Headergrafik Japanischer Schnurbaum
© V. Dartmann
Botanischer Steckbrief

Name: Japanischer Schnurbaum
Wiss. Name: Styphnolobium japonicum, Schott
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung: Styphnolobium

Unser Baum

Alter: 43 Jahre
Höhe: 14 Meter
StammØ: 48 Zentimeter

Japanischer Schnurbaum, Blätter
© V. Dartmann

Herkunft des Namens
Durch seine Früchte erhielt der Japanische Schnurbaum seinen Namen. Diese bis zu acht Zentimeter langen Hülsenfrüchte haben, ähnlich wie bei dicken Bohnen, ein bis sechs Samen im Inneren und die Zwischenräume sind fest »geschnürt«. Die Samen des Japanischen Schnurbaums schmecken säuerlich. Aus diesem Grund wird er auch Sauerschotenbaum genannt. 

Verbreitung
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Japanischen Schnurbaums reicht von Japan über Korea bis nach China. Er wächst in Steppengehölzen und Trockenwäldern auf trockenen, schwach sauren bis stark alkalischen, sandigen und nährstoffreichen Böden. Auch in Europa ist der Japanische Schnurbaum seit 1747 beispielsweise als Parkbaum auffindbar.

Japanischer Schnurbaum
© V. Dartmann

Beschreibung
Der Japanische Schnurbaum ist ein sommergrüner Baum mit runder und breiter Krone. Er wird etwa 30 Meter groß, ist nässeempfindlich, meist frosthart und bevorzugt sonnige bis lichtschattige Standorte.

Die Blätter sind unpaarig gefiedert (siehe Blattkunde Seite 3-4) und bilden sieben bis 17 einzelne Blättchen. Jedes Blättchen ist eiförmig und drei-bis achtmal so lang wie breit. Die Oberfläche der Blätter ist dunkelgrün glänzend und die Unterseite bläulich und dicht behaart.

Der verzweigte Blütenstand des Japanischen Schnurbaums, die Rispe, kann bis 30 Zentimeter lang werden. Die Kronblätter sind cremeweiß. Wie für einen Schmetterlingsblütler üblich, sind die Blüten zygomorph, das heißt sie besitzen zwei spiegelgleiche Hälften. Der Japanische Schnurbaum blüht verhältnismäßig spät von Juli bis September und auch erst ab dem zwölften Standjahr.

Die Borke ist graubraun, an den Zweigen auch vorübergehend glänzend grün und mit Lentizellen versehen. Lentizellen entstehen durch das Aufreißen der Borke und sind als kleine Öffnungen sichtbar.

Wussten Sie schon?
Vorsicht ist bei der Fruchtschale des Japanischen Schnurbaums geboten. Diese ist hochgiftig und bei großem Konsum tödlich! Übelkeit, Erbrechen, krampfartige Magenschmerzen und Diarrhoe können bei Verzehr auftreten. Darüber hinaus kann es zu Lähmungserscheinungen, Verminderung der roten Blutkörperchen und Senkung des Blutzuckerspiegels kommen.

Auch die Borke und die Samen enthalten Giftstoffe wie beispielsweise Cytisin. Dieser Stoff ist dem Nikotin ähnlich und ruft vergleichbare Vorgänge im Gehirn eines Menschens hervor, führt jedoch nicht zur Abhängigkeit. Cytisin wurde auch für die Raucherentwöhnung eingesetzt.

Ausschließlich die Blüten des Japanischen Schnurbaums sind essbar. Sie werden in der chinesischen Küche zusammen mit Eiern und Mehl zu einem Omelette verarbeitet. In der traditionellen chinesischen Medizin werden frische sowie getrocknete Blüten auch als Tee aufgebrüht. Den Blüten wird eine blutdrucksenkende und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben.