Öffentliche Ringvorlesung „Tradition(en)“
Überlieferungen und Wandel von Traditionen vom Alten Ägypten bis in die Gegenwart
Zum Auftakt des zweiten Themenjahres „Tradition(en)“ am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ befasst sich eine gleichnamige interdisziplinäre Ringvorlesung mit der Entstehung, Überlieferung und dem Wandel von Traditionen etwa in Literatur, Recht und Religionen. Ab dem 2. November entsteht in sieben Vorträgen ein Panorama von der Antike bis in die Gegenwart, das am Beispiel verschiedener Traditionen die Bedeutung von Überlieferungsprozessen zeigt und das Zusammenwirken unterschiedlicher Akteure bei Tradierungsprozessen untersucht.
Die thematische Bandbreite reicht dabei vom altägyptischen Gott Amun über Tradition und Innovation in der arabischen Literatur bis zur Weitergabe religiöser Traditionen in Familien heute. Zu Wort kommen Mitglieder des Exzellenzclusters und der Universität Münster aus der Ägyptologie, der Arabistik, der Katholischen Theologie, der Philosophie, den Rechtswissenschaften, der Romanischen Philologie und der Soziologie.
„Bei der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Tradition(en) lassen sich mindestens drei Aspekte unterscheiden: erstens der Vorgang der Weitergabe oder der Akt der Überlieferung (‚Tradition‘), zweitens die Sachgehalte oder die Praktiken des Überlieferten (‚Traditionen‘) und drittens die Akteure oder die Trägergruppen der Überlieferung (‚Tradenten‘ und Rezipienten sowie ihr Verhältnis untereinander)“, erläutern die Judaistin Prof. Dr. Regina Grundmann und der katholische Theologe Prof. Dr. Michael Seewald. Die Ringvorlesung „Tradition(en)“ befasst sich mit Fallbeispielen aus verschiedenen Epochen, die die genannten drei Aspekte in unterschiedlicher Weise beleuchten. Prof. Dr. Regina Grundmann und Prof. Dr. Michael Seewald haben die Ringvorlesung gemeinsam mit dem Klassischen Philologen Prof. Dr. Alexander Arweiler und der Romanistin Prof. Dr. Karin Westerwelle konzipiert.
Zweites Themenjahr „Tradition(en)“
Das zweite Themenjahr des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ mit dem Titel „Tradition(en)“ befasst sich anhand ausgewählter Beispiele, die von der Antike bis in die Gegenwart reichen, mit der Entstehung und dem Wandel von Traditionen sowie dem Prozess der Überlieferung, seiner Konzeptualisierung in verschiedenen Disziplinen und seiner Bedeutung zum Verständnis von Religionen. Gefragt wird auch, inwiefern Kritik, Umschrift und Neuaneignung von Traditionen die Innovation im religiösen Feld befördern. Am Jahresprogramm 2021/22, das viele Veranstaltungen und Medienformate umfasst, beteiligen sich Forschende der Geistes-, Geschichts-, Rechts- und Sozialwissenschaften des Exzellenzclusters und der WWU. (sca/vvm)