Eine der Kernfragen der Globalisierungsdebatte ist die Frage nach den Nutzen und Kosten von Globalisierung sowie ihre Verteilung. Ein grundlegendes Problem mit solchen Untersuchungen ist jedoch die vorgenommene Auswahl an Indikatoren. So haben WissenschaftlerInnen schon seit Jahrzehnten die eingeschränkte Zuverlässigkeit des Brutto-Inland-Produkts (BIP) bei der Messung von sozialem Wohlergehen herausgestellt. Entsprechend ist es sinnvoll, die Fragen nach Gewinnern und Verlierern von Globalisierung aufs Neue zu analysieren. Können wir die unterschiedliche Verteilungen der Nutzen und Kosten von Globalisierung identifizieren wenn wir umfassendere Indikatoren für Wohlergehen haben?
Ein gemeinsames Forschungsprojekt von Prof’in Doris Fuchs, Prof. Markus Lederer, Prof. Bern Schlipphak, Prof. Oliver Treib und Dr. Le Anh Long möchte diese Frage beantworten. Die immer größer werdende Literatur über Wohlseins-Indikatoren, Lebensqualität und Glück bedarf einer eingehenden Untersuchung. Auf dieser Basis werden die grundlegenden Stärken und Schwächen der verschiedenen Indikatoren miteinander verglichen und Fragen der zugrunde liegenden Daten geklärt. Anschließend werden zwei besonders vielversprechende Indikatoren identifiziert und in einer Querschnitts-Zeit Analyse miteinander in Beziehung gesetzt, um empirisch die Verteilung der Nutzen und Kosten von Globalisierung zu bewerten. Die Ergebnisse sollen zwei Interessante Erkenntnisse zu Tage bringen: Erstens, die Verteilung von Nutzen und Kosten von Globalisierung zuverlässiger Untersucht werden als in anderen Studien. Zweitens, die Ergebnisse sollen zeigen zu welchem Ausmaß die Nutzung von verschiedenen Indikatoren des Wohlseins zu Ergebnissen führen, die signifikant von Ergebnissen von Studien, die den BIP als Indikator nutzen, führen. Dies soll darüber hinaus verdeutlichen zu welchem Ausmaß vorausgehende wissenschaftliche Erkenntnisse aus BIP Studien überdacht werden müssen.