Name: Roteiche
Wiss. Name: Quercus rubra, Linné
Familie: Buchengewächse (Fagaceae)
Gattung: Eichen (Quercus)
Alter: 110 Jahre
Höhe: 25 Meter
Stamm⌀: 118 Zentimeter
Herkunft des Namens
Der Name der Roteiche bezieht sich auf die rote Herbstfärbung der Blätter von jungen Bäumen.
Verbreitung
Beheimatet ist die Roteiche in Nordamerika. Von Kanada bis in die südlichen Vereinigten Staaten reicht ihr Verbreitungsgebiet. Auch auf über 1600 Meter Höhe ist sie in den Appalachen zu finden. In Mitteleuropa wird die Roteiche seit Beginn des 18. Jahrhunderts als Park- und Alleebaum angepflanzt. Sie mag sonnige und meidet staunasse, überflutete und extrem flachgründige Standorte.
Beschreibung
Die Roteiche kann bis zu 400 Jahre alt werden und 20 bis 25 Meter hoch. Ausgewachsene Bäume haben einen Stammdurchmesser von bis zu zwei Meter. Junge Bäume besitzen noch eine Pfahlwurzel, die sich jedoch im Laufe der Zeit zu einem Herzwurzelsystem entwickelt. Besonders ist das schnelle Wachstum der Roteiche. Jahrestriebe von 2,5 Meter Länge wurden nachgewiesen. Der Baum ist sehr durchsetzungsfähig und sollte aus diesem Grund nicht unüberlegt gepflanzt werden.
Die junge Borke ist grau und glatt, später wird sie allerdings schuppig gefurcht. Die Blätter sind mit etwa 25 Zentimeter Länge ziemlich groß. An jeder
Blattseite befinden sich vier bis fünf Lappen, die sich am Blattende zuspitzen. Bei jungen Bäumen ist die Lappung weniger ausgeprägt (siehe Blattkunde
Seite 3-4). Der Blattstiel ist gelblich. Die Herbstfärbung variiert je nach Alter eines Baumes. Junge Bäume haben rote bis orangefarbene, ältere Bäume gelbe bis braune Blätter.
Die Roteiche ist einhäusig, das heißt männliche sowie weibliche Blüten wachsen gemeinsam an einer Pflanze. Die männlichen Blüten sind sehr
weich und gehören zu den Kätzchen-Blüten. Die weiblichen Blüten erscheinen in Ähren. Die Roteiche blüht im Mai zusammen mit dem Blattaustrieb.
Die Früchte bleiben im ersten Jahr noch sehr klein und reifen erst im zweiten Jahr heran. Eine Eichel ist etwa 2x2 Zentimeter groß, eiförmig und nur
teilweise von einem Fruchtbecher umgeben. Die Eicheln werden unter anderem durch Eichelhäher verbreitet. Die Vögel können die Früchte mehrere
Kilometer weit tragen.
Wussten Sie schon?
Unsere heimische Eiche (Quercus robur) ist ein Götterbaum – sie ist der Baum des Zeus, des Jahwe, Allahs und aller anderen Donnergötter. Das Rauschen der Blätter wurde früher für die Stimme Gottes gehalten. Die Eiche gilt als Lebensbaum, Gerichtsbaum, weiser Vaterbaum und der König der Bäume. Sie steht für Standhaftigkeit, Ehrlichkeit, Treue, Kontinuität, Männlichkeit und Unsterblichkeit.
Eichenblätter und Eicheln befinden sich als Symbole auf Münzen, Wappen und Abzeichen. Zuerst wurde Eichenlaub in der Antike als Symbol von Macht und Treue auf Münzen verwendet. Heute ziert immer noch ein Eichenblatt (deutsche) Euro-Münzen. Höhere Offiziere in der US-Navy tragen eine Eichenlaubverzierung auf ihrem Mützenschirm. Die Roteiche ist außerdem Staatsbaum des US-Bundesstaats New Jersey.
Als Bauholz lässt sich die Roteiche schlecht verwenden, da diese Baumart schnell von Holzschädlingen angegriffen wird. Durch die lebhafte Maserung ist die Roteiche aber im Möbelbau gern gesehen.
Die Roteiche kann aufgrund ihrer stark säurehaltigen Blätter in Nadelwäldern Großbrände verhindern.
Quellennachweis: 1, 3, 6, 16, 19, 22, 25, 27, 33, 35