Manuskriptkulturen. Interdisziplinär. Digital.
Frühlingsschule 2025
Die Planungen für die Frühlingsschule 2025 laufen!
Vom 31. März bis 3. April 2025 werden wir uns dem Thema "Digitales Manuskript?!" nähern. Es sind ExpertInnen aus Münster, Frankfurt und Basel eingeladen, die zu den Feldern "Erschließen", "Edieren", "Übersetzen" referieren und Einblicke in ihr Forschungsmaterial geben.
In den Nachmittagsblöcken führen die MitarbeiterInnen des SCDH (Service Center for Digital Humanities) in das Arbeiten mit TEI ein. TEI, die Text Encoding Initiative, hat Richtlinien für die Kodierung maschinenlesbarer Texte entwickelt, die für die Geistes- und Sozialwissenschaften von Interesse sind. Es ist daher ein grundlegendes Tool für alle, die mit Manuskripten arbeiten.
An einem Tag ist eine Exkursion in das Technische Zentrum des Landesarchivs NRW sowie das LWL-Archivamt für Westfalen geplant.
Anmeldung
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt. Eine Anmeldung unter gkm@uni-muenster.de ist erforderlich.
Studierende können die Frühlingsschule als Lehrveranstaltung in ihren Studiengang einbringen. Individuelle Studien- und Prüfungsleistungen sind in einem persönlichen Gespräch vorab zu klären. Sie finden die Veranstaltung in HISLSF unter folgender Nummer: 010224 (Sommersemester 2025).
Promovierende sind herzlich willkommen.
Für Studierende des Zertifikats Digital Humanities: Die Veranstaltung findet unter Beteiligung des SCDH statt und ist daher besonders geeignet für Studierende des Zertifkatsstudiums „Digital Humanities“.
Für MitarbeiterInnen Universität Münster: Die Veranstaltung steht allen an der Universität Münster geisteswissenschaftlich Forschenden als Fortbildungsveranstaltung offen.
Programm
Montag, 31. März 2025
Bestände und Handschriften erschließen
9.15 Uhr: Begrüßung und EinführungMonnica Klöckener, Nikola Moustakis, Paraskevi Toma, Jan Horstmann
9.30 Uhr bis ca. 12 Uhr: Workshop 1
Iris Lindenmann (Basel): Methoden und Workflows zur automatisierten Erschließung von Archivbeständen14.30 bis ca. 17 Uhr: Workshop 2.1
Christian Lück, Benjamin Weber (SCDH Münster): Grundlagen von TEI-XML
Dienstag, 1. April 2025
Handschriften edieren und übersetzen
9.15 Uhr: Workshop 3
Nikolai Kiel (Frankfurt): Eine digitale Edition mit Oxygen. Kommentar zur Kirchengeschichte des Johannes von Ephesus14.00 bis ca. 17 Uhr: Workshop 2.2
Christian Lück, Benjamin Weber (SCDH Münster): Ein Liebesbrief in TEI
Mittwoch, 2. April 2025
Exkursiontag "Restaurierung und Digitalisierung von Handschriften"
9.00 bis 12.30 Uhr: Technisches Zentrum des Landesarchivs NRWHausführung, Impulsvortrag und Diskussionsrunde mit Dr. Benjamin Kram, Leiter des Technischen Zentrums
14.00 bis 17 Uhr: LWL-Archivamt für WestfalenFührung durch das Haus, Impulsvorträge, Diskussionsrunde
Dominic Eickhoff: „Digitalisierung von Archivgut und die Konsequenzen für Recherche und Methoden der Digital Humanities“
Friederike Nithack: „Schriftgutrestaurierung – Einblicke in Schadensmechanismen, Ursachen und ihre Behandlung“
Donnerstag, 3. April 2025
9.15 Uhr: Reflexion des Exkursionstags
9.30 bis 13 Uhr: Workshop 2.3
Christian Lück, Bejamin Weber (SCDH Münster): Avancen14 Uhr bis 16.30 Uhr: Workshop 2.4
Christian Lück, Benjamin Weber (SCDH Münster): Auf dem Weg zur Edition16.30 bis 17 Uhr: Abschluss und Evaluation
Ort
Workshops: Die Workshops finden im KTh II der Katholisch-Theologischen Fakultät (Johannisstraße 8-10, Münster) statt.
Exkursion:
Das Technische Zentrum des Landesarchivs NRW befindet sich in der Speicherstadt in Münster-Coerde. Adresse: An den Speichern 11, 48157 Münster. Falls Sie mit dem Auto kommen: Es gibt dort ausreichend Parkplätze. Mit dem Bus: Linie 6, 8, 51.
Das LWL-Archivamt für NRW ist in der Jahnstraße 26. Auch hier gibt es ggf. Parkplätze.
Organisatorisches
Wichtig:
Als TeilnehmerIn bringen Sie einen eigenen Laptop mit Internetzugang mit. Auf dem Gerät haben Sie bereits vor Beginn der Frühlingsschule den Oxygen-XML-Editor installiert und mit der Campus-Lizenz der Universität Münster freigeschaltet. Auf Dienstgeräten kann Oxygen über das Software Center der IVVen installiert werden; bei Fragen ist Ihre jeweilige IVV zuständig.
Während des Kurses können wir Ihnen aus Zeitgründen keine Hilfestellung bei der Installation von Oxygen geben.
Inhalte
Workshop 2.1-2.4
Digitalisierte Texte begegnen uns in einer Vielzahl von Formaten: PDFs, Internetseiten, Plain Text, Word Dateien usw. Wer jedoch Drittmittel für ein Forschungsprojekt einwerben möchte, in welchem die Textgrundlage erst noch digital erschlossen werden muss, kommt um ein geeignetes Basisformat, wie es in den DFG-Richtlinien für Editionen gefordert wird, nicht herum. Mit gutem Grund: PDFs, Internetseiten, Word Dateien usw. präsentieren den Text lediglich in einem bestimmten Medium sowie in einer allein für menschliche Augen entschlüsselbaren typographischen Konvention. In einer Zeit, in der auch die Methoden der Forschung digital werden, sind solche Formate nicht mehr brauchbar: Die Texte, die zu Daten geworden sind, müssen im Sinne der FAIR-Prinzipien interoperabel sein, um die Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen zu ermöglichen.
TEI steht für Text Encoding and Interchange und ist das am besten erprobte und anerkannte Basisformat, das uns zur Verfügung steht. Es wird seit 1987 von der Text Encoding Initiative (ebenfalls TEI) entwickelt. Die Idee besteht darin, einen Text als maschinenlesbare Datenstruktur aufzuschreiben. Diese kann in unterschiedliche Ansichten oder Ausgabeformate wie PDFs, Internetseiten usw. transformiert werden; steht aber auch einer digitalen Auswertung offen. TEI setzt auf der eXtensible Markup Language (XML), einer allgemeinen Technologie zum Datenaustausch, auf und partizipiert so an einer Vielzahl von technisch-industriellen Standards, die unter anderem das Rückgrat des WWW ausmachen.
Der vom SCDH angebotene Workshop führt anhand von einfachen Beispielen und Hands-On-Übungen in die Erfassung von Texten mit TEI ein. Die Teilnehmer*innen müssen Laptops mit Internetzugang mitbringen, auf der "Oxygen" installiert ist (s. Organisatorisches).Auswahlliteratur zu den Vorträgen von Dominic Eickhoff und Friederike Nithack im LWL-Archivamt:
Altenhöner, Reinhard, Andreas Berger, Christian Bracht, Paul Klimpel, Sebastian Meyer, Andreas Neuburger, Thomas Stäcker, und Regine Stein, 2023. "DFG Practical Guidelines on Digitisation. Updated Version 2022". https://zenodo.org/records/7561148
Beckerle, Hana. 2023. "Third Edition of the FADGI Technical Guidelines for Digitizing Cultural Heritage Materials". Archiving Conference 20 (1): 66–70. https://doi.org/10.2352/issn.2168-3204.2023.20.1.13
Dormolen, Hans van. 2012. "Metamorfoze Preservation Imaging Guidelines". Image Quality. https://www.metamorfoze.nl/sites/default/files/documents/Metamorfoze_Preservation_Imaging_Guidelines_1.0.pdf
Frohmann, Jakob, Johannes Kistenich-Zerfaß, Maria Elisabeth Müller, Stephanie Preuss, Alessandra Sorbello Staub, Laura Scherr, und Marcus Stumpf. 2023. "Zum Verhältnis von Originalerhalt Und Digitalisierung von Schriftlichem Kulturgut". ABI Technik 43 (2): 103–9. https://doi.org/10.1515/abitech-2023-0018
Kränzle, Andreas, Gerold Ritter, und Christian Sieber. 2023. „Sources Online: Eine Nachhaltige Infrastruktur Für Digitale Wissenschaftliche Texteditionen Auf Der Grundlage von TEI Publisher Und IIIF: Sources Online: A Sustainable Infrastructure for Digital Scholarly Text Editions Based on TEI Publisher and IIIF”. ABI Technik 43 (3): 158–67. https://doi.org/10.1515/abitech-2023-0030
Rieger, Thomas, Kristin A. Phelps, Hana Beckerle, Tanya Brown, Rachel Frederick, Sarah Mitrani, Patrick Breen u. a. 2023. „Technical Guidelines for Digitizing Cultural Heritage Materials”. https://www.digitizationguidelines.gov/guidelines/FADGITechnicalGuidelinesforDigitizingCulturalHeritageMaterials_ThirdEdition_05092023.pdf
Zaagsma, Gerben. 2023. „Digital History and the Politics of Digitization”. Digital Scholarship in the Humanities 38 (2): 830–51. https://doi.org/10.1093/llc/fqac050
Toller Erfolg der Frühlingsschule 2023: Fortsetzung in Planung
Die Frühlingsschule "Manuskriptkulturen 2023" liegt nun hinter uns.
Die Organisatorinnen blicken mit einigem Stolz auf die fünftägige Veranstaltung zurück. Von den TeilnehmerInnen wurde besonders der breite Überblick und die Vielfalt der Zugänge herausgehoben. Und die Exkursion nach Hamburg war für alle eine Highlight. Wir danken an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich unseren Kooperationspartnern und freuen uns mitteilen zu können, dass wir gemeinsam über eine Fortsetzung der Frühlingsschule nachdenken. Wir sind dabei offen für Ideen, weitere Referierende und Kooperationspartner. Melden Sie sich dafür gerne bei der GKM-Geschäfsstelle.
Flyer mit dem Programm 2023- Pressemitteilung des Bistums Münster: "Studierende experimentieren mit professionellen Scans und Handyfotos"
- Blogbeitrag "Von der Handschrift zur digitalen Edition in einer Woche? Ein Bericht zur Frühlingsschule Manuskriptkulturen in Münster"
- Pressemitteilung der Katholisch Theologischen Fakultät der WWU zur Frühlingsschule
Organisation
Dr. Monnica Klöckener, Seminar für Alte Kirchengeschichte
Dr. Nikola Moustakis, Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraums (GKM)
Dr. Paraskevi Toma, Institut für Byzantinistik und Neogräzistik
Kooperationspartner
2023 und 2025: Service Center for Digital Humanities an der Universität Münster
2025: LWL Archivamt für Westfalen
2025: Technisches Zentrum des Landesarchiv NRW
2023: Diözesanbibliothek Münster
2023: Center for the Study of Manuscript Cultures an der Universität Hamburg
FRAGEN
Telefon: 0251 / 83-22572 oder E-Mail: gkm@muenster.de