Das Institut für vergleichende Städtegeschichte ist seit seiner Gründung den Aufgaben und Zielsetzungen der Internationalen Kommission für Stadtgeschichtsforschung verpflichtet, die neben Atlasarbeiten und bibliographischen Werken die Edition von verschiedenen stadtgeschichtlichen Quellen vorsieht. Aus dem Bereich der schriftlichen Quellen stehen hier Urkunden im Fokus der wissenschaftlichen Auseinandersetzung, deren Ergebnisse in die „Reihe Städteforschung C: Quellen“ einfließen. So sind beispielsweise 1985 und 1992 „Urkunden zur Geschichte des Städtewesens in Mittel- und Niederdeutschland“ für die Jahre „Bis 1350“ sowie „1351–1475“ erschienen, die im Studienbetrieb und als interdisziplinär einsetzbare Arbeitshilfe ihre Dienste leisten sollten. Verschiedene Facetten städtischen Lebens werden durch die hier publizierten Urkunden greif- und vergleichbar. So werden die Bereiche A „Ursprünge des Städtewesens“/“Städtisches Baugefüge“, B „Stadtverfassung“, C „Kirchen und Kultur“, D „Rechtsleben“, E „Stadtwirtschaft“, F „Bevölkerung“ und G „Äußere Beziehungen“ für verschiedene Städte und Zeiten durch den Abdruck von (transkribierten) Originalquellen erfasst. Diese Kategorien sind jeweils in zahlreiche Unterpunkte aufgegliedert, die einen gezielten Zugriff auf bestimmte Phänomene – wie beispielsweise das Thema „Stadtrecht“ ermöglichen. Das Gliederungsschema entspricht jenem der Bibliographie zur deutschen historischen Städteforschung, so dass eine weiterführende Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema möglich ist. Diese Arbeiten quellenkundlicher Grundlagenforschung sind sehr umfangreich, worauf auch die Erscheinungsjahre dieser beiden Publikationen hindeuten. Derartige Editionen sind für die Arbeit des Historikers jedoch unerlässlich und haben am IStG einen festen Platz, wobei sie an die Herausforderungen des Web 2.0 bzw. die Möglichkeiten der „digital humanities“ angepasst werden.