Buddhismus und Moderne
Öffentlicher Workshop des Gastwissenschaftlers und US-Philosophen David R. Loy
Über den Buddhismus und moderne Möglichkeiten der Interpretation spricht der US-amerikanische Philosoph und Buddhismus-Wissenschaftler Prof. Dr. David R. Loy als Gastwissenschaftler am Exzellenzcluster „Religion und Politik“. Sein Konzept eines „Engagierten Buddhismus“ im Kontext der Moderne will der emeritierte Professor für Ethik, Religion und Gesellschaft von der Xavier University in Cincinnati, USA, in einem öffentlichen Abendvortrag am Donnerstag, 29. Oktober, vorstellen. In einem öffentlichen Workshop am Freitag, 30. Oktober, präsentiert der praktizierende Buddhist die philosophischen Grundlagen seiner Buddhismus-Interpretation. Prof. Loy kommt auf Einladung des Religionswissenschaftlers und Philosophen Fabian Völker an den Exzellenzcluster, der im Projekt C2-16 „Interreligiöse Theologie“ unter der Leitung des Religionswissenschaftlers Prof. Dr. Perry Schmidt-Leukel forscht.
Prof. Loys englischsprachiger Vortrag „Why Buddhism and the West need each other“ („Warum der Buddhismus und der Westen einander brauchen“) beginnt am 29. Oktober um 18.15 Uhr im Hörsaalgebäude des Exzellenzclusters, Hörsaal JO1, Johannisstraße 4. Der öffentliche Workshop am 30. Oktober mit dem Titel „Transforming Self. Transforming World“ („Sich selbst verändern. Die Welt verändern“) findet von 14.15 bis 17.45 Uhr in der Evangelisch-Theologische Fakultät, Raum 304, Universitätsstraße 13-17 statt. Dabei will der Forscher mit den Teilnehmern diskutieren, ob eine non-duale Philosophie stringent gedacht und als Grundlage eines buddhistischen Modernismus religionsphilosophisch und anthropologisch hinreichend tragfähig verankert werden kann.
Seine non-duale Philosophie stellt Prof. Loy auf eine interreligiöse Grundlage, wie Fabian Völker erläutert. Auf dieser etabliere er zugleich eine Sozialethik und eine ökologische Ethik, die sich mit den konkreten Herausforderungen der Gegenwart auseinandersetzen. „Damit leistet er einen wichtigen Beitrag zur Frage, welche Rolle dem Buddhismus in der Gegenwart angesichts von Individualisierung, Pluralisierung und Säkularisierung zukommen kann.“ Charakteristisch für die Forschungen des Wissenschaftlers sei die Zusammenfügung interreligiöser, interkultureller und multidisziplinärer Fragestellungen, etwa epistemologischer, metaphysischer, psychologischer, historischer und sozialethischer, die sich in zahlreichen Publikationen niedergeschlagen hätten. (han/vvm)