Kartenauswertung – (k)eine Kunst?!

Karten gelten aufgrund ihres direkten Raumbezugs als genuin geographische Medien, deren zielgerichtete Auswertung eine wichtige Kulturtechnik darstellt. Hierbei ist mitunter ein strategischer Zugriff gefragt, der in Anlehnung an das Ludwigsburger Modell der Kartenauswertungskompetenz entlang einer Schrittigkeit aus Dekodieren, Beschreiben, Erklären und Beurteilen der Kartengrafik erfolgen kann. Jener Vierschritt bildet die theoretische Basis des Lehr-Lern-Labors zur Kartenauswertung. Im Rahmen
einer universitären Lehrveranstaltung haben Studierende über mehrere Semester hinweg Lehr-Lern-Materialien zur Kartenauswertung (weiter)entwickelt, die in einem Lernzirkel von Schüler*innen absolviert werden können. Im Rahmen der ca. vierstündigen schulischen Praxisphase können eine oder mehrere Karten ausgewertet werden. Aktuell umfasst die Kartensequenz Materialien zur Natur- und Kulturlandschaft am Kilimandscharo, zur landwirtschaftlichen Nutzung des Ätna und zum Gletscherrückzug am Aletschgletscher. Das für Schüler*innen angebotene Lernarrangement wird von Lehramtsstudierenden geplant und betreut. Wir freuen uns immer über interessierte Lernende und Lehrkräfte, die Kontakt mit uns aufnehmen!

weitere Informationen:
Krüger, S. & M. Hemmer (2019): Karten lesen – (k)eine Kunst?! Theoretische Grundlagen und Konzeption eines universitären Praxisprojekts zur heterogenitätssensiblen Förderung der Kartenauswertungskompetenz. In: Bönnighausen, M. (Hrsg.): Praxisprojekte in Kooperationsschulen. Münster, S. 107-163.

Wie läuft der Besuch ab?

Nach einem thematischen Unterrichtseinstieg durchlaufen die Schüler*innen selbstständig einen von Studierenden entwickelten Lernzirkel in Anlehnung an den Vierschritt der Kartenauswertung aus Dekodieren – Beschreiben – Erklären – Beurteilen. Die Kartenauswertung kann am Beispiel einer Karte oder anhand mehrerer Karten erfolgen. Die Fördersequenz wird von unseren Lehramtsstudierenden angeleitet und betreut.

Wann finden die Schulbesuche statt/kann das GEO Lehr-Lern-Labor besucht werden?

Die Besuche sind jährlich innerhalb von zwei Zeiträumen im Januar und Mai/Juni möglich. Es sollten 3-4 Unterrichtsstunden eingeplant werden. Die Praxisphase kann je Semester an 1-2 Kooperationsschulen durchgeführt werden.

Wer kann teilnehmen?

Lehrer*innen und Schüler*innen, die Lust haben, mit ihrer Erdkundeklasse Unterrichtsmaterialien zur Kartenarbeit zu erproben. Die entwickelten Fördersequenzen sind für 7. Klassen an Gymnasien konzipiert, können allerdings mit etwas Vorlauf auch auf andere Schulstufen und -formen angepasst werden.

Wo findet der Besuch statt?

Ihre Schule liegt im Umkreis von Münster und ist innerhalb von ca. 30 Minuten für die Studierenden erreichbar? Dann können wir Sie – je nach Kapazität – an Ihrer Schule besuchen. Die Kartenmaterialien bringen wir mit. Benötigt werden je Klasse 3-4 Räume.

Materialien und Modelle

Lehrkräfte erhalten nach einem Besuch des GEO Lehr-Lern-Labors auf Wunsch die verwendeten Unterrichtsmaterialien. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Herrn Tobias Ulmrich.

Ansprechpartner: Herr Ulmrich (tobias.ulmrich@uni-muenster. de)