Die Produkte in unseren Supermarktregalen enthalten oft Schreckliches: „Geschmacklose Zutaten“, die Industrie und Handel am liebsten geheim halten würden. Fakt ist: Der Weg vieler Produkte ist gepflastert mit Ungerechtigkeit und Zerstörung. Verkauft wird zum Beispiel Saft, für den Orangen in Brasilien unter Sklaverei-ähnlichen Bedingungen gepflückt werden. Die Schokocreme in unserem Einkaufskorb enthält Palmöl, für das in Guatemala Wälder abgeholzt werden.
In vielen Ländern Europas organisiert die Christliche Initiative Romeror während einer gemeinsamen Aktionswoche mit internationalen Partner*innen Straßenaktionen und Veranstaltungen, um das Bewusstsein für Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung in den globalen Lieferketten zu schärfen. Außerdem fällt der Startschuss für ein Großprojekt der nächsten Monate: ein starkes, europäisches Lieferkettengesetz zu erstreiten.
So beginnt auch in Münster in wenigen Tagen Aktionswoche, welche die CIR gemeinsam mit 15 weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen geplant hat. Es gibt mehrere Gelegenheiten, sich aus und in Münster zu beteiligen:
• Protestmail: Schon jetzt ist die Protestmail-Aktion für ein EU-Lieferkettengesetz online. Im Fokus stehen der Lebensmittelsektor und die Probleme, die ein Lieferkettengesetz adressieren muss: Die Rechte von Arbeiter*innen – besonders Frauen und Migrant*innen – in Ernte und Verarbeitung sowie Landnutzungskonflikte, in denen nicht allein Menschenrechte verletzt werden, sondern auch die Umwelt massiven Schaden nimmt.
• Guerilla-Sticker-Aktion: Bögen und Postkarten mit Stickern können ab sofort bei uns bestellt werden. Markiert damit Supermarktprodukte, die „geschmacklose Zutaten“ (Ausbeutung, Umweltschäden) enthalten. Bestellt auch gerne Aktionsflyer, mit denen ihr auf die Protestmail aufmerksam macht, legt sie aus oder verteilt sie in euren Netzwerken.
• Infostand: Am Samstag, den 9. Oktober, stehen wir von 11:00-15:00 Uhr mit einem Infostand am Markt in der Innenstadt (Ludgeristraße 7), machen auf „geschmacklose Zutaten“ in unseren Lebensmitteln aufmerksam und verteilen Sticker an Passant*innen, um sie für die Protestmail zu gewinnen.
• Filmabend: Am 13. Oktober zeigt die CIR um 18:00 Uhr im Rahmen der VAMOS-Filmreihe „Klappe auf für Menschenrechte“ den Film „Anders Essen – das Experiment“ von Kurt Langbein. Im Anschluss findet zu dem Thema „Recht auf Land“ eine (digitale) Diskussion mit den brasilianischen Aktivist*innen Valéria Pereira Santos und Júnior Gamela statt. Ticktes können bereits jetzt online vorbestellt werden.
Mehr Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.