumentative Kontexte eingepasst wurden. Die eingelegten Geschichten, die z.T. als Wanderanekdoten mehrfach überliefert sind, fungieren jeweils als Belege für einen bestimmten politischen Standpunkt oder eine philosophische These. Anhand eines Textbeispiels aus der Literatur der frühen Kaiserzeit sollen Kompositionsverfahren vorgestellt werden, mit deren Hilfe Erzählliteratur in argumentative Kontexte integriert wurde.
Mittwoch, 29. Juni 2011, 18 Uhr
Michael Poerner (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Kultur als Alleinstellungsmerkmal - Das Paradigma chinesischer Exzeptionalität
Nach einer Welle der Begeisterung für alles "Westliche" mündete das Wiederentdecken traditioneller Wertvorstellungen in den 1990er Jahren in eine Form kultureller Renaissance, die seit der Jahrtausendwende an Intensität gewann und gegenwärtig von Politik über Wirtschaft bis hin zur Unterhaltungsbranche in nahezu allen gesellschaftlichen Teilbereichen zu beobachten ist. Konzepte einer "harmonischen" Gesellschaftsordnung, die Gründung von "Konfuzius"-Instituten weltweit oder die Etablierung von Wissenschaftsdisziplinen mit "chinesischen Charakteristika" zeugen von einem kulturellen Selbstbewusstsein, das sich nicht länger nur auf Symbolik beschränkt, sondern in den verschiedensten Bereichen bereits konkrete Gestalt angenommen hat. Dieser Vortrag konzentriert sich dabei auf Letzteres und versucht der Frage nachzugehen, auf welche Weise sich diese funktionalen Retraditionalisierungstendenzen in der Wissenschaft darstellen. Ausgangspunkt dafür sind Überlegungen im Zuge der translatorischen Wende in den Kulturwissenschaften. Im Fokus stehen Forschungsbereiche, die sich explizit mit Kennzeichen chinesischer Kultur und deren möglichen Auswirkungen auf ökonomisches Handeln auseinandersetzen.
Wintersemester 2010/11
Mittwoch, 01. Dezember 2010, 18 Uhr
Dr. Imre Galambos (International Dunhuang Project, British Library, London)
From Dunhuang to Chang’an: Monks from the West on a visit to the Tang Capital
Dunhuang was a thriving cosmopolitan town in the western region of China, one of the last Chinese outposts on the route to the West. In the middle of the 8th century, it fell under Tibetan occupation for 67 years, after which the Tibetans were defeated but the region remained cut off from the Tang Empire. Dunhuang was ruled as a separate state by the Zhang family, who were great patrons of Buddhism. In 851, not long after the liberation of the town, a group of local Buddhist monks under the leadership of Wuzhen travelled to Chang’an where they visited the main monasteries and were even received at an imperial audience. Their visit played an important role in renewing the weakened connection of Dunhuang with the Tang, on the levels of both state and religious communities. Much of what we know about this event comes from manuscripts discovered at Dunhuang. In particular, there is one composite scroll which seems to consist of memorabilia associated with Wuzhen and his journey to Chang’an. I would like examine this manuscript to highlight the interrelation that existed between the ruling family at Dunhuang and the Buddhist community.
Donnerstag, 18. November 2010, 18 Uhr
Prof. Dr. Patricia Ebrey (University of Washington)
Emperor Huizong as a Daoist
Most of those who have heard of Huizong (r. 1100-1125) know that he was a great patron of Daoism. He was enthralled with Lin Lingsu and his Divine Empyrean (Shenxiao) sect, and accepted Lin’s revelation that he (Huizong) was an incarnation of the elder son of the Jade Emperor. Since Huizong’s reign ended in the disaster, it was easy for Confucian historians to place blame on Huizong’s Daoism. In this talk I want to unpack what is meant by calling Huizong a Daoist. How much did he know about Daoism? What scriptures had he read? What rites did he practice? What deities did he turn to? I am particularly interested in probing Huizong’s involvement with Daoism in his early years on the throne, before he met Lin in 1116. Is there anything about Huizong’s prior engagement with Daoism that helps us understand his response to Lin Lingsu?
Sommersemester 2010
Donnerstag, 10. Juni 2010, 18 Uhr
Prof. Dr. Volker Klöpsch (Köln)
Sunzi bingfa - der klassische Traktat des Krieges in neuer deutscher Übersetzung
Die Bedeutung dieses chinesischen Klassikers geht weit über den militärischen Bereich hinaus, und seine Nachwirkungen reichen – wie in den letzten Jahren durch die Strategemforschung erwiesen – bis in unsere Zeit. Der Titel fehlt auch heute noch in kaum einer Bahnhofs- oder Flughafenbuchhandlung. Für den westlichen Sinologen stellt der Text eine besondere Herausforderung dar, weil er sich auf Grund seiner langen und wechselhaften Überlieferung sowie der neuen archäoogischen Funde in der VR China in höchst unterschiedlicher Form darbietet. Der Vortrag geht neben methodischen Fragen zur Sicherung des Textkorpus in exemplarischer Weise (mit Textbeipielen) auf einige praktische Schwierigkeiten ein, die sich bei der konkreten Arbeit des Übersetzers ergeben.
Ankündigunstext zu: Sunzi, die Gesetze des Krieges
Der rund 2500 Jahre alte Traktat Die Gesetze des Krieges, bisher meist unter dem Titel Die Kunst des Krieges übersetzt, gilt als das weltweit älteste und einflußreichste Handbuch der Kriegführung. Napoleon soll ihn ebenso studiert haben wie Mao Tse-tung, und noch in Zeiten des globalen politischen und wirtschaftlichen Wettbewerbs beruft sich mancher auf die Tradition der hier beschriebenen Strategien und Kriegslisten.
Sein angenommener Autor Sun Wu war ein Zeitgenosse des Konfuzius und wie dieser geprägt vom politischen Chaos der „Streitenden Reiche“, als eine Vielzahl von kleineren und mittleren Staaten in wechselnden Allianzen um die Vorherrschaft rang und sich vereinzelte Menschen um den Aufbau einer neuen Werteordnung bemühten. Erst einem Staat namens Qin (Ch’in), der das Gesetz als für alle verbindlich erklärte und ein festes Regelwerk des menschlichen Zusammenlebens schuf, gelang es schließlich, China im Jahre 221 v.u.Z. zu einigen.
Die Gesetze des Krieges beinhalten mehr als eine Anleitung zur Führung bewaffneter Konflikte, sie beschreiben die Grundmuster von Konflikten, für deren Lösung der Krieg immer nur als ultima ratio gilt. Eine geschickte Politik, die diesen überflüssig macht, bleibt immer vorzuziehen. In 13 Kapiteln behandelt der Autor die wesentlichen Aspekte der Kriegführung von der Planung und den Waffengattungen bis zur strategischen Nutzung von Raum, Zeit und Gelände sowie den taktischen Regeln im Gefecht, wobei der Aufklärung und der Täuschung besonderes Gewicht zukommt.
Das erstmals 1772 von Amiot ins Französische übersetzte Werk wurde im 20. Jahrhundert mehrfach in weitere westliche Sprachen übertragen, leider meist ohne die notwendige philologische Sorgfalt. Archäologische Funde des Jahres 1972 in China, die den Korpus des Klassikers maßgeblich ausweiten und verändern, machen nunmehr eine Neuübersetzung unumgänglich. Er hat über die Jahrhundert nichts an Aktualität eingebüßt.
Montag, 19. April 2010, 18 Uhr
Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer (Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel)
Toleranz und Bevormundung und die ziviltheologischen Traditionen in China
Ausgehend von widersprüchlichen Beobachtungen von Toleranz und Bevormundung in China wird die Ambivalenz gegenüber Herrschaft und bestehenden Ordnungen vor dem Hintergrund traditioneller Weltbildentwürfe dargestellt. Der Vortrag geht von der These aus, dass die Auswege bzw. Ausbrüche aus innerweltlichem Handeln in China aufgrund spezifischer religiöser Traditionen andere Gestalt annehmen als im Westen. Insofern bestätigt sich die Aussage Max Webers von den „Weltbildern“ als „Weichenstellern“. Auch heute noch kann der Satz Webers gelten: „Interessen (materielle und ideelle), nicht: Ideen, beherrschen mittelbar das Handeln der Menschen. Aber: die ‚Weltbilder’, welche durch ‚Ideen’ geschaffen wurden, haben sehr oft als Weichensteller die Bahnen bestimmt, in denen die Dynamik der Interessen das Handeln fortbewegte.“ (MWG 18, S. 101). Die spezifischen Ausprägungen des Handelns in der Welt können bis in die Gegenwart als Kontext der politischen, kulturellen und sozialen Welt in China gelten.
Wintersemester 2009/10
Montag, 14. Dezember 2009, 18 Uhr c.t.
Prof. Robin D.S. Yates (McGill University, Montreal, Kanada)
The Significance of New Archaeological Discoveries for the Study of Early Imperial Chinese Law
Dienstag, 08. Dezember 2009, 18 Uhr c.t.
Dr. Haeree Park (Hamburg)
Archaeological discoveries of early Chinese manuscriptsWiSe 2005/06 - SoSe 2009
Sommersemester 2009
Donnerstag, 18. Juni 2009, 18:15 Uhr
Dr. Christian Schwermann (Bonn)
Geistig-moralische Beschränktheit im alten China: Konzeptualisierungen, Kategorisierungen, naturkundliche Erklärungen
Der moderne Mensch erklärt sich die Existenz von Dummheit und Unwissenheit im weitesten Sinne biologisch, soziologisch oder psychologisch. Er führt sogenannte intellektuelle Defizite zum Beispiel zurück auf genetische Dispositionen und neurologische Fehlfunktionen, auf die Angehörigkeit zu sogenannten bildungsfernen Schichten oder auf Besonderheiten in der Persönlichkeitsentwicklung des Menschen. Auch im antiken China versuchten Gelehrte, Unterschiede in Intelligenz und Bildung wenn schon nicht wissenschaftlich, so doch im weitesten Sinne naturkundlich zu erklären, zum Beispiel mit der Qualität des Trinkwassers oder durch Einordnung in den Zusammenhang des kosmologischen Entsprechungssystems der Fünf Elemente. Allerdings differenzierte man im Unterschied zu neuzeitlichen Erklärungsversuchen terminologisch nur ansatzweise zwischen angeborenem Mangel an Intelligenz und erworbener Unwissenheit. Zudem ist ein materialistischer Intelligenzbegriff, wie er sich heute durchgesetzt hat, in antiken chinesischen Quellen kaum belegt. Im Vordergrund steht stattdessen die moralische Torheit, die vor allem mit Triebhaftigkeit, Animalität und Zügellosigkeit assoziiert wird. Der Vortrag gibt einen Überblick darüber, wie dieses Konzept entwickelt wurde, welche Rolle es in Kategorisierungen von menschlichen Persönlichkeiten spielte und wie man das Vorhandensein von geistig-moralischer Beschränktheit zu erklären versuchte.
Wintersemester 2007/08
Mittwoch, 06. Februar 2008, 18:15 Uhr
Prof. Dr. Karl-Heinz Pohl (Trier)
Zur Ästhetik der traditionellen und zeitgenössischen Malerei
Mittwoch, 16. Januar 2008, 18:15 Uhr
Dr. Charles Sanft (Kyoto / Münster)
The Construction and Deconstruction of Epanggong: Notes form the Crossroads of History and Poetry
This talk will reconsider the history and reception of the Qin 秦 palace Epanggong 阿房宮; in light of recent archaeological discoveries that suggest commonplace ideas about the palace were incorrect. The new results help us see clearly the influence of later literature, especially Du Mu's 杜牧 "Epang fu" 阿房賦, on how readers have understood the Shi ji 史記. This influence not only led to misunderstanding the Shi ji, but also indirectly led to problems with revisionist history that rejected its account of Epanggong. I will argue that rather than refuting the Shi ji, the archaeologists' new conclusions change how we should read it and challenge later scholars' assumptions.
Sommersemester 2007
Mittwoch, 23. Mai 2007, 09:00 Uhr
Zhang Jieying (Münster)
Witze im deutsch-chinesischen Vergleich
Dieser Vortrag fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum Jahr der Geisteswissenschaften des Germanistischen Instituts statt.
Wintersemester 2006/07
Montag, 27. November 2006, 16:15 Uhr
Reiseberichte aus China - eine Vortragsreihe = Erlebnisbericht 6
Alina Berger, Uta Golze M.A., Alexandra Jäger (Münster)
Von Praktikatastrophen und anderen Orgähnisationsleistungen: Probleme bei Praktikumsaufenthalten und Ergänzungs-Studiengängen in China - Drei Erfahrungsberichte
In unserer unregelmäßigen Vortragsreihe "Reiseberichte aus China", die aktuellste Informationen, meist von Studierenden für Studierende präsentiert, soll nun auch einmal das Augenmerk auf Probleme gelenkt werden, mit denen sich Studierende in China konfrontiert sahen. In diesen speziellen Fällen geht es um Erfahrungen mit von einer Agentur vermittelten Praktika sowie um ein wirtschaftswissenschaftliches Ergänzungsstudium. Diese Informationen sollen einerseits solchen Studierenden dienen, die den immer dringlicher werdenden Rufen in der Gesellschaft nach Praxis- und Wirtschaftsbezug folgen wollen, aber nicht wissen, worauf sie bei den vielfältigen Angeboten achten können. Andererseits sollen auch allgemeine Beobachtungen aus der Kategorie "kulturschockverdächtig" thematisiert werden, um potentielle Chinafahrern aus der Studentenschaft gegen vermeidbare Misslichkeiten zu "imprägnieren" (so gut das überhaupt geht). Für zwei der Vortragenden war es die erste China-Erfahrung, die dritte Vortragende berichtet aus der Perspektive einer China-erfahrenen Absolventin. Die Vorträge sind bebildert.
Dienstag, 17. Oktober 2006, 16:00 Uhr und Dienstag, 24. Oktober 2006, 16:00 Uhr
Prof. Dr. Christian Wittern (Kyoto)
Kurze Einführung in die Grundlagen sinologischer Datenverarbeitung: Zeichen - Texte - Anwendungen
In diesem zweiteiligen Vortrag soll ein kurzer Einblick in die Anwendung von Datenverarbeitung in der Sinologie gegeben werden. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht in der Vorstellung gängiger Programme oder Webseiten, sondern in der Heranführung an die technischen Grundlagen, unter der Fragestellung, wie diese technischen Mittel die Anwendung für die sinologische Forschung beeinflussen (können). Dabei geht es zunächst ganz konkret um die Darstellung chinesischer Zeichen im Computer - Probleme und auch Geschichte der Zeichenkodierungen und moderne Lösungsansätze (Stichwort Unicode). Ein zweiter Schwerpunkt liegt dann in der Frage, was sich für zusätzliche Problematiken ergeben, wenn die Frage auf die Darstellung von Texten erweitert wird, hier geht es um den großen Bereich "Markup", d.h. wie Meta-Informationen, also Informationen über den Text, im Text erfasst werden können (Stichwort XML). Abschließend und als Ausblick soll dann an einigen Beispielen vorgestellt werden, wie diese Techniken bislang umgesetzt worden sind, beziehungsweise was sich für Möglichkeiten ergeben.
Jedes einzelne dieser Themen würde mit Leichtigkeit Stoff für eine eigene, semesterlange Veranstaltung bieten; hier kann daher nur eingeführt, aber doch hoffentlich soviel Handreichung gegeben werden, dass die Teilnehmer die angerissenen Themen nach Interesse und Bedarf selbständig weiter vertiefen und für sich nutzbar machen können. Der Besuch der Vorträge steht allen Interessierten frei, erfordert jedoch sinnvollerweise Grundkenntnisse der chinesischen Sprache und Schrift.
Sommersemester 2006
Freitag, 07. Juli 2006, 16:00 Uhr
Prof. Dr. Raimund Kolb (Würzburg)
Die "Wendigen" und ihre "Kesselcliquen" - Einblicke in die liumang-Kultur Tianjins im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert
Seit der Han-Zeit nahmen Gruppierungen aus jungen, ungestümen und devianten Männern erheblichen Einfluß auf das urbane Alltagsleben. Nach ihrer vorübergehenden politischen Funktionalisierung in der Mao-Ära machen diese kriminellen Subkulturen in der Reformära mit hyperbolischem Wachstum auf sich aufmerksam. Der Vortrag stellt eine der bekanntesten historischen liumang-Subkulturen, die geschichtsmächtigen "Kesselcliquen" Tianjins, im Zeitraum ihrer größten Machtentfaltung vor. Neben organisatorischen und wirtschaftlichen Aspekten sollen vor allem Formen der Ritualisierung von Gewalt Darstellung finden.
Montag, 12.Juni 2006, 17:00 Uhr
Prof. Dr. Martin Kern (Princeton)
Reading the Guofeng, Reading the "Kongzi Shilun"
The "Kongzi shilun" (Confucius's Discussion of the Odes) bamboo manuscript of ca. 300 BCE and the Mawangdui "Wu Xing" (Five Modes of Conduct) silk manuscript of the early 2nd century BCE advance a hermeneutic approach to the Shijing (Classic of Odes) that differs strikingly from both the Han dynasty Mao interpretation and the modern understanding of the ancient songs, especially of the guofeng (Airs of the States). Focusing on the reading of "Guanju" (Fishhawk), the first of the guofeng in the received Mao version of the anthology, the lecture explores the meaning of "Guanju" in the two manuscripts and how it relates in unexpected ways to other songs in the anthology that traditionally have been deemed licentious. It will be argued that the manuscripts change our understanding not only of "Guanju" but of these other songs as well, and finally put to rest a millennia-old controversy about moral ambiguity in the Shijing. In a second step, the lecture reflects on how the received text itself of the anthology is interlocked with its Mao interpretation and cannot be considered a base text independent from the Mao commentary. From here, the lecture raises some fundamental methodological questions about the premises and limitations of any interpretation of the Shijing, ancient or modern, and of a text like the "Kongzi shilun" that itself cannot be understood without an understanding of the Shijing.
Wintersemester 2005/06
Mittwoch, 07. Dezember 2005, 18:00 Uhr
Prof. Dr. Erhard Rosner (Göttingen)
Die "Chinesische Weltordnung": Historische Grundlagen und heutige Perspektiven
Die Geschichte der Außenbeziehungen des chinesischen Kaiserreiches bis 1911 wird in der Sinologie noch immer vielfach auf der Grundlage der Ordnungskonzeption interpretiert, die John K. Fairbank 1968 zusammengefaßt hat. Es hat sich jedoch vermehrt gezeigt, daß es in China auch andere Vorstellungen gegeben hat, eine unsichtbare Seite der Weltordnung (J. Fletcher), die weitgehend unbeachtet blieb. Der Vortrag führt in die aktuelle Diskussion über diesen Komplex ein.WiSe 2002/03 - SoSe 2005
Sommersemester 2005
Montag, 06. Juli 2005, 18:00 Uhr
Prof. Dr. Lothar von Falkenhausen (University of California, Los Angeles)
Die Inschriften-Neufunde von Yangjiacun: Neue Perspektiven zur Gesellschaft und zum Geschichtsbewusstsein während der Späten Westlichen Zhou-Periode (ca. 800 v.Chr.)
Im China der Bronzezeit waren Familienverbände (Engl. lineages) die Grundbausteine der Gesellschaft. Die Inschriften auf Ritualgefäßen, die für den Kult der gemeinsamen Vorfahren dieser Familienverbände benutzt wurden, bieten wertvolle Aufschlüsse über ihre Struktur. Im Zentrum dieses Vortrags stehen die Inschriften aus dem 2003 entdeckten Hortfund von Yángjiacun im Kreis Méixiàn (Provinz Shaanxi), die fast alle in das frühe 8. Jahrhundert v.Chr. zu datieren sind [s. Wénwù 2003,6]. Sie kommen aus den Beständen des bereits vorher aus Schriftquellen und Inschriften bekannten Shàn-Familienverbandes, dessen Mitglieder als Beamte am Hof der Zhou-Könige zeitweise hohe Machtpositionen innehatten. Man kann aus ihnen Einzelheiten aus der Karriere eines der Oberhäupter dieses Familienverbandes, Qiu, rekonstruieren. In einer der Inschriften, dem Qiu pán, präsentiert Qiu außerdem seine Verdienste und die seiner Vorfahren am Königshofe. Hieraus erhellen sich neue, bisher unbekannte Facetten darüber, wie solche Familienverbände sich in der Gesellschaft dieser Zeit konstituierten und wie sie ihre eigene Geschichte - zumindest teilweise auch zu Propagandazwecken - konstruierten.
Montag, 06. Juni 2005, 18:00 Uhr
Prof. Dr. William Crowell (Oregon)
Shouchun: Fulcrum of History (Über die Geschichte und Bedeutung der Stadt Shouchun)
This will be a report on a project that I am currently conducting on the history and importance of the city of Shouchun, located in the Huai River area. I shall discuss how I came to be interested in Shouchun and what I hope to accomplish with the project. Following this will be a description of the early history of Shouchun, emphasizing its position between cultures (Chu/Zhou/Wu) and its sometimes contradictory roles as a place of conflict and of refuge, which were characteristic of the area throughout its history. This will be followed by a discussion of the region's rocky integration into the empire and the rebellious and separatist attitudes of the early rulers and the recalcitrant nature of the inhabitants. Finally, I shall talk about the Quebei Reservoir, one of China's (indeed, the World's) earliest hydraulic projects and a major factor in determining Shouchun's economic and strategic importance.
Mittwoch, 22. Juni 2005, 18:00 Uhr
Dr. Matthias Obert (HU Berlin)
Die Theorie der Malerei von der Han-Zeit bis zur Song-Zeit
Ein bisher in der Sinologie wenig wahrgenommenes Gebiet der vormodernen chinesischen Überlieferung stellt das Nachdenken über die Malerei dar. Erste Texte dazu sind bereits aus dem vierten Jahrhundert überliefert. Aus diesem umfangreichen Korpus kleinerer und größerer Schriften lassen sich bedeutende Hinweise darauf entnehmen, welche Bedeutung neben der Schriftkunst, der Dichtung und der Musik auch die Malerei in der Kultur der Gebildeten des vormodernen China besaß. Die Berg-Wasser-Malerei (shan shui hua) stellt dabei vermutlich den Gipfel der älteren chinesischen Malereientwicklung dar. Und gerade die darauf bezogenen Überlegungen bis zum Ausgang der Song-Zeit sind es, die sowohl aus kunsthistorischer als auch aus ästhetisch-philosophischer und allgemein geistesgeschichtlicher Sicht besonders aufschlußreich sind. Was zeigt eigentlich ein Berg-Wasser-Bild? Wie wird es angeschaut? Und mit welcher Einstellung wird es gemalt? Diese und ähnliche Fragen, die wir für leicht beantwortbar halten, gewinnen im Blick auf die schriftliche Überlieferung zur Malerei ein erstaunliches Eigenleben. Auf diesem Wege kann unser gesamtes Bild von chinesischen Kulturphänomenen erhebliche Korrekturen erfahren, wie in dem Vortrag vorgeführt werden soll.
Wintersemester 2004/05
Dienstag, 01. Februar 2005, 18:00 Uhr
Prof. Dr. Dieter Kuhn (Würzburg)
On the Origin and Transfer of Silk Technology
Seide ist ein, wenn nicht das Identifikationsobjekt für China, zumal im Westen, wo schon der älteste belegte Name Chinas bzw. der Chinesen - Seres - daher rührte. Anders als andere, viel diskutierte kulturelle Errungenschaften, die tatsächlich oder angeblich ihren Weg von West nach Ost fanden, gehört die Seidenherstellung und -verarbeitung deshalb auch zu denjenigen Technologien, die von Ost nach West transferiert wurden, ein Vorgang, um den sich abenteuerliche Geschichten ranken. Der Vortrag zeichnet diesen Weg der Technologie (nicht in erster Linie der Handelsware Seide) durch Zentralasien über Persien, die spätere arabischsprachige Welt und Byzanz bis ins Abendland nach. Besondere Aufmerksamkeit gilt bei diesem von vielerlei Mythen und Anekdoten befrachteten Thema der Frage, was wir sicher wissen können bzw. worüber nur Mutmaßungen angestellt werden können.
Prof. Kuhn gehört international zu den renommiertesten Fachleuten textiler Technologien, bekannt u.a. durch seinen einschlägigen Beitrag zu Joseph Needhams (hg.) Science and Civilisation in China, Cambridge 1988. Der Vortrag findet in englischer Sprache statt. Die anschließende Diskussion kann nach Bedarf auch auf Deutsch geführt werden.
Dienstag, 14. Dezember 2004, 16:00 Uhr
PD Dr. Dennis Schilling (München)
Das Yue yi tie von Suo Jing und die Anfänge der chinesischen Briefstellerliteratur
Mit den Manuskriptfunden aus Dunhuáng ist eine Textsorte der vor-Táng- und Táng-zeitlichen Literatur wieder bekannt gemacht worden, die bis dahin fast nur durch ihre Nennung in chinesischen Bibliographien bekannt war: die Schreibregularien (shu yí). Bei diesen Werken handelt es sich um sehr verschiedenartige Vorlagen für Schreiben des amtlichen, familiären und freundschaftlichen Briefverkehrs. Im Zuge der Forschung zu den Schreibregularien aus Dunhuáng rückte ein Werk in den Blick der Forschung, das Yuè yí tie, oder Albumblatt der Monatsregularien, das dem Kalligraphen Suo Jìng der westlichen Jìn-Zeit zugeschrieben wird. Nachdem dieses Werk lange Zeit nur als kalligraphische Vorlage geschätzt wurde, wird es in heutiger Zeit dank der Dunhuáng-Forschung als ein Frühwerk der Briefstellerliteratur gesehen. Gegenstand des Vortrags ist die Beziehung zwischen den Suo Jìng zugeschriebenen Monatsregularien und der frühen chinesischen Briefstellerliteratur. Vor allem funktionale Gesichtspunkte lassen Zweifel an der Stellung von Suo Jìngs Monatsregularien als Vorläufer der frühen Briefstellerliteratur aufkommen. Der Vortrag untersucht zunächst die Monatsregularien auf ihre verschiedenen Fassungen hin und setzt sie in Bezug zur überlieferten Briefliteratur ihrer Zeit. In einem weiteren Schritt wird der Versuch unternommen, sie von der frühen Briefstellerliteratur abzugrenzen und zu einer neuen Beurteilung ihrer Beziehung zu dieser Gattung zu gelangen.
Sommersemester 2004
Dienstag, 13. Juli 2004, 19:00 Uhr
Reiseberichte aus China - eine Vortragsreihe = Erlebnisbericht 5
Kerstin Storm, Uta Golze (Münster)
Mit "Chinese Bridge" nach China (Bericht und Video-Vorführung)
Die Vortragenden, beides Studentinnen aus Münster, haben jeweils im vergangenen und in diesem Jahr den von der Botschaft der Volksrepublik China ausgeschriebenen, bundesweiten Sprachwettbewerb "Chinese Bridge Proficiency Competition for Foreign Colleges Students" gewonnen. Damit haben sie sich für die internationalen Ausscheidungswettkämpfe in Beijing und Shanghai qualifiziert. Die diesjährige Gewinnerin Kerstin Storm wird von der jüngsten Auswahl in Frankfurt berichten, die Vorjahressiegerin Uta Golze von dem Programm in China.
Donnerstag, 27. Mai 2004, 18:00 Uhr
Prof. Dr. William H. Nienhauser, Jr. (Madison, Univ. of Wisconsin)
The Shiji Translation Project and Chinese Studies in the US
In der Sinologie und wahrscheinlich auch darüber hinaus ist Prof. Nienhausers Name untrennbar mit dem Indiana Companion of Traditional Chinese Literature verbunden, einem der wichtigsten Nachschlagewerke des Faches. Darüber hinaus ist seit Ende der 1980er Jahre unter seiner Leitung eine neue, mehrbändige und umfangreich annotierte Übersetzung des Shijì (als The Grand Scribe's Records) im Entstehen, deren bisher erschienene Teile schon jetzt international als Standardreferenz gelten. Die Durchführung dieses Projektes hat den Herausgeber mehrfach und für längere Dauer nicht nur an andere akademische Standorte in den Vereinigten Staaten, sondern auch nach China, Taiwan, Japan und Europa geführt und ihm einen wohl unvergleichlichen Überblick über die verschiedenen nationalen Wissenschaftschaftszirkel gegeben. Darüber und insbesondere über die Besonderheiten der US-amerikanischen im Vergleich zur europäischen Sinologie wird er in informeller Atmosphäre berichten (Kaffee und Knabberzeug inklusive). Individuelle Fragen von studentischer Seite sind ausdrücklich erwünscht! (So nötig, auch in Deutsch, das der Vortragende gut spricht.) (E. Giele)
Mittwoch, 26. Mai 2004, 18:00 Uhr
Prof. Dr. Joseph Allen (Minneapolis/St.Paul, Univ. of Minnesota)
Classical Poetry in Modern China
The thesis of the talk is that classical Chinese poetry and poetics still circulate in contemporary Chinese cultures to such a degree as to affect cultural production, including the progress of modern poetry (xinshi). Modern poetry, which rose to the fore in the high literary culture of 1920s, continues to struggle against the long shadow cast by classical poetry, principally what is usually identified as Tang shi. That shadow does not fall so much through high literary cultures, but rather through media of a more popular and pervasive kind. We might even want to suggest that classical poetry and language circulate in ways that make them both "classical" and "modern" at the same time. This language never became truly "dead."
Donnerstag, 13. Mai 2004, 18:00 Uhr
Prof. Dr. Wolfgang Kubin (Bonn)
"Kein Notausgang Peking". Zum Problem der Repräsentation von China in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
Zum Chinabild in der deutschen Literatur hat der Referent vielfach auf deutsch und chinesisch publiziert. Er möchte sich nicht wiederholen, sondern neuere Tendenzen aufzeigen und allerneueste Werke vorstellen, die bislang keine Beachtung haben finden können. Auf Grund der Ereignisse vom 4. Juni 1989 haben deutsche Literaten es bis vor kurzem vorgezogen, nicht mehr nach China zu reisen und China auch nicht mehr in ihren Werken zu verarbeiten. In die Lücke sind die Sinologen, Chinahands etc. gestoßen, die China nicht als Zeichen verstehen, sondern als Teil ihres gelebten Alltags. Tilmann Spengler ist der bekannteste und auch erfolgreichste von ihnen. Während die älteren deutschen Schriftsteller nach wie vor gegenüber China eine Distanz bewahren, sind in letzter Zeit jüngere Literaten nach China aufgebrochen. Darunter sind Raoul Schrott und Christian Kracht die bekanntesten. Ihr Chinabild stellt eine Mitte zwischen China als Zeichen und China als Alltag dar. Neben einer Aufarbeitung neuester Literatur verfolgt der Vortrag auch das Ziel, dem Postkolonialismus und der political correctness den Kampf anzusagen.
Dienstag, 04. Mai 2004, 16:00 Uhr
Prof. Dr. Volker Grabowsky (Münster)
Ideologie und Praxis der Roten Khmer: Zu den Ursachen des kambodschanischen Völkermordes
Vor fast drei Jahrzehnten, am 17. April 1975, begann in Kambodscha eine der radikalsten und opferreichsten sozialen Revolutionen des 20. Jahrhunderts. Die mit der VR China verbündeten kambodschanischen Kommunisten, auch "Rote Khmer" genannt, versuchten in den folgenden vier Jahren, ihre Utopie einer klassenlosen Agrargesellschaft zu realisieren. Dieses kompromißlos betriebene Sozialexperiment kostete weit mehr als eine Million Menschen ihr Leben. Auf dem Hintergrund jüngster Bestrebungen, nach mehr als zwei Jahrzehnten die noch lebenden Führer der Roten Khmer vor ein internationales Tribunal zu bringen, analysiert Volker Grabowsky die Praxis und Ideologie der vom Maoismus inspirierten kambodschanischen Revolution.
Donnerstag, 29. April 2004, 17:30 Uhr
Prof. Dr. Stephen W. Durrant (Oregon)
How Confucius and Yanzi Fell Out
Yanzi, the famous Prime Minister of the state of Qi, is an important and laudable character in Zuo zhuan, a text David Schaberg has described as "compiled almost certainly among thinkers who considered themselves followers of Confucius." In fact, after one Yanzi passage, the "noble man" (junzi), presumably the moralizing voice of the Zuo compilers, steps forward to declare Yanzi "a man of benevolence" (ren ren), a very high compliment indeed! However, approximately two hundred years later, in Shi ji, Yanzi is depicted as an opponent of Confucius who is intent on frustrating the Master's political ambitions. This talk will trace how these two "Spring and Autumn heroes" fell out, and the story of that conflict--really a conflict of two Warring States traditions--will take us into a consideration of the text where the two meet and contend most often: Yanzi chunqiu.
Wintersemester 2003/04
Mittwoch, 14. Januar 2004, 18:00 Uhr
Prof. Carine Defoort (K.U. Leuven)
Ruling with names: the idea of zhengming in the Shizi
Only at the University of Münster, do Sinology students know of a book called the Shizi. Most monographs on ancient Chinese thought or textbooks on classical Chinese language avoid it because of its supposed inauthenticity and fragmentation. I will first briefly argue that one major part of the book could very well be a pre-Han or early Han text. Since two of its chapters (5 and 6) are a gold mine for reflections on the idea of zhengming "correct use of names" in ancient Chinese thought, I will focus on that topic. Shizi seems to believe that zhengming provides the ruler with an easy technique for ruling the state, the world and perhaps even the cosmos. But what is zhengming? How does one determine which "names" are "correct"? And whence comes the force of correct names? I will first make four general comments on zhengming scholarship in general in order to place Shizi's contribution into perspective. I then turn to the meaning of zhengming in the Shizi, dividing the technique into five important steps.
Donnerstag, 13. November 2003, 19:00 Uhr
Dr. Annette Kieser (Heidelberg/München)
200 Jahre Grabkult in Linyi, Shandong - Vom Untergang der "Chu-Kultur" während der Westlichen Han
Im Jahre 1972 erregte ein Fund inmitten der Provinzstadt Linyi, Shandong, große Aufmerksamkeit: In einem zur Regierungszeit des Han Wudi angelegten Holzkammergrab waren an die 5000 beschriftete Bambustäfelchen entdeckt worden. Bis heute konnten in unmittelbarer Nähe über 40 Gräber freigelegt werden, die deutlich machen, daß das Material aus Linyi nicht nur im Hinblick auf Schriftfunde von großem Interesse ist: Denn die dortigen Gräber stehen unzweifelhaft in der Tradition des über 100 Jahre zuvor untergegangenen Staates Chu. Warum und wie lange sich diese Tradition im Bestattungskult von Linyi halten konnte, wird Thema meines Vortrages sein.
Sommersemester 2003
Mittwoch, 22. Oktober 2003, 18:00 Uhr
Dr. Wolfgang Behr (Bochum)
Erkundungen zur Sprache des alten Wu und Yue
Über die genealogische Zuordnung der Sprachen der halb-sinisierten Staaten Wu2 und Yue4 während der Chunqiu- und Zhanguo-Zeit existieren im wesentlichen zwei konkurrierende Hypothesen, die jeweils auf wenigen lexikalischen Gleichungen von in der edierten Literatur belegten Wu/Yue-Wörtern mit austroasiatischen vs. tai-kadaiischen Entsprechungen beruhen. Nach einer kurzen Skizzierung der Sprachenvielfalt Ostasiens während der ausgehenden Bronzezeit versucht dieser Vortrag die beiden Hypothesen aus dem Blickwinkel epigraphischer, nämlich bronzeinschriftlicher, Dokumente aus den genannten Gebieten zu überprüfen und sie als Reflexionspunkt für die Frage nach der Beschaffenheit der
Sprachform des Chinesischen zu nutzen, die in der antiken Literatur gemeinhin als "ya3-yan2" bezeichnet wurde.
Donnerstag, 17. Juli 2003, 20:00 Uhr
Yang Aiguo (Museum für Steinschnitzkunst, Shandong, China)
Han huaxiangshi yu Handai shehui (Reliefkunst und Gesellschaft in der Han-Zeit)
Hànzeitliche Steinreliefs finden sich vor allem als architektonische Bestandteile in Grabkammern, Altären und Markierungspfeilern des Grabweges. Auch Sarg und Sargkammer wurden in der Hàn-Zeit - und vor allem während der Späteren Hàn-Zeit - als ein Dienst am Toten kunstvoll gestaltet. Dies gestattet uns heute Einblicke in die weite Verbreitung des Konzepts vom "kindlichen Wohlverhalten" (xiào). Denn den Eltern eine opulente Bestattungs- und Erinnerungsstätte zu bauen galt als Ausweis solchen Wohlverhaltens. Gleichzeitig zeigt die große Anzahl einschlägiger historisierender Moralgeschichten, die auf den Reliefs im Bild festgehalten ist, welch hohe Wertschätzung konfuzianisches Gedankengut erlangt hatte. Die Reliefs sind somit nicht nur Grabkunst, sondern auch ein unschätzbares Zeugnis der gesellschaftlichen Vorstellungen und Sitten jener Zeit.
Der Vortrag wird in chinesischer Sprache abgehalten und ist reich bebildert.
Mittwoch, 02. Juli 2003, 12:00 Uhr
Christian Schwermann, Dr. cand. (Bonn)
Antiintellektualismus im alten China
Mit gelehrten Auseinandersetzungen über Anspruch und Wirklichkeit des menschlichen Geistes im alten China bis zum Beginn der Kaiserzeit verbinden wir vor allem die konfuzianischen Begriffe von Weisheit und ethischem Wissen. Beachtung verdienen aber auch bildungsfeindliche Strömungen, die sich hauptsächlich in daoistischen und legistischen Texten - zunächst als Reaktion auf die Begriffsbestimmungen der Ru-Gelehrsamkeit, vermutlich aber auch als Ausdruck kulturellen und gesellschaftlichen Wandels - Bahn brechen. Im Vortrag sollen die ideen- und sozialgeschichtlichen Hintergründe des Phänomens beleuchtet werden. Dabei geht es auch um die Fragen, auf welche Teilbereiche des geistigen Vermögens die unterschiedlichen antiintellektualistischen Strömungen meinen verzichten zu können, ob ihre Forderungen politisch, religiös oder im weitesten Sinne philosophisch motiviert sind und welche Werte sie an die Stelle von Bildung und Weisheit setzen.
Mittwoch, 04. Juni 2003, 12:00 Uhr
Prof. Erling von Mende (Berlin, Freie Universität)
Nalan Xingde (1655-1685), ein Manjure als Angehöriger der chinesischen Literatengesellschaft
Zunächst soll der historische Hintergrund zum Herrschaftsbeginn der letzten chinesischen Kaiserdynastie (Shunzhi-und Kangxi-Ära der Qing-Dynastie) beleuchtet werden, insbesondere das Verhältnis der beiden bedeutendsten Ethnien Manjuren und Han-Chinesen. Exemplarisch wird dann die bemerkenswerte Gestalt des manjurischen Beamten und Kunstliebhabers Nalan Xingde (1655-1685) herausgegriffen und dessen Person, Wirken und han-chinesisches soziales Umfeld vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der bedeutenden Kalligraphie- und Malereisammlung Nalan Xingdes.
Dienstag, 03. Juni 2003, 20:00 Uhr
Vortragsreihe der Fachschaft Orientalistischer Fächer
Enno Giele (Münster)
Wie gut konnten die alten Chinesen lesen und schreiben?
Die Frage nach der Lese- und Schreibfähigkeit der Altvorderen verbindet alle mit der Geschichte alter Völker und Kulturen befassten Studienfächer. Der Vortrag versucht für ein breit gestreutes Publikum aus eben diesen Fächern die verschiedenen Ansätze und Antworten der Sinologie zu dieser Frage vorzustellen und einen weiteren eigenen Lösungsweg vorzuschlagen.
Mittwoch, 28. Mai 2003, 12:00 Uhr
Dr. Matthias Richter (Hamburg)
Manuskripte aus dem Alten China - beredsam und verschwiegen
Daß die Information, die ein Schriftstück übermittelt, nicht nur in dessen Wortlaut steckt, ist eigentlich nichts Besonderes, verdient aber besondere Aufmerksamkeit, wenn man die Konventionen nicht kennt, nach denen der Text in seine materielle Form gebracht wurde. Der Vortrag wird einige mit diesem Umstand zusammenhängende Fragen ansprechen, die bei der Beschäftigung mit altchinesischen Manuskripten zu berücksichtigen sind.
Donnerstag, 22. Mai 2003, 18:00 Uhr
Reiseberichte aus China - eine Vortragsreihe = Erlebnisbericht 4
Uta Golze (Münster)
Ein Jahr in Taiwan: Sprachkurs und Reisen
Wintersemester 2002/03
Donnerstag, 06. Februar 2003, 18:00 Uhr
Reiseberichte aus China - eine Vortragsreihe = Erlebnisbericht 3
Matthias Hahn, Dominik Nowak (Münster)
Sprachkurs und Städtreise in der VR China: Sechs Wochen in Nanjing, Shanghai, Xi'an und Beijing
Donnerstag, 30. Januar 2003, 18:00 Uhr
Reiseberichte aus China - eine Vortragsreihe = Erlebnisbericht 2
Dr. Monique Nagel-Angermann (Bielefeld)
Durch den Gansu-Korridor: Entlang der Seidenstraße von Lanzhou nach Dunhuang
Donnerstag, 23. Januar 2003, 18:00 Uhr
Reiseberichte aus China - eine Vortragsreihe = Erlebnisbericht 1
Enno Giele (Münster)
Ruinen in der Wüste: Alte und neue Oasen im äußersten Westen der Inneren Mongolei
Optische Einblicke selbst in die abgelegensten Winkel Chinas sind heutzutage praktisch überall und gratis oder wenigstens erschwinglich zu bekommen - Hochglanzprospekte, Zeitschriften, Fernsehen und Internet machen's möglich und prägen dabei nolens volens auch unser Bild von China, sind vielleicht gar der Anlass Sinologie zu studieren. Viele Studenten haben jedoch erst im Studium die Möglichkeit, China selbst zu "erfahren". Nicht selten wird daraus, ob eingestanden oder nicht, ein Schlüsselerlebnis, das dem Sinologiestudium entweder neuen Schwung oder eine neue Richtung gibt oder sogar zum Abbruch desselben verleitet. Diese Erfahrung kann durch nichts ersetzt werden. Dennoch sollten Studenten versuchen, sich vorher möglichst umfassend auch mit solchen Aspekten ihres Studienobjektes zu befassen, die sich nicht unbedingt im Zentrum des akademischen Interesses befinden, aber einen Aufenthalt erheblich bestimmen können: Lebensstandards; Umwelteinflüsse; Gegenstände, Gebräuche und Regeln des täglichen Lebens; formelle, psychische und physische Anforderungen einer Reise usw. Unsere kleine Reihe richtet sich hauptsächlich, aber natürlich nicht ausschließlich, an Studienanfänger bzw. an solche, die noch keine eigene Erfahrungen im Land sammeln konnten, und soll versuchen Erfahrungen und Eindrücke aus erster Hand in lockerer, anschaulicher Form zu vermitteln.
Mittwoch, 15. Januar 2003, 12:00 Uhr
Dr. Rui Magone (Berlin, Freie Universität)
Im literarischen Labyrinth: Logistische Aspekte des Beamtenprüfungssystems im spätkaiserzeitlichen China
In seiner Spätphase von Anfang der Ming- (1368-1643) bis Ende der Qingdynastie (1644-1911) wurde das kaiserliche China vor allem durch sein bürokratisches Netzwerk zusammengehalten, das sich von der Zentrale bis in die entlegenste Peripherie des Reiches erstreckte. Die menschlichen Ressourcen für dieses Netzwerk wurden über sogenannte Beamtenprüfungen rekrutiert. Diese stehen im Mittelpunkt des Vortrags, der zunächst einen Überblick über das Examenssystem gibt und dann das logistische Procedere einer Prüfung, die 1685 in Peking stattgefunden hat, zu rekonstruieren versucht.
Mittwoch, 16. Oktober 2002, 12:00 Uhr
Dr. Ulrich Lau (Berlin/Heidelberg/München)
Die Rekonstruktion des Strafrechts zu Beginn der chinesischen Kaiserzeit im Lichte neuer Textfunde
Im Mittelpunkt steht der vor einigen Jahren aus dem hanzeitlichen Grab Nr. 247 bei Zhangjiashan (Hubei) geborgene Manuskripttext Zouyanshu. Dieser stellt eine Sammlung von juristischen Prozessakten dar, die an eine höhere Instanz zwecks endgültiger Urteilsfindung bzw. -bestätigung eingereicht wurden. Der Vortrag wird anhand einer Auswahl der enthaltenen Fälle exemplarisch die Prozessordnung der frühen Han-Zeit vorstellen.