Leibniz-Preis für Thomas Bauer

Wichtigster deutscher Forschungsförderpreis an Islamwissenschaftler des Exzellenzclusters vergeben

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DFG-Präsident Prof. Dr. Peter Strohschneider (r.) gratuliert Prof. Dr. Thomas Bauer

Arabist Prof. Dr. Thomas Bauer vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) ist in Berlin mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis ausgezeichnet worden. Es handelt sich um den wichtigsten Forschungsförderpreis in Deutschland. Die Auszeichnung ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert. Durch den Preis zeichnet die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Leistungen aus. Auch Chemiker Prof. Dr. Frank Glorius von der WWU erhielt die angesehene Auszeichnung. Die insgesamt elf Leibniz-Preise 2013 wurden am 19. März verliehen.

Mit Prof. Bauer erhält nach Überzeugung der DFG ein Islamwissenschaftler den Leibniz-Preis, „der auf vielleicht weltweit einmalige Weise die philologische Interpretation und Edition von Texten mit einem ebenso breiten wie innovativen kultur- und mentalitätsgeschichtlichen Ansatz“ verbindet. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Kultur- und Mentalitätsgeschichte der arabisch-islamischen Welt sowie die klassische arabische Literatur. Der DFG-Präsident und Laudator, Prof. Dr. Peter Strohschneider, hob hervor, die Auszeichnung für den 51-Jährigen zeige zudem, dass die WWU „ein wichtiges Zentrum für den interreligiösen und interkulturellen Dialog“ in Deutschland sei.

Prof. Dr. Thomas Bauer ist Mitglied des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der WWU und Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. 2012 wurde er zum Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste ernannt. Seit 2000 ist er Professor für Islamwissenschaft und Arabistik an der WWU, von 2002 bis 2005 war er dort Direktor des Centrums für Religiöse Studien.

Seine Forschungsschwerpunkte sind die Kultur- und Mentalitätsgeschichte der arabisch-islamischen Welt sowie die klassische arabische Literatur. Die Forschungsergebnisse wurden auch einem breiteren Publikum bekannt. So berichteten viele Medien im vergangenen Jahr über sein Buch „Die Kultur der Ambiguität. Eine andere Geschichte des Islam“, in dem er mehr als 1.000 Jahre arabisch-islamischer Kulturgeschichte beleuchtet.

Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis

Der Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der DFG vergeben. Er zeichnet herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre Forschungen auf allen Gebieten der Wissenschaft aus. Sie erhalten mit dem Preis in der Regel jeweils 2,5 Millionen Euro, die sie laut DFG in einem Zeitraum von bis zu sieben Jahren nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre wissenschaftliche Arbeit ausgeben können. Bislang wurden 324 Wissenschaftler mit dem Preis ausgezeichnet. (upm/han)