Headergrafik Morgenländische Platane
© V. Dartmann
Botanischer Steckbrief

Name: Morgenländische Platane 
Wiss. Name: Platanus orientalis, Linné
Familie: Platanengewächse (Platanaceae)
Gattung: Platanen (Platanus)

Unser Baum

Alter: 90 Jahre
Höhe: 16 Meter
StammØ: 140 Zentimeter
Besonderheit: Unsere Platane ist drehwüchsig.

Morgenländische Platane, Blätter
© V. Dartmann

Herkunft des Namens
Die Morgenländische Platane oder Orientalische Platane erhielt ihren Namen aufgrund ihres Ursprungs. Es existieren nur acht Platanenarten, alle stammen mit Ausnahme der Morgenländischen Platane aus den USA und Mexiko. Die Griechen nannten diese Platanenart auch „Philosophenbaum“, da sie sich vermutlich als Treffpunkt für philosophische Gespräche eignete.

Verbreitung
Das natürliche Vorkommen der Morgenländischen Platane beschränkt sich auf grundwassernahe Standorte wie Bach-, Fluss- und Seeufer sowie Auwälder. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Balkan nach Anatolien, von Ägypten ins westliche Syrien und über den Norden des Irak und den Iran bis zum westlichen Himalaya. Obwohl sie ausreichend Frosthärte besitzt, ist die Morgenländische Platane in Westeuropa kaum vertreten. Sie bevorzugt Wärme und ist aufgrund ihrer weit ausladenden Krone (50 bis 60 Meter) als Straßenbaum nicht geeignet.

Morgenländische Platane
© V. Dartmann

Beschreibung
Die Morgenländische Platane kann über 30 Meter hoch werden und einen Stammdurchmesser von durchschnittlich 3,5 Meter entwickeln. Alte Stämme sind oft hohl. Während die Äste in den ersten Jahrzehnten noch bogenförmig nach oben wachsen, können besonders starke, untere Äste sich im Alter bis zum Boden neigen.

Die Blätter sind frischgrün und meist drei-lappig, der Blattrand ist glatt (siehe Blattkunde Seite 3-4). Zu Beginn ihres Wachstums sind die Blätter mit orangebraunen Haaren bedeckt, diese fallen jedoch bald ab. Im Herbst sind die Blätter hellbraun mit bronzeroter Tönung.

Das Wurzelwerk der Morgenländischen Platane ist herzförmig. Bei entsprechendem Wasservorkommen bildet der Baum, neben senkrecht in den Boden ragenden Wurzeln, kräftige Seitenwurzeln, die bis über die Breite der Krone
hinauswachsen.

Die Morgenländische Platane ist einhäusig getrenntgeschlechtlich beziehungsweise monözisch, das bedeutet männliche sowie weibliche Blüten treten gemeinsam an einer Pflanze auf. Die Blütezeit ist von Mai bis Juni.

Wussten Sie schon?
Schon in der griechischen Mythologie findet die Platane Erwähnung. Es heißt, Zeus habe sich unter einer Platane mit Europa vereinigt. Im alten Persien, Griechenland und Rom wurde die Platane wegen ihrer Schönheit und der schattenspendenden Wirkung der Baumkrone geschätzt. Am häufigsten wird die Morgenländische Platane in der Landschaftspflege eingesetzt. Sie ist in Gärten und Parkanlagen ihrer Heimat ein beliebtes Zierelement.

Rinde und Blätter werden unter anderem als Antiseptikum bei Augenentzündungen, Hautverbrennungen und zur Wundheilung genutzt. Aus den Wurzeln lässt sich zudem ein Mittel gegen Schlangengift gewinnen.

In Tsangarata, einem Dorf in Griechenland, wächst eine über 1000 Jahre alte Platane. Der Stammumfang dieses Baums misst 14 Meter.