Dieses
Digital-Theologie-Projekt fragte, wie die Rezeption von Schrift und Tradition
in normativen
Dokumenten des katholischen Lehramts des 19. und 20. Jahrhunderts wie Dogmatischen
Konstitutionen oder Enzykliken mithilfe digitaler Methoden erstmals ohne immensen
Zeitaufwand erfasst, ausgewertet und dargestellt werden kann. Nicht zuletzt
sollte dabei
die „Binnenrezeption“ der entsprechenden Aussagen innerhalb der Institutionen
des römischen
Lehramts in den Blick geraten: Einzelne Entscheidungen sind nicht separiert voneinander,
sondern im Zusammenhang und über den gesamten Zeitraum der Moderne hinweg zu
betrachten.
Als Teil
des neuen interdisziplinären und interreligiösen Forschungsschwerpunkts des Exzellenzclusters
„Religion und Politik“ hat das Projekt dazu beigetragen, verschiedene Schichten
der Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte zu veranschaulichen und die historische
Entstehung von theologischen Texten, die als verbindlich erachtet werden, nachzuzeichnen.
Ziel war
es, religiös verbindliche Texte der drei großen monotheistischen Religionen mit
Methoden der Digital Humanities unter verschiedenen inhaltlichen
Gesichtspunkten zu erfassen.
Teilweise wurden sie dabei erstmals in ihrer Genese rekonstruiert. Im Rahmen
des Projekts wurde auf Initiative von Dr. Sascha Hinkel außerdem die Research
Cloud Digital Humanities des Clusters gegründet. In dieser Research Cloud wird
nicht wie in den anderen Research
Clouds des Clusters über inhaltliche Themen diskutiert, sondern über methodisch
verwandte Fragen aller DH-Projekte. Aufgrund einer veränderten
Personalsituation konnte das Projekt ab Juli 2022 nicht weitergeführt werden.