Ansprechpartnerin: Judith Maschke
Verbraucherteilhabe kann viele Ausdrucksformen aufweisen, beispielsweise in Form von Reparaturinitiativen, Gemeinschaftsgärten oder der Rettung von Lebensmitteln. Diesen ist gemeinsam, dass sie die mehr oder weniger aktive Partizipation der Verbraucher*innen an der Bedürfnisbefriedigung fördern und ihnen gleichweg Mitgestaltungswege über Konsumpraktiken eröffnen. Die genannten Beispiele sind Ausdrucksformen einer sich zunehmend organisierenden Verbraucherteilhabe, über welche Verbraucher*innen nicht nur zur eigenen Bedürfnisbefriedigung beitragen, sondern sich selbst über gemeinschaftliche Tätigkeiten in die Gesellschaft einbinden können. Diese organisierte Verbraucherteilhabe zeigt sich in sowohl formalen und nicht formalen, kleinen wie auch großen, lokalen wie auch (inter)nationalen Ausprägungen. Und obgleich organisierte Verbraucherteilhabe in Anbetracht der vielfältigen gegenwärtigen Beispiele zu prosperieren scheint, sind auch diese Organisationen in der Praxis häufig mit verschiedensten Herausforderungen konfrontiert, drohen zuweilen an diesen zu scheitern – oder sind es bereits. Doch welche Faktoren hemmen beziehungsweise fördern den (Miss)Erfolg organisierter Verbraucherteilhabe? Wie können diese Organisationen sich selbst helfen? Wie können organisationsberatende Initiativen und die Politik bei der Etablierung, Verstetigung und/oder Ausweitung organisierter Verbraucherteilhabe unterstützen? Und was ist verbraucherwissenschaftlich bereits über die damit angesprochenen (Miss)Erfolgsfaktoren organisierter Verbraucherteilhabe theoretisch, empirisch und normativ bekannt?
An diesen Fragen setzt das Projekt MOVER an. Projektziel ist es, allgemeine und typenspezifische (Miss)Erfolgsfaktoren organisierter Verbraucherteilhabe zu analysieren, um darauf basierend Handlungsempfehlungen für sowohl die Organisationen selbst, beratende Institutionen sowie die rahmenschaffende Verbraucher(bildungs)politik abzuleiten, auf deren Basis die Etablierung, Verstetigung und/oder Ausweitung der organisierten Verbraucherteilhabe weiter entwickelt werden kann. Mithilfe von unter anderem Expert*innen-Interviews, einer Verbraucher*innenbefragung im Rahmen einer Omnibus-Studie und Fokusgruppen wird das Projekt bearbeitet.
Das Forschungsprojekt MOVER ist ein Verbundvorhaben, das am 01.05.2021 unter Leitung der Heinrich-Heine-Düsseldorf gestartet ist. Neben der WWU Münster sind die Universität Siegen und die Universität zu Köln als wissenschaftliche Partner sowie die Verbraucherzentrale NRW als Praxispartner im Projekt. Seitens der WWU Münster arbeiten Professorin Doris Fuchs und Judith Maschke in dem Projekt. MOVER wird während der zweijährigen Projektlaufzeit durch das Bundesministerium der Justiz und Verbraucherschutz gefördert.