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Baumspenden für PharmaCampus und Schlossgarten gepflanzt
Am 01. Dezember wurden in einer Feierstunde am PharmaCampus die diesjährigen Baumspenden anlässlich des Tags der Arzneipflanze eingepflanzt. Die Spendenaktion wurde von Prof. Dr. Andreas Hensel (Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie, FB 12) organisiert. Insgesamt wurden elf Bäume gespendet, die von den Gärtnern des Instituts und der WWU eingepflanzt und gepflegt werden. Die Aktion rückt das Thema Arzneipflanzen ins Bewusstsein und leistet gleichzeitig einen dauerhaften Beitrag für Lebensqualität und Klima auf dem Campus.
Sieben der zwölf gespendeten Bäume haben dabei ihre neue Heimat am PharmaCampus gefunden. Die restlichen fünf finden einen Platz im Schlossgarten. Bei den Arten wurde neben der medizinischen Wirksamkeit darauf geachtet, dass sie mit den zunehmend trockeneren Sommern zurechtkommen. Neben Spenden aus dem Fachbereich Chemie und Pharmazie und einzelnen zentrale Einrichtungen der WWU steuerte auch die Gesellschaft für Phytotherapie einen Baum bei. Anlass der Spendenaktion war der Tag der Arzneipflanze vom 4. bis 6. Juni 2021. Das Einpflanzen erfolgte jedoch, wie bei Laubbäumen üblich, erst im Herbst am Ende der Vegetationsperiode. Insgesamt wurden vier verschiedene Arten eingepflanzt.
Bei der Eiche, Quercus robur L. (Baum des Jahres 1989: Stieleiche; und 2014: Traubeneiche), handelt es sich um die zweithäufigste Laubbaumgattung Deutschlands. Ihre Rinde enthält Gerbstoffe. Extrakte der Rinde werden innerlich zur Behandlung der Beschwerden bei leichten Durchfällen, äußerlich bei leichten Entzündungen der Haut und Schleimhaut und zur Linderung von Juckreiz und Brennen bei Hämorrhoiden verwendet.
Die Edelkastanie, Castanea sativa MiILL. (“Esskastanie“, Baum des Jahres 2018), nicht zu verwechseln mit der „Rosskastanie“ Aesculus hippocastanum, ist ursprünglich im Mittelmeerraum und Südosteuropa beheimatet. Ihre Blätter enthalten Gerbstoffe, Vitamin C und weitere entzündungshemmende und antioxidative Wirkstoffe. Zudem sind die Früchte („Maronen“) essbar und finden vielseitige Anwendung.
Der Ginkgo, Ginkgo biloba L. (Baum des Jahrtausends seit 2000), wird heutzutage hauptsächlich in Ostasien als „Tempelbaum“ kultiviert. Er gilt als „lebendes Fossil“, da Ginkgo-Bäume bereits vor 150 Millionen Jahren existierten. Aufgrund der durchblutungsfördernden Inhaltsstoffe werden standardisierte Spezialextrakte zur symptomatischen Behandlung altersbedingter kognitiver Einschränkungen eingesetzt. Anwendungsbeispiele reichen von leichten bis mittelschweren dementiellen Syndromen wie Morbus Alzheimer über hirnorganisch bedingte Leistungsstörungen, Gleichgewichtsstörungen und Tinitus, bis hin zur symptomatischen Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit. Selbst hergestellter Tees sollten nicht verwendet werden, da es dabei zu allergischen Reaktionen kommen kann. Zudem liegen darin die Wirkstoffe nicht in ausreichender Menge vor.
Von der Linde, Tilia cordata MILL Winterlinde und Tilia platyphyllos SCOP Sommerlinde (Baum des Jahres 1991: Sommerlinde; 2016: Winterlinde), können die getrockneten Blüten in der rationalen Phytotherapie genutzt werden. Die darin enthaltenen Alkaloidegreifen regulierend in das vegetative Nervensystem ein, wirken schweißtreibend und lindern den Hustenreiz, sodass Lindenblütentee vor allem bei fiebrigen Erkältungen Anwendung findet.
Zum nächsten Tag der Arzneipflanze 2022 wird es voraussichtlich wieder die Möglichkeit geben, Bäume für das Gelände der WWU zu spenden. Nähere Informationen folgen im kommenden Sommersemester.