Name: Baumhasel
Wiss. Name: Corylus colurna, Linné
Familie: Birkengewächse (Betulaceae)
Gattung: Hasel (Corylus)
Alter: 73 Jahre
Höhe: 21 Meter
Besonderheit: 5 Stämme in einer sternenförmigen Anordnung
Herkunft des Namens
Die Baumhasel wird auch Türkische Hasel genannt. Der Baum erhielt seinen Namen aufgrund seines Fruchtstands und seiner Herkunft.
Verbreitung
Das natürliche Areal der Baumhasel umfasst die Balkanhalbinsel, Teile Kleinasiens, das Bergland im Norden Irans und Afghanistan. Hierzulande ist sie meist unbekannt und auch in ihrem Verbreitungsgebiet weitestgehend ausgerottet.
Beschreibung
Die Baumhasel ist ein sommergrüner, geradstämmiger Baum, der eine Höhe von 15 bis 20 Meter und einen Durchmesser von 50 bis 60 Zentimeter erreicht. Je nach Standort liegt das Höchstalter bei 200 Jahren.
Die Baumkrone ist zu Beginn pyramidenförmig. Im Alter wird die Krone zunehmend breiter und dunkelgrün. Die Borke der Baumhasel ist rau und rissig. In dieser Eigenschaft ähnelt sie den Eichen.
Die Blätter der Baumhasel sind wechselständig und gelappt bis gesägt (siehe Blattkunde Seite 3-4, gedruckte Broschüre). Aufgrund ihrer dichten Beblätterung bietet die Baumhasel einen wirksamen Lärmschutz und ist Schattenspender zugleich. Deshalb wird sie als Park- und Straßenbaum geschätzt.
Die Nüsse sind essbar, mild im Geschmack und lange haltbar. Normalerweise wachsen fünf bis sechs Früchte in krausen Hüllblättern heran.
Die Baumhasel ist praktisch frei von Krankheiten, trotzt Luftverunreinigungen und wird vom Wild oder Weidevieh verschont. Sie braucht viel Sonne und kann Dürreperioden gut überstehen. Auch an Auenstandorten überlebt diese Baumart, jedoch verträgt sie über drei Monate hinaus keine starke Nässe.
Wussten Sie schon?
In der Vergangenheit wurde die Hasel als Aphrodisiakum genutzt. Sie symbolisierte Fruchtbarkeit und Neubeginn. Hildegard von Bingen verband mit der Hasel allerdings nichts Positives. Ihr wurde der Haselstrauch am 1. Mai von ihrem Geliebten anstelle eines Birkenbaums vor das Fenster gestellt. Ihr Geliebter wollte ihr hiermit unterstellen, sie sei untreu und triebhaft. Er stellte sie demnach mit dem Haselstrauch vor der Öffentlichkeit bloß. Auch bei den Griechen und Römern war die Hasel bereits als Nutzpflanze bekannt.
Das Holz wird unter anderem als Bauholz und im Möbelbau verwendet. Auch für den Wasserbau eignet sich das Holz, da es kaum fault. Die Samen werden in der
Süßwarenindustrie gebraucht und das aus ihnen gewonnene Öl bei der Herstellung von Ölfarben eingesetzt.
In Märchen wie »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« geht man davon aus, dass Haselnüsse Wünsche erfüllen können.
Quellennachweis: 8, 15, 22, 30