Am 11. September 1973 putschte das Militär unter General Pinochet gegen den gewählten chilenischen Präsidenten Salvador Allende. Die Nachricht über die Inhaftierung, Verschleppung und Ermordung tausender Anhänger der gestürzten Allende-Regierung ging um die Welt und löste eine Welle der Solidarität mit den Opfern der Diktatur aus. In Münster, wie auch in vielen anderen Städten der Bundesrepublik, entstand eine breite Solidaritätsbewegung, die bis zum Ende der Diktatur 1990 kontinuierlich gegen die massiven Menschenrechtsverletzungen protestierte, sich für die Opfer des Militärregimes einsetzte und zusammen mit in Münster lebenden Exilchilenen die politische Opposition in Chile unterstützte.
Die Ausstellung beleuchtet die Aktivitäten vor Ort und bettet die Ereignisse in die Epoche des Kalten Krieges ein. Anhand zahlreicher Flugblätter, Plakate, Solidaritätsobjekte wie Schmuck und Schallplatten werden die Ereignisse wieder lebendig. Äußerst selten erhaltene Objekte wie ein Transparent und Sandwichplakate aus dem Jahr 1976 sind außerdem zu sehen: So wird die Bedeutung der Menschenrechtsarbeit in den 1970er und 1980er Jahren in Münster erläutert.
Hinweis: Die Ausstellung „Chile Solidarität in Münster. Für die Opfer der Militärdiktatur (1973-1990)“ ist bis zum 18. März 2012 im Stadtmuseum Münster an der Salzstraße 28 zu sehen. Das Museum hat dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags, sonn- und feiertags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Programm
11. November 2011, 20.00 Uhr | Lesung des chilenischen Dichters Enrique Moro (in Kooperation mit UPLA e.V. – Deutsch-Lateinamerikanischer Verein Münster) | Kulturkneipe F24, Frauenstraße 24 |
18. November 2011, 20.00 Uhr | Chile: wildschön und bittersüß – Musik, Texte und Bilder mit Contraviento (Isabel Lipthay/ Chile und Martin Firgau/ Deutschland; in Kooperation mit UPLA e.V.) | Café Weltbühne in der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG), Breul 43 |
23. November 2011, 19.00 Uhr | Machuca, mein Freund (Spielfilm; in Kooperation mit Die Linse – Verein zur Förderung kommunaler Filmarbeit e.V.) | Cinema & Kurbelkiste, Warendorfer Straße 45 |
7. Dezember 2011, 20.45 Uhr | Amnesia – Gedächtnisschwund (Spielfilm; in Kooperation mit Die Linse – Verein zur Förderung kommunaler Filmarbeit e.V.) | Cinema & Kurbelkiste, Warendorfer Straße 45 |
9. und 10. Dezember 2011 | Tagung: „Chile zwischen Diktatur und Demokratie – Verteidigung der Menschenrechte und Solidarität in Deutschland und Chile“ | Akademie Franz Hitze Haus, Kardinal-von-Galen-Ring 50 |
11. Januar 2012, 20.00 Uhr | Vortrag von Beatriz Brinkmann, Centro de Salud Mental y Derechos Humanos (CiNtrAS), Santiago de Chile: Die Opfer der Militärdiktatur – ungelöste Menschenrechtsprobleme in Chile heute | Geschichtsort Villa ten Hompel, Kaiser-Wilhelm-Ring 28, 48145 Münster |
18. Januar 2012, 16.00 Uhr | Exilcafé – Austausch über das Leben im Exil Mit Autorin und Sängerin Isabel Lipthay und Übersetzer Raúl Hidalgo, die Chile aufgrund der Militärdiktatur verlassen mussten. Moderation: Saeid Samar, Evangelische Studierendengemeinde Münster Einladung (pdf, 535 KB) |
Stadtmuseum Münster Salzstraße 28 48143 Münster |
8. Februar 2012, 19.00 Uhr | Nostalgia de la Luz – Nostalgie des Lichts (Dokumentarfilm; in Kooperation mit Die Linse – Verein zur Förderung kommunaler Filmarbeit e.V.) | Cinema & Kurbelkiste, Warendorfer Straße 45 |
Veranstalter des Begleitprogramms: