Sechs Fragen an... Prof. Dr. Corinna Koch-Laplanche
Willkommen am Fachbereich Philologie der WWU Münster!
Herzlichen Dank. Ich fühle mich hier in der Tat sehr willkommen.
Wie sind Ihre ersten Eindrücke von Stadt und Universität?
Meine ersten Eindrücke sind ausnehmend positiv, auch wenn es für mich, die ich bisher nur an Campus-Universitäten gearbeitet habe, eine Umstellung ist, dass man schon mal eine Weile zum nächsten Seminarraum unterwegs ist. Die Atmosphäre mitten in einer so lebendigen Stadt wie Münster macht diese Unannehmlichkeiten aber schnell wieder wett. Im Fach und auch in den umliegenden Fachdidaktiken bin ich sehr nett empfangen worden. Ein gelungener Start!
Was sind Ihre Forschungsschwerpunkte?
In den letzten Jahren habe ich verstärkt zum Einsatz von Comics im modernen Fremdsprachenunterricht gearbeitet und überführe dieses Thema gerade in einen übergeordneten Forschungsschwerpunkt zum Seh-Lese-Verstehen, einer kombinierten Fertigkeit, die derzeit in den bildungspolitischen Vorgaben noch fehlt, implizit aber durch entsprechende Textsorten bereits gefordert wird. Zudem beschäftige ich mich mit Mehrsprachigkeitsdidaktik – ich selbst habe Englisch, Französisch und Spanisch studiert –, mit dem zielgerichteten Einsatz digitaler Medien im Fremdsprachenunterricht und der kommunikationsorientierten Vermittlung sprachlicher Mittel wie Wortschatz und Grammatik.
Wann haben Sie begonnen, sich für Ihr Fach bzw. Ihre Forschungsrichtung zu interessieren?
Bereits während meiner Schulzeit habe ich mich entschieden, Fremdsprachen in das Zentrum meiner späteren Berufstätigkeit zu stellen, allerdings zu dem Zeitpunkt – und auch durch das ganze Studium – noch mit der Idee, Fremdsprachenlehrkraft an einer weiterführenden Schule zu werden. Meine damals noch zukünftige Doktormutter bot mir kurz vor dem Verfassen meiner Masterarbeit dann eine Mitarbeiterstelle und eine Promotion an. Diese Chance ergriffen zu haben, habe ich nie bereut. Das Referendariat habe ich dann an die Promotion angeschlossen, aber ich war überzeugt, dass mein Platz eher in der universitären Fachdidaktik ist und so bin ich über eine Juniorprofessur in Paderborn nun in die Romanistische Fachdidaktik der WWU gekommen.
Was verbinden Sie mit dem Begriff "Forschendes Lernen"?
Forschendes Lernen begleitet mich seit dem Beginn meiner wissenschaftlichen Karriere, da ich schon in die ersten fremdsprachendidaktischen Planungen des Praxissemesters involviert war – erst in Bochum, dann in Paderborn. Diese längere Praxisphase bietet für mich den besten Ansatz, fachdidaktisch Theorie und Praxis zu verknüpfen und ich freue mich immer wieder, wenn nach anfänglicher Skepsis bei den meisten Studierenden doch der "Funke überspringt" und sie sich begeistert ihrem Studienprojekt widmen, weil sie merken, dass sie selbst hilfreiche Erkenntnisse für ihre (spätere) Berufstätigkeit generieren können. Einmal die Höhen und Tiefen eines kleinen eigenen Projektes durchlaufen zu haben, das schafft auch ein neues Bewusstsein für die Rezeption von Ergebnissen aus größeren Forschungsprojekten und gibt idealerweise Anregungen, wie auch im späteren Berufsalltag das ein oder andere Instrument noch einmal entworfen und sinnvoll eingesetzt werden kann, um alltägliche Probleme zu lösen.
Was sind Ihre Tipps für ein erfolgreiches Studium?
Tipp 1: Studieren Sie nur, wofür die Sie sich wirklich begeistern können. "Drei Korrekturfächer?!" – wie oft habe ich das gehört. Ich bleibe dabei: Trotz der in der Schule unzweifelhaft anzutreffenden Korrekturbelastung bin ich überzeugt, dass man im Studium und auch im Beruf so manche Hürde nehmen und viele Anstrengungen in Kauf nehmen kann, wenn man im Herzen von dem Fach überzeugt ist, das man studiert bzw. unterrichtet.
Tipp 2: Fleiß zahlt sich aus. Nicht jedem fällt alles in den Schoß und nicht alles erscheint einem auf den ersten Blick sinnvoll. Vertrauen Sie darauf, dass sich die Anstrengung lohnt und dass Sie rückblickend erkennen, wofür das ein oder andere durchgearbeitete Wochenende sinnvoll war.
Und zu guter Letzt: Haben Sie schon ein Fahrrad?
In der Tat noch nicht! Vermutlich liegt auch darin meine noch nicht abgeschlossene Eingewöhnungsphase an die Entfernungen begründet.
Prof. Dr. Corinna Koch-Laplanche im WWU-Forschungsportal
Homepage Prof. Dr. Corinna Koch-Laplanche (im Entstehen)