Der Klostereintritt als Konversion
Historiker Gert Melville über religiöse Gemeinschaften des Mittelalters
dienstags 18.15 bis 19.45 Uhr, Hörsaal F2, Fürstenberghaus am Domplatz 20-22
Mit dem Klostereintritt als Konversion befasst sich der Dresdner Mittelalter-Historiker Prof. Dr. Gert Melville am Dienstag, 27. Oktober, in der öffentlichen Ringvorlesung „Konversionen. Glaubens- und Lebenswenden“ des Exzellenzclusters. Der Referent behandelt die conversio als den inneren, seelischen Vorgang, der beim mittelalterlichen Eintritt in ein Kloster erfolgte und dann als Akt stetiger sich erneuernder Hinwendung an Gott fortgesetzt wurde. Der Vortrag „Conversio und die Legitimation des Individuums. Beobachtungen zu den religiösen Gemeinschaften des Mittelalters“ ist ab 18.15 Uhr im Hörsaal F2 des Fürstenberghauses am Domplatz 20-22 zu hören.
Prof. Melville ist Direktor der Forschungsstelle für Vergleichende Ordensgeschichte an der TU Dresden. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen mittelalterliche Historiographie, spätmittelalterliche Hofkultur und vergleichende Ordensgeschichte des Mittelalters.
In der öffentlichen Ringvorlesung kommen Vertreter verschiedener Disziplinen zu Wort: der Geschichts- und der Rechtswissenschaft, der Ethnologie, Theologie, Arabistik, Germanistik, Indonesischen Philologie, der Judaistik und der Mittellateinischen Philologie. Die Themen der 14 Vorträge reichen von Bekehrungen im alten Rom über Konversionsträume im Mittelalter und frühneuzeitliche Reformatoren bis zur Taufe europäischer Juden im 19. Jahrhundert. Auch Konversionen innerhalb des Islams in Indonesien, die Konversion zum evangelikalen Christentum des US-Musikers Bob Dylan und der Wandel von Geisterheilungen zur Psychiatrie im heutigen Indien werden unter die Lupe genommen. (ska)