„Fremdlinge im eigenen Land“

Evangelischer Theologe Wöhrle über Bearbeitungen der biblischen Vätergeschichte

Buchcover
Buchcover
© Vandenhoeck & Ruprecht

In der alttestamentlichen Forschung sind der literarische Charakter, der historische Ort sowie die Intention der sogenannten priesterlichen Passagen des Pentateuch umstritten. Die Studie des evangelischen Theologen PD Dr. Jakob Wöhrle vom Excellenzcluster „Religion und Politik“ zeigt, dass die priesterlichen Passagen in der Vätergeschichte, aber nur dort, als Bearbeitungsschicht zu verstehen sind. Die priesterlichen Bearbeiter haben für ihr Werk auf mehrere vorgegebene Überlieferungen zurückgegriffen und diese erstmals in einen zusammenhängenden Erzählverlauf gebracht. Entstanden sind die priesterlichen Passagen in frühpersischer Zeit unter den ersten Rückkehrern in das Land. Von den Vätern her beschreiben sich die Rückkehrer als das wahre Volk Gottes. Sie formulieren ihren Anspruch auf das Land. Und sie zeigen ihre Vorstellung vom Zusammenleben mit den benachbarten Völkern wie auch mit der im Lande lebenden Bevölkerung. (Vandenhoeck & Ruprecht/exc/ill)


Hinweis: Wöhrle, Jakob: Fremdlinge im eigenen Land. Zur Entstehung und Intention der priesterlichen Passagen der Vätergeschichte (Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments, vol. 246), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2012, 245 Seiten, ISBN 978-3-525-53546-2, 80,00 €.