FB09
|

Bis heute wissenschaftlich aktiv

Prof. Dr. Karl Hecker feiert am 25. Juli seinen 80. Geburtstag
20130724 Hecker Hp
Prof. Dr. Karl Hecker

Prof. Dr. Karl Hecker, ehemaliger Direktor des Instituts für Altorientalische Philologie und Vorderasiatische Altertumskunde der Universität Münster und international anerkannter Spezialist auf dem Gebiet der Altorientalistik, wird am Donnerstag, 25. Juli, 80 Jahre alt.

Karl Hecker studierte an den Universitäten Freiburg, Kairo und Basel die Fächer Klassische Philologie, Assyriologie und Islamkunde. 1961 wurde er in Freiburg mit einer auch heute noch als Standardwerk geltenden Dissertation über "Die Sprache der altassyrischen Texte aus Kappadokien" zum Dr. phil. promoviert und habilitierte sich dort 1970 für das Fach Altorientalistik. 1977 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Altorientalistik an der Universität Münster. 

Prof. Hecker gilt als führender Fachmann auf dem Gebiet der altassyrischen keilschriftlichen Textüberlieferung aus Kültepe in Kleinasien und der sich damit verbindenden Geschichte und Struktur des internationalen Handels zwischen Assyrien und Kleinasien im frühen zweiten Jahrtausend v. Chr. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt des Altorientalisten ist die Geschichte der akkadischen (babylonisch-assyrischen) Literatur im zweiten  und ersten Jahrtausend v. Chr. Unter seiner Leitung fand 1985 in Münster die 32e Rencontre Assyriologique Internationale zum Thema "Keilschriftliche Literaturen" statt. 1978/79 war Karl Hecker Dekan des damaligen Fachbereichs "Alte und Außereuropäische Sprachen und Kulturen", in den Jahren 1982 bis 1984 hatte er das Amt des Prodekans der Philosophischen Fakultät inne. Von 1986 bis 1992 stand er zudem dem Fachausschuss "Orientalistik" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vor. 

Auch nach seiner Emeritierung im Jahre 1998 hat Karl Hecker maßgebliche Forschungsbeiträge zu verschiedenen altorientalistischen Themenfeldern publiziert und ist bis heute wissenschaftlich aktiv. Als Fachherausgeber und Autor verantwortet er die  Übersetzungen akkadischer Texte aus Mesopotamien in der Reihe "Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Neue Folge", er ist Mitherausgeber der Serie "SANTAG. Arbeiten und Untersuchungen zur Keilschriftkunde" und publiziert altassyrische Texte aus Assur im Rahmen des DFG-Projekts "Aufarbeitung der Ergebnisse der Grabung der Deutschen Orient-Gesellschaft in Assur in den Jahren 1903-1914". Zudem ist er Mitglied der türkischen Kommission zur Publikation der altassyrischen Texte von Kültepe in Ankara. Insbesondere der wirtschafts- und sozialhistorische Ansatz der Forschungen von Karl Hecker hat in Münster seine Nachfolge im Rahmen des Forschungsschwerpunkts zur Wirtschafts-,  Rechts- und Sozialgeschichte des alten Vorderasiens gefunden.

Institut für Altorientalische Philologie und Vorderasiatische Altertumskunde