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Kreative Sachbücher aus den Niederlanden

Kolloquium mit Abendlesung am 26. Januar
Ausschnitt aus dem Veranstaltungsflyer
Ausschnitt aus dem Veranstaltungsflyer
© Akademie Franz-Hitze-Haus

"Fakt und Fiktion. Erkundungen der Grenzen kreativer Sachbücher aus unserem Nachbarland Niederlande" lautet der Titel eines Kolloquiums mit Abendlesung, das am Donnerstag, 26. Januar, gemeinsam vom Institut für Niederländische Philologie der Universität Münster und der Akademie Franz-Hitze-Haus veranstaltet wird. Zu der Veranstaltung sind alle Interessierten herzlich willkommen, der Eintritt beträgt 20 Euro (ermäßigt 15 Euro). Beginn ist um 16 Uhr im Franz-Hitze-Haus, Kardinal-von-Galen-Ring 50, die abschließende Lesung findet um 20 Uhr in der Bibliothek im Haus der Niederlande, Alter Steinweg 6/7, statt.

"Literarische Non-Fiktion" ist in den letzten Jahren in der niederländischen Literaturwissenschaft zu einem etablierten Begriff geworden. Die Art und Weise, wie Autoren mit der Grenze zwischen Fakt und Fiktion umgehen, ist dabei durchaus unterschiedlich. Geert Mak zum Beispiel hat einen journalistischen Zugang zu soziologischen Themen, Jos Palm kombiniert persönliche Erfahrungen mit größeren historischen Erzählungen und Cees Nooteboom beschreibt oftmals Reisen und historische Ereignisse. Die Veranstaltung am 26. Januar diskutiert diese verschiedenen Schreibweisen und stellt die Frage nach der Funktion und Wirkung dieser kreativen Sachbücher.

Eröffnet wird das Kolloquium mit einem Vortrag von Dr. Beatrix van Dam (Münster) zum Thema "Belegen oder beleben? Zur Fiktion in der Geschichtsschreibung". Die Niederlandistin promovierte über historisches Erzählen in faktualen und fiktionalen Texten. Lieselot De Taeye (Brüssel) hält im Anschluss einen Vortrag zu Cees Nootebooms "Paris, Mai 1968". Die wissenschaftliche Mitarbeiterin für Niederländische Literatur an der Freien Universität Brüssel forscht zu dokumentarischen Tendenzen in der niederländischen Literatur der Sechziger Jahre.  Anschließend spricht Jos Palm (Amsterdam) zum "Familiengeschichtsschreiber als Muttermörder". Jos Palm ist niederländischer Historiker, Journalist und Radiopräsentator. In seinem Buch "Mutterkirche, der Untergang der römisch-katholischen Niederlande" wird seine persönliche Familiengeschichte mit dem Werdegang der katholischen Kirche verknüpft.

Am Abend liest der niederländische Autor Frank Westerman aus seinem neuesten Buch "Reden, Reden Reden – Spricht man mit Terroristen?" (2016, im Original: "Een woord een woord"). Die Veranstaltung endet mit einem Gespräch zwischen dem Schriftsteller und seinem deutschen Übersetzer Gerd Busse.

Institut für Niederländische Philologie