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Wärmebad-Algorithmus für GAUSS-Blockspins

In Abschnitt wird gezeigt, daß sich die Koeffizienten einer Taylorentwicklung der effektiven Hamiltonfunktion als Felderwartungswerte ergeben. Diese Erwartungswerte kann man nun mit Hilfe von MC-Simulationen ermitteln. Das Blockspinfeld , um das die Hamiltonfunktion entwickelt wird, muß während der gesamten Simulation fixiert sein. Nach dem Wilson'schen RG-Konzept erwartet man, daß das simulierte System mit fixiertem Blockspin keine kritischen Fluktuationen aufweist, sondern daß es nur noch kurzreichweitige Fluktuationen in der Größenordnung einer Blocklänge besitzt. Deshalb sollten selbst MC-Algorithmen mit einem lokalen Update keine Probleme mit dem ``critical slowing down'' haben.
Dieses gilt aber nur, solange man nicht zu große Blöcke verwendet. Durch die Gruppeneigenschaft der RG ist es möglich, einen Schritt mit großen Blöcken in mehrere kleinere zu zerlegen, die man hintereinander ausführt. Das setzt voraus, daß man die effektive Hamiltonfunktion durch einen überschaubaren Satz von Kopplungen parametrisieren kann. Ebenso darf die Berechnung der effektiven Hamiltonfunktion für eine Feldkonfiguration nicht zu aufwendig sein, um weitere Simulationen mit dieser effektiven Theorie zu ermöglichen.
Um die Algorithmen nicht von vornherein auf das Sine-GORDON-Modell festzulegen, soll eine erweiterte Klasse von Hamiltonfunktionen eingeführt werden. Bestandteile sind die Wechselwirkung einer freien, masselosen Theorie

und ein Potential . Die Hamiltonfunktion sei durch gegeben. Für die Taylorkoeffizienten müssen nach Gleichung () Erwartungswerte der Form

gemessen werden. Erster Schritt wird ein Wärmebad-Algorithmus sein, der Feldkonfigurationen mit der Verteilung

generiert. Dazu berechnet man die bedingte Wahrscheinlichkeitsverteilung für einen Spin , wenn man alle anderen konstant hält,

mit und . Damit ist normalverteilt, und ein Single-Spin-Update kann mit Standardroutinen durchgeführt werden. Anschließend wird diesem Spin-Update mit Hilfe eines Metropolis-Filters das Potential aufgeprägt. Dazu faßt man den Spin-Update des Wärmebad-Algorithmus als Testschritt auf, den man nur dann annimmt, wenn

wobei eine Zufallszahl sein soll und die Wahrscheinlichkeitsverteilung von einer Gleichverteilung auf dem Intervall entsprechen soll.
Für ein solches Update kann zum einen die Berechnung der Potentiale, zum anderen die Auswertung des Terms bei nichtlokalen kinetischen Termen zeitaufwendig sein. Um diese Summation zu optimieren, muß man bei den verwendeten RISC-Prozessoren darauf achten, daß ihre Pipelines nicht ``leer laufen''. Dies erreicht man durch eine lineare Adressierung des Feldes.

Problematisch ist dieser Algorithmus, wenn das Potential groß gegenüber dem kinetischen Term wird. Abbildung beschreibt die Akzeptanzrate des Wärmebad-Updates durch den Metropolis-Filter. Man erkennt, daß für große Fugazitäten dieser Algorithmus weniger geeignet ist, da zu viele Vorschläge vom Metropolis-Filter abgelehnt werden. Für große Fugazitäten ist es deshalb sinnvoller, den Updater zur Verteilung () als reinen Metropolis-Algorithmus zu konzipieren. In dieser Arbeit werden die RG-Flüsse nur für kleine Fugazitäten betrachtet, so daß dieses Problem (mit Ausnahme von MC-Simulationen zu Abschnitt ) nicht auftrat.



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Dienstag, 6. September 1994, 17:45:39 Uhr MES