Fortbildung „Fachjournalismus Religion“ geht weiter

Exzellenzcluster und Journalistenschule qualifizieren Medienprofis für Religionsthemen – Themen wie Antisemitismus und Rassismus, Konflikte um religiöse Praktiken und neue ideologische Bewegungen – Bundesweit einzige Fortbildung dieser Art wird nach positiver Evaluation fortgesetzt

© dpa/Monika Skolimowska

Pressemitteilung vom 24.06.2024

Antisemitismus oder Rassismus, Konflikte um religiöse Praktiken wie Burkini und Beschneidung oder neue ideologische Bewegungen: Zur Vermittlung von Expertise über Religion an Medienprofis setzt der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster mit der Journalistenschule ifp die bundesweit einzige Fortbildung „Fachjournalismus Religion“ fort. Das berufsbegleitende Programm qualifiziert Journalistinnen und Journalisten aus Politik-, Kultur- oder Fachredaktionen für eine fundierte und kritische Berichterstattung über religiöse Zugehörigkeiten und Konflikte in pluralen Gesellschaften. 

Die Anmeldefrist zur Fortbildung „Fachjournalismus Religion“ läuft bis 1. Oktober 2024 (Infos unten). Es referieren Professorinnen und Professoren des Exzellenzclusters, Angehörige von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften und Religionsjournalistinnen und -journalisten. Hinzu kommen Besuche an religiös relevanten Stätten wie Synagogen, Kirchen und Moscheen sowie vielfältige Einblicke in jüdisches, christliches und muslimisches Leben heute. Die im deutschsprachigen Raum einmalige Fortbildung wird von Januar 2025 bis Juni 2026 in fünf Modulen in Berlin, Münster, Frankfurt a.M., Köln und München abgehalten. Aus dem Exzellenzcluster unterrichten etwa der Religionssoziologe Detlef Pollack, die Historikerin Barbara Stollberg-Rilinger, der katholische Theologe Michael Seewald, die islamische Theologin Dina El Omari und der Kommunikationswissenschaftler Thorsten Quandt.

Auf dem Programm stehen der politische, rechtliche und gesellschaftliche Umgang mit der wachsenden weltanschaulichen Vielfalt, Konflikte um religiöse Praktiken wie Kopftuch und Kruzifix, das kirchliche Arbeitsrecht, Religionsfreiheit und Herausforderungen des Religionsverfassungsrechts. Es geht auch um Hintergründe des Antisemitismus, ideologische Bewegungen und Verschwörungstheorien in digitalen Welten, internationale Konflikte um Religion in Geschichte und Gegenwart und das Verhältnis von Religion, Gewalt und Geschlecht. 

„Religiöse und weltanschauliche Vielfalt kann gesellschaftliche Konflikte erzeugen“, sagt der Sprecher des Exzellenzclusters Prof. Dr. Michael Seewald. „Wie soziale Zugehörigkeiten entstehen, wie Konflikte um sie reguliert werden und Ausgleich zustande kommt, ist Teil unserer Forschungen. Mit der Fortbildung bieten wir Medienprofis wissenschaftliche Erkenntnisse über solche komplexen Phänomene an, gehört doch eine wissenschaftsbasierte Berichterstattung zu den Eckpfeilern der Demokratie.“ 

 

Michael Seewald, Sprecher des Exzellenzclusters "Religion und Politik"
© privat

„Religiöse und weltanschauliche Vielfalt kann gesellschaftliche Konflikte erzeugen“, sagt der Sprecher des Exzellenzclusters Prof. Dr. Michael Seewald. „Wie soziale Zugehörigkeiten entstehen, wie Konflikte um sie reguliert werden und Ausgleich zustande kommt, ist Teil unserer Forschungen. Mit der Fortbildung bieten wir Medienprofis wissenschaftliche Erkenntnisse über solche komplexen Phänomene an, gehört doch eine wissenschaftsbasierte Berichterstattung zu den Eckpfeilern der Demokratie.“ 

Burkhard Schäfers, Studienleiter an der katholischen Journalistenschule ifp, betont die Bedeutung des Programms für die Redaktionen: „Der Nahost-Konflikt zeigt: Journalistinnen und Journalisten benötigen Fachkompetenz zum Thema Religion, um relevante Fragen stellen und Ereignisse einordnen zu können.“ 

Die Leiterin der Wissenschaftskommunikation des Exzellenzclusters, Viola van Melis, sagt, die Fortbildung habe sich als wirksam erwiesen, den Fach- und Wissenschaftsjournalismus zu stärken. „Die Teilnehmenden aus großen Medienhäusern haben die Fortbildung mit Blick auf die Vielfalt an Themen, Experten und Exkursionen positiv evaluiert und die erworbenen Kenntnisse für die Berichterstattung vielfach nutzen können. Das ermutigt uns zur Fortsetzung.“ (vvm/tec)

Fortbildungsprogramm:

Modul 1, 22.-24.01.2025, Berlin: 
Religion, Politik, Recht: Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet
Modul 2, 09.-11.07.2025, Münster: 
Weltanschauliche Pluralität: Religionen und das Ertragen der Vieldeutigkeit
Modul 3, 08.-10.10.2025, Frankfurt a. M.: 
Zugehörig oder ausgegrenzt: Vom Leben religiöser Minderheiten in Deutschland
Modul 4, 28.-30.01.2026, Köln: 
Wir und die anderen: Religiöse Konflikte und ihre politischen Folgen
Modul 5, 24.-26.06.2026, München: 
Ideologische Bewegungen und Verschwörungstheorien: Religionen in der digitalen Moderne

Die Module beginnen jeweils mittwochs um 16 Uhr und enden freitags um 13.30 Uhr.

Anmeldung unter https://journalistenschule-ifp.de/seminardetails/1037

 

Seminarleitung

Burkhard Schäfers, Studienleiter ifp (Seminarleitung)

Viola van Melis, Leitung Zentrum für Wissenschaftskommunikation, Exzellenzcluster „Religion und Politik“, Universität Münster (Mitbegründerin und Seminarbegleitung)

Kooperationspartner und Förderer

Die Fortbildung „Fachjournalismus Religion“ ist ein Kooperationsprojekt der katholischen Journalistenschule ifp mit dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster. Das Programm wird gefördert vom Förderverein des ifp (Fifp).

Teilnahmebeitrag

3.950,00 € für alle fünf Fortbildungsmodule inkl. Übernachtung und Verpflegung am jeweiligen Tagungsort (ermäßigt 3.800 €) Anmeldeschluss: 01.10.2024.