"The Fantastic Now"
Die Jahrestagung der in Hamburg ansässigen Gesellschaft für Fantastikforschung e.V. (GFF) findet in diesem Jahr am Englischen Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) statt. Von Donnerstag, 22. September, bis Samstag, 24. September, diskutieren Forscherinnen und Forscher die Fantastik in ihren diversen Ausprägungen. Anmeldungen zur Teilnahme an der Tagung "The Fantastic Now: Tendenzen der Fantastikforschung im 21. Jahrhundert" sind noch bis zum Tagungsbeginn online über die Tagungshomepage möglich. Spätentschlossene können sich auch noch nach dem Konferenzstart im Conference Office anmelden. Für WWU-Studierende ist die Teilnahme kostenlos. Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.
Die Fantastik ist in der zeitgenössischen Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaft ein kontrovers erforschtes Gebiet. Als theoretische Debatte federführend initiiert von Tzvetan Todorov und Roger Callois, ist die Fantastikforschung heute ein weltweit betriebenes interdisziplinäres Feld. Seit Beginn der modernen Debatte herrscht aber rege Uneinigkeit darüber, wie der Forschungsgegenstand Fantastik zu definieren und zu analysieren ist. Aktuelle Entwicklungen in der Kultur- und Literaturtheorie wie transnationale, transkulturelle und transmediale Tendenzen heterogenisieren das Feld weiter. Auffällig ist, wie prägend die Fantastik als Struktur, Motiv oder auch Rezeptionshaltung für die Gegenwartskultur weltweit ist. Dabei wird deutlich, wie notwendig eine Bestandsaufnahme der zeitgenössischen Fantastikforschung, ihrer Ansätze, Erkenntnissinteressen und Ergebnisse geworden ist.
Eben dieser Bestandsaufnahme widmet sich die GFF-Tagung 2016 an der Universität Münster. Unter Einbeziehung einer großen Stimmen- und Perspektivvielfalt soll die Breite und Interdisziplinarität der Fantastikforschung dargestellt und in ihren gesellschaftlichen und kulturellen Implikationen diskutiert werden. Die zahlreichen Panels rücken dabei diverse Themen im Zusammenhang der Fantastik in den Mittelpunkt, wie etwa Utopien, Klassiker, Comics, Kinder- und Märchenliteratur, Computerspiele, Film, Fernsehen und Theater. Plenarvorträge halten die Fantastik-Forscher Prof. Fred Botting (Kingston University London, UK) und PD Dr. Uwe Durst (Universität Stuttgart) sowie die Dozentin und Autorin Dr. Larissa Lai (University of Calgary, Canada).
Öffentliche Autorenlesung am Donnerstag, 22. September
Ergänzt wird das Tagungsprogramm durch eine Autorenlesung des Schriftstellers Karl-Ulrich Burgdorf, der auch die Pseudonyme Henry Wolf, C. T. Bauer, Arl Duncan, Harald Münzer und Martin Hollburg (zusammen mit Martin Baresch und Wolfgang Hohlbein) verwendet hat. Der in Münster lebende Autor und Übersetzer veröffentlicht vor allem phantastische Romane, Erzählungen und Comics. Außerdem schrieb er – teilweise ebenfalls unter Pseudonym – als Gastautor für Serien wie "Vampira", "Die UFO-Akten", "Erde 2000" und "Fantasy – Götter, Krieger und Dämonen". Am Donnerstag, 22. September, liest Karl-Ulrich Burgdorf aus seinem neuesten Buch "Der Schäms-Scheuß-Virus – und andere unwahrscheinliche Geschichten", das im August erschienen ist. Zu der Lesung mit anschließender Fragerunde sind alle Interessierten herzlich willkommen. Beginn ist um 18.30 Uhr in Raum JO1, Johannisstraße 4. Der Eintritt ist frei.
Die Gesellschaft für Fantastikforschung
Die Gesellschaft für Fantastikforschung e.V. (GFF) mit Sitz an der Universität Hamburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erforschung der Fantastik in Kunst, Literatur und Kultur im deutschsprachigen Raum zu fördern. Damit möchte sie einen Beitrag zur Vertiefung der wissenschaftlichen und kulturellen Erkenntnis in diesen Bereichen leisten. Die GFF gibt zweimal jährlich die Mitgliederzeitschrift "Zeitschrift für Fantastikforschung" sowie die Buchreihe "Beiträge zur Fantastikforschung" heraus und veranstaltet jährlich eine Tagung.