„Catholicism and Religious Freedom“
Studie „Wie fand der Katholizismus zur Religionsfreiheit“ auf Englisch erschienen
Unter dem Titel „Catholicism and Religious Freedom. Renewing the Church in the Second Vatican Council“ ist im Ferdinand Schöningh Verlag eine Studie der Sozialethiker Prof. Dr. Karl Gabriel, Prof. Dr. Christian Spieß und Dr. Katja Winkler in englischer Sprache erschienen. Die Monografie, die erstmals 2016 unter dem Titel „Wie fand der Katholizismus zur Religionsfreiheit?“ in deutscher Sprache erschien, präsentiert neue Faktoren, die zur Anerkennung der Religionsfreiheit in der katholischen Kirche vor gut 50 Jahren führten.
„Der Wandel hat seinen Ursprung nicht im römischen Zentrum, sondern an den Rändern der Weltkirche“, erläutern die Autoren. Entgegen verbreiteter Forschungsmeinung sei die Wende nicht allein mit Vorgängen auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil zu erklären. Zur Wende in der kirchlichen Lehrmeinung kam es der Untersuchung zufolge erst, als die Gläubigen an der Basis ihre positiven Erfahrungen mit Demokratie und Freiheitsrechten nach Rom trugen.
„Die beachtliche Pluralität und Offenheit unter Katholiken in Vereinen und Verbänden sowie in der Theologie führte dazu, dass die Kirche auf dem Konzil auf politische Gewalt zur Durchsetzung ihres Wahrheitsanspruchs verzichtete, die Trennung von Religion und Politik anerkannte und sich fortan darauf beschränkte, eine zivilgesellschaftliche Kraft unter vielen zu sein.“ Die Untersuchung entstand im Projekt C 11 „Gewaltverzicht religiöser Traditionen“ des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ unter Leitung von Prof. Dr. Karl Gabriel. (Ferdinand Schöningh/sca)