Video zum Vortrag „Ensouling Hunger“ der US-Anthropologin Naveeda Khan

Die US-Anthropologin Naveeda Khan von der Johns Hopkins University in Baltimore hat am Exzellenzcluster über das komplexe Wechselverhältnis von religiösen Traditionen, Klimawandel und die Erfahrung von Hunger gesprochen. In ihrem englischsprachigen Vortrag unter dem Titel "Ensouling Hunger" beleuchtete Khan dieses Verhältnis anhand der Frage, wie die muslimische Bevölkerung entlang des südasiatischen Flusses Jamuna in Bangladesch mit krisenhaften Klimafolgen wie Hunger umgeht. Dabei unterstrich die Forscherin, selbst gebürtig aus Bangladesch, neben den politischen Dimensionen von Hungersnöten auch den metaphysisch-spirituellen Sinn des alltäglichen Umgangs mit Nahrung und auch des bewussten Verzichts auf Nahrung, wie etwa beim Fasten. 

Die Forschungen von Naveeda Khan zum Verhältnis von Religionen, Umwelt und Klima stehen im Zusammenhang mit den aktuellen politischen Versuchen, die globale Erderwärmung international zu bekämpfen. Zuletzt nahm Khan als Beobachterin der Delegation von Bangladesch an der 29. UN-Weltklimakonferenz COP29 in Baku in Aserbaidschan teil, die die Vertreterinnen und Vertreter mehrerer armer Länder und Inselstaaten unter Protest gegen die aus ihrer Sicht unzureichenden Zusagen der westlichen Industrienationen zur Bekämpfung des Klimawandels zeitweise verließen.