Ränder und Konturen des Chthuluzäns
Fußnoten sind unterschätzte, häufig vernachlässigte, teilweise Aversionen auslösende Elemente in der wissenschaftlichen Kommunikation. In Donna Haraways Texten lohnt sich jedoch gerade die Lektüre jener unscheinbaren Anmerkungen. Deshalb veranstaltet der Masterstudiengang Kulturpoetik der Literatur und Medien gemeinsam mit Haraways Übersetzerin Prof. Dr. Karin Harrasser am Mittwoch, den 03. Juli, eine Fußnotenlesung aus Haraways neuestem Buch "Unruhig bleiben." Die Lesung findet im SpecOps (Von-Vincke-Str. 5, Münster) statt und beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei!
Donna Haraway, weltweit bekannt geworden durch ihr "Cyborg Manifesto" (1985), verbindet seit langem auf eine aufregende, ja lustvolle Art Postmoderne, Feminismus und Futurismus. Die Werke der US-amerikanischen Biologin, Wissenschaftsphilosophin und Literaturwissenschaftlerin sind eine Mixtur aus Science Facts und Science Fiction; so auch ihr neuestes, 2018 erschienenes Buch "Unruhig bleiben. Die Verwandtschaft der Arten im Chthuluzän."
"Das Beste an ihren Texten sind aber die Fußnoten", sagt ihre Übersetzerin Prof. Dr. Karin Harrasser, Professorin für Kulturwissenschaft an der Kunstuniversität Linz. Und in der Tat neigen Leserinnen und Leser dazu, Fußnoten und Anmerkungen in wissenschaftlichen Texten schlichtweg zu ignorieren. Die Fußnotenlesung aus "Unruhig bleiben" rückt nun das scheinbar Nebensächliche in den Mittelpunkt.