„Serve Somebody“
Literaturwissenschaftler Heinrich Detering über die Konversion Bob Dylans
dienstags 18.15 bis 19.45 Uhr, Hörsaal F2, Fürstenberghaus am Domplatz 20-22
Mit der Konversion zum Christentum des US-Musikers Bob Dylan befasst sich der Göttinger Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Heinrich Detering am Dienstag, 2. Februar, in der öffentlichen Ringvorlesung „Konversionen. Glaubens- und Lebenswenden“ des Exzellenzclusters. „Als 1979 Dylans Konversion zu einem evangelikal geprägten Christentum öffentlich wurde, war das ein Skandal. Über die Position seiner jeweils neuen Songs zwischen Christen- und Judentum, über mögliche neue Kon- oder Reversionen wurde ausgiebig spekuliert“, so der Germanist. Der Vortrag „,Serve Somebody‘: Dylans Konversionen“ ist ab 18.15 Uhr im Hörsaal F2 des Fürstenberghauses am Domplatz 20-22 zu hören.
Prof. Detering ist Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt, die jährlich den bedeutenden Georg-Büchner-Preis vergibt. 2009 erhielt er den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis für hervorragende wissenschaftliche Leistungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DGF). Über Bob Dylans Werk verfasste er eine Monographie, die im Reclam Verlag erschienen ist. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit ist er als Lyriker und Übersetzer tätig.
In der öffentlichen Ringvorlesung kommen Vertreter verschiedener Disziplinen zu Wort: der Geschichts- und der Rechtswissenschaft, der Ethnologie, Theologie, Arabistik, Germanistik, Indonesischen Philologie, der Judaistik und der Mittellateinischen Philologie. Die Themen der 14 Vorträge reichen von Bekehrungen im alten Rom über Konversionsträume im Mittelalter und frühneuzeitliche Reformatoren bis zur Taufe europäischer Juden im 19. Jahrhundert. Auch Konversionen innerhalb des Islams in Indonesien und der Wandel von Geisterheilungen zur Psychiatrie im heutigen Indien werden unter die Lupe genommen. (ska)