Frauen im Judentum

Rabbinerin Klapheck spricht in der Ringvorlesung über feministische Aufbrüche seit Regina Jonas

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Rabbinerin Elisa Klapheck

Die Frankfurter Rabbinerin Elisa Klapheck spricht am Dienstag in der Ringvorlesung des Exzellenzclusters über „Feministische Aufbrüche im Judentum“. Sie beleuchtet die Entwicklung seit der ersten Rabbinerin Regina Jonas, die 1902 in Berlin geboren und 1944 in Auschwitz ermordet wurde, bis heute. „Seit den 1970er Jahren werden in den USA Rabbinerinnen ordiniert, doch erst Mitte der 1990er Jahre begannen jüdische Frauen auch in Deutschland, zunächst gegen scharfen Widerstand, das Rabbinat zu erobern“, erläutert Klapheck, die eine von inzwischen fünf Rabbinerinnen in Deutschland ist. Mit ihnen habe sich das Gesicht des Judentums verändert. Unter dem Vortragstitel „Frauen im Rabbinat“ spricht die Expertin über ihre eigenen Erfahrungen im Rabbinat sowie über Perspektiven jüdischer Frauen im liberalen und orthodoxen Judentum. Sie vergleicht dabei die deutsche Situation mit der in den USA und Israel.  

Der Vortrag der Ringvorlesung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ ist am Dienstag, 6. Dezember, um 18.15 Uhr im Fürstenberghaus am Domplatz 20-22 zu hören. Elisa Klapheck ist Rabbinerin in der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main. Die frühere Journalistin, die 1962 in Düsseldorf geboren wurde, engagiert sich seit Jahren für eine jüdische Erneuerung in Bezug auf die religiöse Gleichberechtigung der Frauen. Die Ringvorlesung befasst sich im Wintersemester 2011/2012 unter dem Titel „Als Mann und Frau schuf er sie“ mit dem Verhältnis von Religion und Geschlecht. Aus der Sicht verschiedener Fächer und Epochen geht sie der Frage nach, wie Religionen die Geschlechterordnung beeinflussen. Zu Wort kommen Historiker, Soziologen, Theologen, Juristen, Ethnologen und Literaturwissenschaftler.

Rabbinerin Klapheck gehörte in den 1990er Jahren zu den Initiatorinnen von „Bet Debora“, einer regelmäßigen Tagung für europäische Rabbinerinnen, Kantorinnen und rabbinisch gelehrte Frauen. Sie veröffentlichte Bücher wie "Fräulein Rabbiner Jonas – Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden?" (1999), „Bertha Pappenheim – Gebete / Prayers“ (herausgegeben mit Lara Dämmig, 2003) und „So bin ich Rabbinerin geworden. Jüdische Herausforderungen hier und jetzt“ (2005, 2. Auflage erscheint 2012). Derzeit arbeitet sie an einem Buch über die jüdische Religionsphilosophin Margarete Susman. (ska/vvm)


Ringvorlesung „,Als Mann und Frau schuf er sie.‘ Religion und Geschlecht“
Wintersemester 2011/2012
dienstags 18.15 bis 19.45 Uhr
Hörsaal F2 im Fürstenberghaus
Domplatz 20-22
48143 Münster