ENTFÄLLT: Gesprächsabend „Tradition und Normativität“
Der Gesprächsabend „Tradition und Normativität“ muss kurzfristig aus Krankheitsgründen ausfallen.
19.04.2022 | 18.15 Uhr | Hörsaal JO 1, Johannisstraße 4, und via Zoom (nach Anmeldung)
Traditionen sind wichtige Quellen der Handlungsorientierung für ihre Trägergruppen. So werden etwa Konventionen weitergegeben, die in der Bewältigung des Alltags entlastend wirken können. Traditionen transportieren aber auch moralisch gehaltvolle – und folglich: ethisch umstrittene – Überzeugungen und Praktiken. Traditionskritik kann daher selbst zu einer normativen Forderung werden. Wie jedoch verhält sich der normative Anspruch, der Überliefertem zugeschrieben werden kann, zu der normativen Forderung, dass Überliefertes stets der Kritik bedarf?
Es diskutieren:
- Prof. Dr. Franziska Dübgen, Philosophin
- Prof. Dr. Thomas Gutmann, Rechtswissenschaftler
- Prof. Dr. Arnulf von Scheliha, evangelischer Theologe
- Moderation: Dr. Manon Westphal, Politikwissenschaftlerin
Gesprächsabend „Tradition und Konkurrenz“
24.05.2022 | 18.15 Uhr | Hörsaal JO 1, Johannisstraße 4, und via Zoom (nach Anmeldung)
Die Frage, was an wen und auf welche Weise überliefert wird, ist von Konkurrenzverhältnissen geprägt. Gruppen oder Einzelne pflegen verschiedene Überzeugungen oder Praktiken und versuchen möglicherweise, die Tradierungsfähigkeit anderer Gruppen zu blockieren, um sich selbst einen Tradierungsvorteil zu verschaffen. Um das knappe Gut des Überlieferbaren wird also konkurriert. Umgekehrt können Traditionen umgedeutet oder gar neu erfunden werden, sodass einst an den Rand Gedrängtes oder Zensiertes in neuem Licht erscheint. Der Gesprächsabend beleuchtet Beispiele solcher Konkurrenzverhältnisse aus Antike, Mittelalter und Neuzeit.
Es diskutieren:
- Prof. Dr. Wolfram Drews, Historiker
- Prof. Dr. Peter Funke, Historiker
- Prof. Dr. Hubert Wolf, Kirchenhistoriker
- Moderation: Prof. Dr. Ricarda Vulpius, Historikerin
Gesprächsabend „Tradition und Rationalität“
28.06.2022 | 18.15 Uhr | Hörsaal S 10, Schlossplatz 2, und via Zoom (nach Anmeldung)
Im Kontext von Modernisierungstheorien wurden gelegentlich traditionale, vermeintlich unreflektierte Formen des Handelns mit rational geprüften und durchdachten Formen des Handelns kontrastiert. Auch wenn diese Schematisierung häufig kritisiert wurde, hinterlässt die Gegenüberstellung von Tradition und Rationalität ihre Spuren. Das Gespräch fragt danach, wie beide Größen soziologisch und philosophisch, aber auch anhand ausgewählter Beispiele aus der Geschichte zueinander in Beziehung gesetzt werden könnten.
Es diskutieren:
- Prof. Dr. Silke Mende, Historikerin
- Prof. Dr. Michael Quante, Philosoph
- Prof. Dr. Joachim Renn, Soziologe
- Moderation: Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Zeitung