„Zwischen Gottesstrafe und Verschwörungstheorien“
Neue Publikation über Deutungskonkurrenzen bei Epidemien von der Antike bis zur Gegenwart
Mit Verschwörungstheorien und „alternativ-theologischen“ Deutungen, die in Zeiten von Epidemien der Geschichte und Gegenwart auftauchen, befasst sich eine neue Publikation aus dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster. Der Sammelband trägt den Titel „Zwischen Gottesstrafe und Verschwörungstheorien“. Die Historiker Marcel Bubert und André Krischer haben ihn im Campus Verlag in der Reihe „Religion und Moderne“ herausgegeben.
„Was in der Corona-Pandemie seit 2020 für Irritationen in liberalen Milieus sorgte, die von der Evidenz medizinisch-naturwissenschaftlicher Expertisen überzeugt sind, ist historisch betrachtet für die Zeiten von Seuchen nicht neu“, unterstreichen die Herausgeber. „Immer wieder entstanden Konkurrenzen zwischen verschiedenen Deutungen des epidemischen Geschehens.“
Der Sammelband beleuchtet solche Deutungskonkurrenzen erstmals in interdisziplinärer, epochenübergreifender Perspektive; die Beiträge fragen danach, unter welchen Bedingungen welche Deutungen Resonanz und Rezeption fanden, wie sich dies im Laufe der Zeit änderte und inwiefern der Wandel mit historischen Meistererzählungen (Modernisierung, Säkularisierung, Rationalisierung) korreliert oder kollidiert. (exc/vvm)