EU 1.5° Lifestyles – Lebensstile für eine nachhaltige Zukunft
Das Hauptziel des Projekts ist es, Lebensstile, die mit dem angestrebten Klimaziel von 1,5°C übereinstimmen zu fördern, und die im Pariser Abkommen und im EU-Green Deal angestrebten Transformationen zu erleichtern. Zu diesem Zweck entwickelt das Projekt Leitlinien für politische Entscheidungsträger, Unternehmen, zivilgesellschaftliche Organisationen und privater Haushalte auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse darüber, wie sich Lebensstilentscheidungen auf den CO2-Fußabdruck auswirken und wie strukturelle Kontexte Optionen für nachhaltige Lebensstile ermöglichen oder einschränken.
EU 1.5° Lifestyles verbindet Analysen von Lebensstil-Optionen auf Haushaltsebene mit Untersuchungen relevanter politischer und sozioökonomischer Strukturen. Fokussiert werden dabei die Konsumpraktiken von Haushalten in den besonders ressourcenintensiven Konsumfeldern Mobilität, Wohnen, Ernährung und Freizeit sowie deren politische, wirtschaftliche, technologische und soziale Kontexte. Die Einzigartigkeit des Projektansatzes besteht darin, dass er die Relevanz der gesellschaftlichen Akzeptanz von Veränderungen anerkennt und potenzielle Beiträge von Individuen und Haushalten aber auch deren Grenzen aufzeigt. Damit wird klar artikuliert, wo ein Eingreifen der Politik und andere strukturelle Veränderungen - etwa in der Wirtschaft und den Wohlfahrts- und Vorsorgesystemen - notwendig ist.
Das auf vier Jahre angelegte Projekt wird konkrete Empfehlungen für Haushalte, aber auch für die nationale und europäische Politik und zivilgesellschaftliche und wirtschaftliche Akteure entwickeln. In diesem Rahmen wird das Projekt den Akteuren auf nationaler und EU-Ebene folgende Informationen zur Verfügung stellen:
- eine Quantifizierung der Klima- und Gesundheitsauswirkungen veränderter Lebensstile in der EU und drei G20-Ländern
- einen Überblick über Potenziale und Barrieren für einen Wandel auf Haushaltsebene, unter Einbeziehung von Optionen für den Übergang zu 1,5°-Lebensstilen sowie damit verbundenen potenziellen Risiken und Chancen
- eine Einschätzung der strukturellen Barrieren und Hebel für den systemischen Wandel, der für 1,5°-Lebensstile notwendig ist;
- Szenarien für Wirtschaftsweisen und Wohlfahrtssysteme, die 1,5°-Lebensstile ermöglichen, und
- Geschäftsmodelle, die mit 1,5°-Lebensstilen kompatibel sind.
Das Forschungsprojekt EU 1.5° Lifestyles startete am 01.05.2021 unter der Leitung von Prof’in Doris Fuchs (Institut für Politikwissenschaft und Zentrum für Interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung, WWU Münster) und wird durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union ( Fördervereinbarung Nr. 101003880) mit einem Gesamtprojektbudget von ca. 5 Mio. € gefördert. Neben der WWU, die das Projekt koordiniert, sind neun weitere Kooperationspartner*innen aus Deutschland, Finnland, Lettland, den Niederlanden, Schweden, Spanien und Ungarn beteiligt. Weitere Informationen finden Sie auf der Projekt-Homepage: http://onepointfivelifestyles.eu/