„Mit dem Schleier in die Öffentlichkeit“

Islamwissenschaftlerin Susanne Enderwitz über Re-Konversion in Ägypten

dienstags 18.15 bis 19.45 Uhr, Hörsaal F2, Fürstenberghaus am Domplatz 20-22

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© Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon

Über Re-Konversion in Ägypten spricht die Heidelberger Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Susanne Enderwitz am Dienstag, 8. Dezember, in der öffentlichen Ringvorlesung „Konversion. Glaubens- und Lebenswenden“ des Exzellenzclusters. In den 1980er und 1990er Jahren hätten eine Reihe von Künstlerinnen aus der ägyptischen Unterhaltungsbranche ihren bisherigen Lebenswandel aufgegeben und sich öffentlich zum Islam bekannt. Diesem Phänomen, das den Namen „Reuige Künstlerinnen“ (al-fannānāt at-tā’ibāt) trägt, geht die Wissenschaftlerin nach. Der Vortrag „Mit dem Schleier in die Öffentlichkeit: Ein Phänomen der (Re-)Konversion in Ägypten“ ist ab 18.15 Uhr im Hörsaal F2 des Fürstenberghauses am Domplatz 20-22 zu hören. Zunächst war Arabistin Prof. Dr. Barbara Winckler von der WWU im Programm vorgesehen, die ihren Vortrag absagen musste.

Prof. Enderwitz hat an den Lehrstuhl für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients an der Universität Heidelberg inne. Sie ist Hauptantragstellerin des Exzellenzclusters „Asia and Europe in a Global Context“. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Entstehung und Entwicklung des Islams, die Sozial- und Kulturgeschichte des Mittelalters sowie die Geschichte der arabischen Länder in der Moderne.

Die Ringvorlesung des Exzellenzclusters im Wintersemester 2015/16 untersucht religiöse, aber auch politische und weltanschauliche Konversionen von der Spätantike bis heute. In der Ringvorlesung kommen Vertreter verschiedener Disziplinen zu Wort: der Geschichts- und der Rechtswissenschaft, der Ethnologie, Theologie, Arabistik, Germanistik, Indonesischen Philologie, der Judaistik und der Mittellateinischen Philologie. Die Themen der 14 Vorträge reichen von der Bekehrung zum Christentum im alten Rom über Konversionsträume im Mittelalter und frühneuzeitliche Reformatoren bis zur Taufe europäischer Juden im 19. Jahrhundert. Auch Konversionen innerhalb des Islams in Indonesien, die Konversion zum evangelikalen Christentum des US-Musikers Bob Dylan und der Wandel von Geisterheilungen zur Psychiatrie im heutigen Indien werden unter die Lupe genommen. (ska)

Ringvorlesung „Konversionen. Glaubens- und Lebenswenden“

Wintersemester 2015/2016
dienstags 18.15 bis 19.45 Uhr
Hörsaal F2 im Fürstenberghaus
Domplatz 20-22
48143 Münster