„Dissertation schließt Forschungslücke“
Ausgezeichnete Promotion über juristische Kommentare in Geschichte und Gegenwart
Mit dem Dissertationspreis der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster ist Rechtswissenschaftler Dr. David Kästle-Lamparter vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ ausgezeichnet worden. Gegenstand der Arbeit ist die Textgattung des juristischen Kommentars, die seit dem Mittelalter die europäische Jurisprudenz maßgeblich bestimmt hat. Im historischen Vergleich analysiert der Nachwuchswissenschaftler die „Kommentarlandschaft“ verschiedener Wissenschaftskulturen und Epochen der Geschichte. „Der juristische Kommentar ist bislang kaum erforscht. Diese Arbeit schließt daher eine Forschungslücke“, erläutert Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Nils Jansen vom Exzellenzcluster, der die Dissertation betreute.
Dr. David Kästle-Lamparter erhielt den mit 7.500 Euro dotierten Preis beim Neujahrsempfang der Universität. Insgesamt wurden sechs Promovendinnen und Promovenden ausgezeichnet. Mit dem Preis zeichnen die Fakultäten der WWU die Verfasser der jahresbesten Dissertationen aus, die Rechtswissenschaftliche Fakultät, die Wirtschaftswissenschaftliche, die Medizinische, die Philosophische und die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät sowie die Theologischen Fakultäten.
Der Autor spannt in seiner Untersuchung einen weiten historischen Bogen und zeigt auf, wie der Kommentar zu einem prägenden Attribut der juristischen Welt geworden ist. Mit seiner Studie „Welt der Kommentare. Struktur, Funktion und Stellenwert juristischer Kommentare in Geschichte und Gegenwart“ legt Dr. Kästle-Lamparter zugleich den Grundstein für eine Theorie des juristischen Kommentars. Für seine Arbeit hat der Forscher 2015 bereits den Ernst-Rabel-Preis der Gesellschaft für Rechtsvergleichung erhalten. Die Dissertation erscheint 2016 im Mohr Siebeck Verlag. (upm/ska/vvm)