EXC 2060 B3-3 - Konflikt und Ritual im Alten Testament und seiner Umwelt

Projektzeitraum
Projektstatus
laufend
Mittelgeber
DFG - Exzellenzcluster
Förderkennzeichen
EXC 2060/1
  • Beschreibung

    Forschungsgegenstand sind die im Alten Testament belegten rituellen Akte im Kontext der Beilegung von innen- und außenpolitischen Konflikten (Gen 21,22-34; 1 Kön 20,30b-34; 2 Sam 3,33-38; 18,1-5; 19,6-9; 21,1-14; 1 Kön 11,1-20; 20,30b-34; 2 Kön 9,30-37; 10,1-11). Die genannten Textbeispiele aus dem Alten Testament zeigen die Bedeutung ritueller Stategien bei der Beilegung innen- und außenpolitischer Konflikte bzw. in Fällen der Gefährdung von Herrschaft. Grundlegende Fragestellung des Projektes ist die Frage nach der sozio-religiösen Funktion von Ritualen in der Konfliktbeilegung, der Inszenierung von Herrschaft, der Etablierung oder Bestätigung sozialer Hierarchien und nach dem jeweiligen modus operandi der Rituale im Alten Testament und in seiner Umwelt. Historische Ritualforschung ist im Bereich der alttestamentlichen Wissenschaft ein Desiderat. Die Analyse der Texte soll herausarbeiten, wie die deuteronomistischen Autoren und ggf. ihre Quellen die Funktionen von rituellen Akten in innenpolitischen Auseinandersetzungen, insbesondere im Kontext von Gefährdung der Herrschaft bzw. beim Statuswechsel von Usurpatoren konzeptualisieren. Unter Einbeziehung der Erkenntnisse aus der Untersuchung der außerbiblischen und der ikonographischen Quellen wird der Frage nachzugehen sein, inwiefern die Texte Rückschlüsse auf rituelle und politische Strategien in der vorexilischen Zeit zulassen. Nach den Vorarbeiten des Verfassers lassen sich zwar nicht historische Einzelereignisse rekonstruieren, aber es erscheint möglich, grundsätzliche Strukturen und Handlungsmuster aufzuzeigen und so religions- und sozialgeschichtlich Einblicke in den Zusammenhang von und Politik im vorderen Orient des 1. Jt. v. Chr. Zu gewinnen.
  • Personen