Schatz und Schrein

Neue Vorträge setzen die Reihe zur Ausstellung „Goldene Pracht“ fort

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Prudentia-Schrein aus Beckum, um 1230/40, © Bistum Münster

Die Vortragsreihe zur Ausstellung „Goldene Pracht“ in Münster wird kommende Woche fortgesetzt. Sie führt in die Welt der mittelalterlichen Schatzkunst ein. Kunsthistoriker und Historiker aus Belgien und Deutschland sprechen in ihren Vorträgen ab Mittwoch (18. April) über den Domschatz von Münster, den Beckumer Prudentia-Schrein, Reliquienschreine des Maasgebietes und die Inszenierung von Schätzen des Mittelalters.

„Die gut besuchte Reihe ergänzt unsere Ausstellung, die noch bis zum 28. Mai rund 300 herausragende Werke der westfälischen Goldschmiedekunst im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte und der Domkammer der Kathedralkirche St. Paulus zeigt“, sagt der Historiker Prof. Dr. Gerd Althoff vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster.

Die Vorträge sind ab dem 18. April jeweils mittwochs ab 19 Uhr in Münster in Hörsaal F5, Domplatz 20-22, zu hören. Der Eintritt ist frei. Kunsthistoriker Prof. Dr. Hartmut Krohm, assoziierter Kurator der Ausstellung, setzt die Reihe am 18. April mit einem Vortrag über den Beckumer Prudentia-Schrein fort, der nach Einschätzung von Wissenschaftlern ein Hauptwerk der Osnabrücker Goldschmiedekunst des 13. Jahrhunderts ist. Die Veranstaltung trägt den Titel „… schütze und rette die Stifter dieses Kunstwerks“.

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Arche des hl. Willibrord aus dem Stift St. Martini in Emmerich, um 1040/70, © Bistum Münster

Eine interdisziplinäre Vortragsreihe

Zu den Vorträgen laden die Museen und der Exzellenzcluster gemeinsam mit dem Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens ein. Die Reihe ist interdisziplinär angelegt und vereint kunsthistorische und historische Perspektiven. So spricht der Kunsthistoriker Prof. Dr. Albert Lemeunier von der Universität Lüttich am 25. April über „Die Reliquienschreine des Maasgebietes“. Er behandelt die typologische, stilistische und technische Entwicklung dieser monumentalen Werke des 11. bis 13. Jahrhunderts.

Mit der Gestalt und Unterbringung des münsterischen Domschatzes für den Zeitraum zwischen den Bilderstürmen der Täuferherrschaft 1534/35 und der 1620er Jahre befasst sich am 9. Mai die Historikerin Bernadette Burchard vom Exzellenzcluster in ihrem Vortrag „Der Domschatz von Münster in der Frühen Neuzeit im Spiegel seiner schriftlichen Überlieferung“. Zum Abschluss der Vortragsreihe am 16. Mai spricht die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Susanne Wittekind von der Universität Köln zum Thema „Alte Schätze bewahren und inszenieren“. Sie stellt dabei Überlegungen zu umgearbeiteten Goldschmiedewerken des Mittelalters an.

Die Ausstellung „Goldene Pracht“ ist ein Kooperationsprojekt des Bistums Münster, des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und des Exzellenzclusters „Religion und Politik“. Sie präsentiert auf 1.500 Quadratmetern 300 herausragende Werke der Goldschmiedekunst des 10. bis 16. Jahrhunderts, darunter kostbare Kreuze und Kelche, herausragende Reliquienschreine und Mantelschließen aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Großbritannien und Finnland. (ska/vvm)

PROGRAMM

25.01.2012 Prof. Dr. Gerd Althoff, Münster Memoria und Stiftungswesen (Fürstenberghaus, Hörsaal F1)
01.02.2012 Dr. Petra Marx, Münster Stifterbilder in der Goldschmiedekunst (Fürstenberghaus, Hörsaal F5)
08.02.2012 Holger Kempkens M.A., Münster Goldschmiedearbeiten für die Liturgie – Ihre Vielfalt und ihr Gebrauch bei Messfeiern und Prozessionen (Fürstenberghaus, Hörsaal F5)
29.02.2012 Prof. Dr. Dr. h.c. Arnold Angenendt, Münster Schatz und Schrein. Reliquien öffnen den Himmel (Fürstenberghaus, Hörsaal F1)
07.03.2012 Prof. Dr. Hans-Gert Bachmann, Hanau Mythos Gold. Eine 6000-jährige Kulturgeschichte (Fürstenberghaus, Hörsaal F5)
14.03.2012 PD Dr. Lucas Burkhart, Basel Reliquiare, Herrschaftszeichen, Kostbarkeiten. Zur Geschichte hoch- und spätmittelalterlicher Schätze (Fürstenberghaus, Hörsaal F5)
21.03.2012 PD Dr. Gia Toussaint, Hamburg Prachtentfaltung und Reliquienkult (Fürstenberghaus, Hörsaal F5)
28.03.2012 Prof. Dr. Christel Meier-Staubach, Münster Schönheit – Wert – Bedeutung. Zu Materialität und Symbolik von Gold und Edelsteinen im Mittelalter (Fürstenberghaus, Hörsaal F5)
18.04.2012 Prof. Dr. Hartmut Krohm, Berlin „... schütze und rette die Stifter dieses Kunstwerks.“ Der Beckumer Prudentia-Schrein, Hauptwerk der Osnabrücker Goldschmiedekunst des 13. Jahrhunderts (Fürstenberghaus, Hörsaal F5)
25.04.2012 Prof. Dr. Albert Lemeunier, Liège Die Reliquienschreine des Maasgebietes (Fürstenberghaus, Hörsaal F5)
09.05.2012 Bernadette Burchard M.A., Münster Der Domschatz von Münster in der Frühen Neuzeit im Spiegel seiner schrift lichen Überlieferung (Fürstenberghaus, Hörsaal F5)
16.05.2012 Prof. Dr. Susanne Wittekind, Köln Alte Schätze bewahren und inszenieren – Überlegungen zu heterogenen Goldschmiedewerken des Mittelalters (Fürstenberghaus, Hörsaal F5)

Mittwoch 19.00 Uhr
Hörsaal F1 oder F5 im Fürstenberghaus
Domplatz 20-22
48143 Münster