„Großkirchen werden bevorzugt“
Das Christentum und die beiden christlichen Großkirchen werden nach Einschätzung von Politikwissenschaftler Prof. Dr. Ulrich Willems vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster in Deutschland staatlich bevorzugt. „Die deutsche Religionspolitik weist eine religiös-christlich-großkirchliche Schlagseite auf und benachteiligt damit Konfessionslose und Minderheitenreligionen wie den Islam“, sagte der Wissenschaftler am Dienstagabend in Münster. Als Beispiele für diese „Asymmetrie“ nannte er hohe Hürden zur Erlangung des Status‘ der Körperschaft öffentlichen Rechts sowie zahlreiche gesetzliche Maßnahmen, die den Kirchen Vorrang etwa im Sozial- und Bildungssektor gäben. Eine Einführung gab Viola van Melis, Leiterin des Zentrums für Wissenschaftskommunikation.
Einleitung zum Vortrag durch Viola van Melis, Leiterin des Zentrums für Wissenschaftskommunikation
Vortrag von Politikwissenschaftler Prof. Dr. Ulrich Willems „Religionspolitik heute. Eine Einführung in aktuelle Problemfelder und Positionen“
Die öffentliche Reihe des Sommersemesters befasste sich mit aktuellen Fragen der Religionspolitik. Ziel der Vorträge und Podien war es, Grundsatzfragen sowie aktuelle Konflikte und Lösungen zu erörtern, auch im internationalen Vergleich. Die Reihe brachte Wissenschaft, Politik, Religionen und Weltanschauungsgemeinschaften durch Vorträge und Podiumsdiskussionen ins Gespräch. Veranstalter der öffentlichen Vortragsreihe waren der Exzellenzcluster und das Centrum für Religion und Moderne (CRM) der Universität Münster.
Mehr Informationen zum Vortrag vom 10. Mai 2016 finden sich auf der Website des Exzellenzclusters. Journalisten können sich bei Interesse an sendefähigen O-Tönen an das Zentrum für Wissenschaftskommunikation unter der Telefonnummer +49 251/83-23376 oder per E-Mail an religionundpolitik@uni-muenster.de wenden.