Arabistin Prof. Dr. Sarah Stroumsa ist neue Hans-Blumenberg-Gastprofessorin am Exzellenzcluster
Die israelische Arabistin Sarah Stroumsa ist im Sommersemester 2022 Hans-Blumenberg-Gastprofessorin am Exzellenzcluster „Religion und Politik“. Von 2008 bis 2012 war sie Rektorin der Hebrew University in Jerusalem, wo sie Inhaberin des Alice and Jack Ormut Chair in Arabic Studies ist.
Sarah Stroumsa hat zahlreiche bedeutende und wissenschaftlich breit rezipierte Publikationen zur Geschichte des philosophischen und theologischen Denkens in der Islamischen Welt des Mittelalters sowie zur philosophischen Literatur im jüdisch-arabischen Kontext vorgelegt. Zu ihren Veröffentlichungen gehören Maimonides in his World: Portrait of a Mediterranean Thinker (Princeton 2010) und Andalus and Sefarad: On Philosophy and Its History in Islamic Spain (Princeton 2019).
Im Hinblick auf ihren Aufenthalt am Exzellenzcluster sind insbesondere ihre Arbeiten zur gegenseitigen kulturellen, intellektuellen und philosophischen Beeinflussung von Judentum, Christentum und Islam, zum Kultur- und Wissenstransfer zwischen Angehörigen dieser drei Religionen sowie zu Dissidenten und Freidenkern der islamischen Philosophie des Mittelalters, wie etwa Abū Bakr al-Rāzī, zu erwähnen.
Im Rahmen des Themenjahres „Tradition(en)“ wird Professorin Stroumsa ihre Forschungen zu verschiedenen Strömungen in der akademischen Beschäftigung mit philosophischen Traditionen der Islamischen Welt des Mittelalters zur Diskussion stellen und dabei auf die Implikationen ihrer Forschungen für die Bildung von Traditionskonzepten und für die Philosophiegeschichtsschreibung eingehen. Zugleich wird sie ihre methodologischen Ansätze zur Erforschung der Ideengeschichte des arabischen Mittelalters vorstellen.
Sarah Stroumsa ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste sowie der American Philosophical Society. Sie wurde 2010 mit dem Forschungspreis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung ausgezeichnet, ist Trägerin des Verdienstordens der Italienischen Republik und erhielt 2018 den Dr.-Leopold-Lucas-Preis der Universität Tübingen.